Kapitel 15

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» Hope's Sicht «
"Alle einsteigen.", lallte Felix' Vater.
"Wir laufen noch etwas durch die Gegend, bis morgen früh.", wandte Felix schnell ab, griff nach meiner Hand und wir liefen auf dem Bürgersteig einer Hauptstraße entlang.
"Ich will uns doch nicht umbringen. Dachtest du echt ich fahr bei denen noch mit? Die sind betrunkener von ein paar Sekt als der Kerl bei Dinner for one.", er schüttelte bloß seinen Kopf.

Wir gingen Hand in Hand etliche Wege entlang bis wir am Rhein-Ufer ankamen. Ich zog meine Schuhe aus und spatzierte barfuß über die kleinen Kieselsteine. Mit hohen Schuhen würde sich das nicht so leicht gestalten.
Das Wasser rauschte und pletscherte immer wieder gegen die vielen Steine.
Vorsichtig ging ich mit meinen nackten Füßen in das eisigkalte Wasser, doch es tat gut.
Wir liefen später noch über die große Brücke mit den vielen Schlössern dran.
"Wie viele von denen wohl noch zusammen sind?", dachte ich laut und sah von einem Schloss zum anderen. Der Alkohol schien langsam seine Wirkung zu zeigen, denn ganz gerade konnten wir zwei nicht mehr laufen.

In den frühen Morgenstunden kamen wir wieder bei mir zuhause an.
"Diese Verabschiedungen sind doch ätzend.", motzte ich und lachte danach.
"Wie wär's wenn's heute keine gibt?", sagte er und grinste verschmitzt.
Ich schnappte mir seine Hand und zog ihn leise mit ins Haus. Auf Zehenspitzen gingen wir die Treppe hinauf um auch ja niemanden zu wecken. In meinem Zimmer stellte ich meine Schuhe in eine Ecke und ließ mich auf mein Bett fallen.
"Warte hier.", flüsterte ich Felix zu und verschwand in meinem begehbaren Kleiderschrank. Ich zog mir mein Kleid aus, einen Sport-BH über und eine kurze Schlafhose. Mein Bauch war freigelegt. Felix hin oder her, im Sommer schlief ich immer so.
Als ich zurück in mein Zimmer ging stand Felix bloß noch in Boxershort vor mir und sah musterte mich von oben bis unten.
Ich tapste an ihm vorbei um mich in mein Bett zu legen. Ich rutschte an die Wandseite und spürte ein eindrücken der Matratze. Er hatte sich neben mich gelegt. Ich wendete mich, sodass ich in sein Gesicht sehen konnte. Seine Augen sahen direkt in meine und schlossen sich dann. Ich schloss meine Augen ebenfalls und merkte nur noch wie er seinen Arm um meine Hüfte legte und mich ein Stück an sich zog. Ich sog nochmal seinen Duft ein und schlief dann ein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch von dem Geplätscher der Regentropfen geweckt. Ein grauer-nasser Tag stand uns bevor.
Ich öffnete meine Augen und sah in kein anderes Gesicht als das von dem werten Felix. Seine Augen waren noch geschlossen und er schlief wie ein Baby. Seinen Arm hatte er immernoch um meine Hüfte geklammert und um aufzustehen musste ich irgendwie hier raus kommen.
Vorsichtig legte ich seinen Arm neben ihn auf das Kopfkissen und versuchte über ihn drüber zu steigen, was dann eine Landung vor meinem Bett mit meinem Po als Kissen endete.

Ich schlich die Treppe hinunter und begann uns Frühstück zu machen. Ich machte Pancakes und legte sie alle übereinander auf einen Teller. Mit einem Tablett beförderte ich das ganze dann wieder nach oben.
Ich stellte unser Frühstück auf dem Glastisch in der Mitte meines Zimmers ab und versuchte Felix aus seinem Schlaf zu ziehen.
"Felix, hey, wach auf.", sagte ich vorerst leise. Als er sich doch immernoch nicht muckte, beschloss ich eine andere Weckmetode anzuwenden.
Ich setzte mich mit meinem kompletten Gewicht auf seine Tallie in der Hoffnung er würde von diesen 55 Kilo aufwachen. Und meine Hoffnung bestätigte sich.
"Hope, was zum Geier machst du da?", knurrte er verschlafen und fuhr sich durch die Haare.
"Also ich hab Frühstück gemacht.", lachte ich und stellte ihm das Tablett auf den Schoß nachdem er seine Beine angewinkelt hatte.
"Guten Hunger, Großer.", sagte ich bevor ich mir einen Pancake aufrollte und mir in den Mund stopfte.

HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt