Kapitel 1

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»Hope,Kommst du bitte? Es wird Zeit...!«, rief meine Mutter mich. Nun hieß es wohl Abschied nehmen.

Meine Eltern trennten sich vor ein paar Wochen und meine Mutter war wohl der Meinung, ich müsse bei ihr wohnen bleiben. Sie sagte ständig mein Vater seie zu "verantwortungslos", zu "unwissend" und er würde sich sowieso nicht um mich kümmern. Den Eindruck hatte ich weniger, und trotzdem, ich wandte nichts dagegen ein mit ihr zu kommen.

Nun hieß es wohl Abschied nehmen. Abschied nehmen von meinem Zuhause in dem ich die letzten 18 Jahre verbracht hatte.
»Hope, wir müssen los!«, rief sie erneut, viel energischer als zuvor.
»Ich komme!«, rief ich zurück nach draußen.
Ein letztes Mal berührte ich die lila Wand meines Zimmers, ließ meine Hand dann von ihr abschweifen.
"Haus zu verkaufen" stand draußen auf einem Schild, welches in unserem Rasen steckte. Der Wind pfiff durch meine langen, braunen Haare, die daraufhin wieder anfingen leichte Locken zu werfen.
»Steig ein, Schatz.«, ihre Stimme redete behutsam auf mich ein. Ich fühlte mich irgendwie zerbrechlich. Vielleicht war ich es. Sie setzte sich an's Steuer, ich auf den Beifahrersitz.

Sie trat auf das Gaspedal und die Fahrt nach Köln begann.
In der Großstadt wartete ein komplett möbeliertes Haus auf uns. Gut, ich gehörte zu der Gruppe Jugendlichen, deren Eltern im Allgemeinen viel Geld besaßen, doch Geld machte niemandem zu etwas besseren. Und daran hielt ich mich.

Ich spürte eine Hand auf meinem Oberschenkel, die Hand meiner Mutter.
»Kopf hoch, es wird schön werden.«, sagte sie voller Energie. Wie sie den ganzen Trennungsschmerz wegstecken konnte war mir ein Rätsel.

Helle Lampen zogen an meiner Fensterscheibe vorbei. Viele Menschen auf den Straßen und ein Mordsverkehr. Der Dom in seiner vollen Pracht und wahrscheinlich jeder 10 Mensch auf den Straßen eine berüchtigter Taschendieb. Hallo, Köln.
Meiner Meinung nach war die Stadt im groben und ganzen ziemlich unschön.

Meine Mutter parkte vor einem großen Haus. Unser neues Heim. Ich zog den Hebel der Autotür und stieg aus.

Ein großes Wohnzimmer, eine große Küche, große Badezimmer. Alles vom Feinsten eingerichtet.
»Geh die Treppe rauf, da ist dein Reich.«, sagte meine Mum und zwinkerte mir zu.
Als ich die große Wendeltreppe gemeistert hatte, stand ich in einer Art Flur. Die eine Tür führte zu einem Bad, die andere in eine kleine Küche und die 3. Tür führte in mein Zimmer. Die Wände waren allesamt schlicht gehalten. Weiße Tapete mit einem angehauchten Blumen Muster auf dem letzen Viertel. Ein Glastisch schmückte die Mitte meines Raumes. Ein Bett mit verschnörkeltem Gestell stand in der linken Raumecke. Ein Schreibtisch, auf dem ein MacBook, ein paar Bücher, Hefte und ein Federmäppchen platziert waren, stand in der rechten, hinteren Zimmerecke, parallel zu meinem Bett. In der Mitte von Bett und Tisch war ein großes, oben abgerundetes Fenster platziert, aus dem ich Blick auf die Stadt und dem Dom hatte.
Ebenso gab es einen Schminktisch in meinem Zimmer. Er stand direkt neben der Tür in der ich verweilte und mich umsah. Es gab noch einen Sitzsack der an einer der Wände abgammelte und eine mysteriöse Tür die mein Interesse weckte.
Ich schwing meine Beine zu ihr und drückte langsam die Klinke runter. Hinter ihr verbarg sich ein begehbarer Kleiderschrank indem schon einige Klamotten hingen. Meine Mutter hatte anscheinend wirklich keine Kosten gescheut. Doch ich fühle mich von Anhieb irgendwie wohl. Es sah wunderschön aus.

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