Er murrte vor sich hin als er langsam wach wurde. Langsam öffnete er seine Augen und blinzelte gegen das, durch die Rolladen reinstrahlende, Sonnenlicht.
"Guten Morgen", krächzte er mit einer rauen Stimme.
Zugegeben, er hörte sich etwas sexy an.
Doch einige Gedanken quälten mich.
Der Gedanke an Steve, der für mich jedoch momentan Nebensache wurde.
Für mich war wichtig, zu wissen, was mit Felix und mir war. Was mit dem war, was wir vor meinem verschwinden miteinander hatten. Dass wir zusammen waren, und jetzt, naja jetzt wussten wir beide irgendwie nicht was mit uns war.
Ich fragte mich, was er in dem vergangenen Jahr gemacht hatte. Ob er überhaupt noch das empfand, was ich für ihn empfand, wenn ich es doch noch empfand. Doch ich war mir ziemlich sicher, dass sich nichts an meiner Zuneigung zu Felix, seinem Charme und die Tatsache, dass er einfach so war wie er war, geändert hatte.
Und doch, ich stellte es in Frage.
Ich stellte in Frage ob er noch die Liebe für mich empfand, wie er sie mal empfunden hatte. Doch wieso würde er mir sonst seine Aufmerksamkeit und Zuneigung schenken? Mich in Sicherheit wiegen? Für mich da sein?
Ich zerbrach mir zu viel den Kopf."Morgen..", leicht schmunzelte ich über seine Stimme.
"Meine Mutter hat uns Frühstück gemacht, unten steht alles bereit..", sagte ich zu ihm und lächelte breiter, als er sich aufsetzte und mich ebenfalls anlächelte.Ich betrachtete mich in dem Spiegel, welcher in meinem Bad hing. Ungern sah ich mich an, kam aber dennoch nicht drum herum doch einen Blick hinein zu werfen.
Meine Haare fielen mir wieder zerzaust in mein Gesicht, meine Haut war kreidebleich, wie sonst auch schon. Meine Wangenknochen gaben mir wieder zu denken und die Narben wollte ich garnicht erst ansehen, tat es im Endeffekt aber trotzdem.
Ich schloss meine Augen für einen kurzen Moment um das zu realisieren, was passiert war und was nun passierte.Ich war Steve los, für immer.
Ich war in Sicherheit.
Ich hatte Felix bei mir.
Meine Mutter war wieder normal.
Ich lebte noch.
...ich lebte noch.
...ich hatte es überlebt.Eine Berührung ließ mich aus meinem Gedanken schrecken. Schlagartig schlug ich meine Augen auf und sah erneut in den Spiegel vor mir.
Ich sah Felix, wie er hinter mir stand und seine Lippen sich auf meine Halsbeuge drückten. Ganz sanft, doch voller Gefühl.
Sie drückten sich auf die Stelle, an der die Narbe ihren Platz hatte."Felix...", murmelte ich leise schloss meine Augen wieder für einen kurzen Moment.
Er erhob seinen Kopf und legte ihn auf meinen. Ich beäugte uns im Spiegel.
Felix, wie er einfach um einiges größer war als ich, mit seinem Kopf auf meinen platziert.
Ich, wie ich so da stand, unzufrieden mit mir selbst."Ich seh so fürchterlich aus...", sagte ich noch, von mir selber angeekelt, und löste mich aus dieser Pose um zurück in mein Zimmer zu gehen, da ich mir Sachen raussuchen wollte um vor dem Frühstück noch schnell die Dusche zu benutzen.
"Und trotzdem liebe ich dich.", sprach er, als ich zurück zu meinem Zimmer trottete und abrupt stehen blieb, als ich dies hörte.
Ich drehte mich zu ihm um, er sah mich anstrengend an, doch hatte gleichzeitig so einen fragenden Blick.
Völlig perplex sah ich zu ihm, sah ihm in seine Augen.Es überrumpelte mich, um ganz ehrlich zu sein, etwas.
"In dem ganzen Jahr hast du an mir festgehalten?", fragte ich unsicher und neigte meinem Kopf in eine etwas schiefe Position.
Er näherte sich mir, bis uns bloß noch wenige Zentimeter voneinander trennten.
Meine Gedanken vorhin, ob er für mich noch Liebe empfand, hatten sich wohl dann erübrigt."Ich hab dich nie aufgegeben, als alle der Meinung waren du wärest...naja...", er wollte es nicht aussprechen.
"...tot...", ich sprach es aus. Dieses eine Wort welches so viele Emotionen erwecken konnte.
Ich hörte wie er die Luft tief einsog, und sie dann wieder hinaus pustete.
"Ich habe immer an deine bestehende Existenz geglaubt, habe mich täglich an dich erinnert, hab Einträge geschrieben...", sprach er weiter.
"Was für Einträge?", flüsterte ich schon fast.
"Wenn es was neues gab über den Vorfall, hab ich es aufgeschrieben. Zusätzlich noch meine Gedanken und Gefühle, was passiert ist, das alles...", erklärte er und wurde immer nachdenklicher.
"Felix...", ich konnte mir ein paar kleine Tränen nicht zurück halten, doch er fing sie auf.
Er wollte nicht, dass ich weinte. Er wollte nicht sehen wie ich erneut weinte. Er wischte mir meine Tränen weg, meinte zu mir ich solle nicht weinen, nicht mehr jetzt, wo doch alles anfinge gut zu werden. Wo alles anfinge besser zu werden. Und er hatte Recht, wie schon damals so oft, hatte er verdammt nochmal recht.
"Es wird alles gut Hope, es wird alles besser, es wird alles wunderbar, glaub mir. Ich werde mein bestes tun, dass es das wird. Ich bin bei dir, ich verlass dich nicht, ich bleibe und passe auf dich auf. Nie wieder tut jemand meinem Mädchen weh, nie wieder..."
Mein Mädchen.
Ich war sein Mädchen.
Ich war wieder sein Mädchen.
Ach Quatsch, ich war es die ganze Zeit über gewesen.Ein Lächeln erschlich sich auf meine Lippen.
"Und ich liebe dich, nach wie vor, und ich werde es bis an mein Lebensende tun.", auch er lächelte leicht, nachdem er dies aussprach.
Ich nickte leicht, sah ihm in seine Augen.
Seine Augen, die mich anfunkelten.
Sein Kopf kam meinem immer näher, wenige Zentimeter herrschten zwischen ihnen.
Er sah fragend zu meinen Augen, dann zu meinen Lippen, und wieder zu meinen Augen.
Er brach diese Zentimeter, doch hielt, kurz bevor unsere Lippen aufeinander trafen, inne, um sich zu vergewissern, ob es für mich in Ordnung wäre.
Und das war es.
Ich nickte wieder.Und es fühlte sich unglaublich schön und wohlig an, als unsere Lippen miteinander harmonierten. Es fühlte sich an wie damals, als wir uns das erste Mal küssten. Ich fühlte mich zurückversetzt, in Gedanken an die schönen Erinnerungen, die Erinnerungen, die uns beide verbanden.
______________________
10 Uhr abends, neues Kapitel, passt.💪
Hab es noch eben hingeklatscht, damit ihr noch was zu lesen habt, yuäh!💖
Werde mich nun auch zu Bett begeben. Au revoir, meine lieben Joonges!❤️
DU LIEST GERADE
Hope
FanfictionHope Winter, ein gewöhnliches Mädchen. Durch die Trennung ihrer Eltern beschließt sie mit ihrer Mutter in die große Medienstadt Köln zu ziehen. Gegen ihren Willen an einer Uni angemeldet trifft sie dort auf einen gewissen Felix von der Laden, welch...