Ich schritt mit Felix die vielen Treppen hinunter. Ein Stockwerk tiefer. Eine Absperrung weißte uns den Weg.
Wir hielten an einem silbernen Geländer. Von dort aus konnte man zu dem untersten Stockwerk sehen. Und keine paar Sekunden später, wie wir dort standen, erblickten uns die ersten Mädchen. Schrilles kreischen hallte durch das große Gebäude."DNER! DNER!!! DA IST DNER!!", schrien manche von ihnen durcheinander.
Felix blickte voller Stolz durch die sich immer mehr stauendere Menge.
"Hier, wir heizen denen mal ein!", rief izzi, der mit einem Korb voller PickUps und weiteren Süßigkeiten auf und zu gelaufen kam. Es war mittlerweile so laut, dass man ihn kaum verstehen konnte.
Nun fing die Menge auch an seinen Namen zu kreischen.
Er, Felix und ich griffen nacheinander in den Korb und warfen die Knusperriegel und Weingummitüten zu ihnen hinunter.Später machte ich mich dann daran allein durch den unteren Abteil zu laufen. So unbekannt wie ich glaubte zu seien, sah es für mich nicht als Problem aus.
"Hey, Hope! Warte mal!", hörte ich eine unbekannte Stimme mir noch hinterher rufen, als ich einen der Gänge, der zu den langen Treppen führte, hinab lief.
Misstrauisch blickte ich hinter mich. Ein Mann, den Felix mir als Krachten vorgestellt hatte, kam auf mich zu gelaufen.
"Du hast vor nach unten zu gehen?", fragte er interessiert. Ich nickte bloß.
"Gut, kannst du schauen ob du Ju finden kannst? Ich muss mit ihm über seinen Auftritt morgen sprechen. Viktor kann ja schlecht live bei seiner Performance auch noch seine zweite Stimme übernehmen. Das wird doch viel zu anstrengend. Und Ju soll halt einspringen, aber egal, das sollte dich ja nicht großartig interessieren. Also, kannst du bitte schauen ob du ihn finden kannst? Dann muss ich mich nicht den Menschen aussetzen, du bist ja eine Unbekannte für sie.", lachte er halbherzig. Wieder nickte ich bloß.Ich wusste wer Ju war, Felix hatte mich auch mit ihm bekannt gemacht, vor einigen Stunden besuchte er uns in unserem wohligen Backstagebereich.
Felix drängen sich derzeit mit der Secruity nach draußen zu seinem Zelt, in dem er seine Autogrammstunde geben sollte.
Einen Schritt nach dem anderen wanderte ich die Treppen weiter hinunter und überquerte die Absperrung.
Nun war ich ebenfalls in der Menge an Besucher. Ich inspizierte fast jede Person die mir entgegen kam genauestens. Ein paar Jungs und Mädels die einen Joonge-Pulli und -Tshirts trugen, kamen mir entgegen. Genau die Kleidung, die Felix auch ständig trug.
In mich hinein schmunzelte ich darüber, doch auch weiterhin entdeckte ich Ju nirgends.Nach einer Weile, in welcher ich meine Runden durch den unteren Arenatrackt machte, spürte ich ein Fingertippen auf meiner Schulter.
Einige Mädchen, von mir auf 13/14 geschätzt, standen nun vor mir.
Mit großen Augen sahen sie zu mir hinauf, als sie mein Gesicht erkannten."Du...du..du bist doch die Freundin von Dner...", stotterte die eine fassungslos vor sich her. Die anderen beiden hilten in ihrem geschockten Gesichtsausdruck immer noch inne.
Völlig perplex sah ich zu ihnen hinunter."Ich bin eine Freundin von ihm, aber nicht seine Freundin.", klärte ich sie auf. Auf irgendwelche weiteren Geüchte hatte ich nämlich erst recht keine Lust.
"Aber du bist seine beste Freundin!", wandte eine andere ein.
"Da hast du recht.", antwortete ich und sah zu ihr rüber.
Alle drei fingen darauf hin an zu grinsen.
"Können, können wir ein Foto machen?", fragte mich die dritte im Bunde. Ihre Stimme klang so zittrig und aufgelöst.
Ich bejahte, meine Verwirrung staute sich immer mehr. Und mein Adrenalin in den Adern wurde auch nicht wirklich weniger.
"Felix gibt doch gerade eine Autogrammstunde, wollt ihr dort denn nicht hin?", hakte ich nach. Mir erschien es komisch, dass doch Zuschauer von ihm seine, sowie auch die Autogrammstunde der anderen, nicht ausnutzten.
"Doch, aber die Schlange ist so voll. Wie würden bestimmt 2 Stunden anstehen und die Autogrammstunden gehen ja bloß eine.", antwortete eine von ihnen und musterte das Kärtchen, welches um meinem Hals hing. Daraufhin umspielte ein Lächeln ihre Lippen.
"Mädels, ich muss langsam weiter. Ich wollte noch im Henkelmännchen vorbeischauen. Ach, ich bin auf der Suche nach Ju, habt ihr ihn gesehen?", ich ging davon aus dass sie mehr Ahnung davon hatten, wo er denn seien könnte. Schließlich liefen sie hier wohl schon länger auf und ab, als ich es doch tat.
"Ich hab ihn im Henkelmännchen gesehen. Du bist ja eh auf dem Weg dahin.", sprach eine von den Mädchen knapp.
"Okay, danke Mädels. Man sieht sich.", verabschiedete ich mich noch und umarmte sie zum Abschied, da sie komischer Weise drauf bestanden.
Das erste merkwürdige Ereignis an diesem Tag. Ich machte mir jedoch nichts weiter draus und spatzierte relativ locker durch die schweren Türen nach draußen um zum gegenüber liegenden Henkelmännchen zu gehen. Doch draußen belagerten mich schon die nächsten Zuschauer von Felix.
Was war an diesem Tag bloß los? Nur durch ein paar vlogs von ihm gleich schon im Reallife erkannt zu werden? Für mich komplett eigenartig.
"Bist du mit Felix zusammen?"
"Wir waren gerade schon bei Felix."
"Ich hab mir ein Joonge-Shirt gekauft."
"Ich liebe Felix!"
Sie redeten alle durcheinander.
Ein wenig Ordnung herrschte erst, als die erste von ihnen nach einem Foto fragte.
Mir war nach wie vor ein Rätsel, wieso sie ein Foto mit mir wollten? Ich war weder berühmt, noch machte ich etwas bewundernswertes.Und wieder redeten sie alle durcheinander. Mädchen und Jungen. Von allen Seiten würde ich im Nieselregen belagert. Da machte sich meine Schüchtern- und Verlegenheit nicht besonders zum Vorteil.
Einer nach dem anderen. Alle fragten sie die selbe Foto-Autogramm-Frage. Oder sie fragten einfach nur weiter nach Felix, welcher seine Autogrammstunde im Zelt tot schlug. Er hatte wenigstens ein Dach und einen Stuhl.Ein kleines Mädchen drängte sich durch die restlichen Teenies zu mir. Ihr dunkelbraunes, langes Haar lockte sich über ihre Schultern. Ohne auch nur ein Wort zu sagen lief die Kleine mir in die Arme. Meine Verwirrung steigerte sich wieder. Fragend sah ich zu ihr hinunter.
Sie entgegnete mir nach einer gefühlten Ewigkeit jedoch bloß mit:
"Mach dir bitte einen Youtube-Kanal. Bitte, ich finde dich toll und sooooo sympathisch.", zog sie ihren Satz in die Länge."Ich kann ja mal drüber nachdenken.", zwinkerte ich ihr zu, nachdem sie von mir abließ.
Sie lächelte glücklich zu mir hinauf.
Und sie war heute bisher mit Abstand das schrägste was mir unterkam.
"Doch ich muss langsam weiter, Leute.", sah ich entschuldigend auf zu den Übrigen.Zu meinem nächsten Problem wurde dann noch der plötzliche Platzregen, davon abgesehen, wie ich aus dem Kreis aus Menschen um mir, wieder weg kam.
"Leute, kommt mal alle mir nach...", rief ich etwas lauter um mich und drängte mich durch die schmale Tür zum Henkelmännchen. Drinnen entgegnete mir eine prallende Wärme. Mein ganzer Körper taute auf von der Kälte die draußen in der Luft lag.
Nicht lang musste ich suchen um Ju zu entdecken. Seine Tattoos machten ihn nicht gerade zum unauffälligsten Menschen des Planeten, zudem sein Aussehen nicht unbedingt dem des Großteils der Besucher ähnelte.
Doch kaum waren mir die meisten von draußen hinein gefolgt, bildeten sie wieder einen ätzenden Kreis, durch welchen ich mich wieder unglaublich bedängt fühlte. Natürlich wusste ich, sie meinten es nicht böse oder machten es nicht absichtlich. Es war eher so eine Kettenreaktion, jeder wollte etwas sehen können. Und so belagerte man eine Person eben von allen Seiten. Doch ganz davon zu schweigen, wie ich die Personen im laufe meiner restlichen 20 Minuten, in denen ich mit Ju reden und zurück bei Felix sein musste, da dieser bisher noch nichts von meinem kleinen 'Experiment' wusste, war diese Situation für mich immer noch komplett fremd und komisch.Nach und nach machte ich mit den Übrigen Fotos, gab Autogramme oder machte das was sie wollten. Ich unterschrieb sogar auf T-Shirts, was wieder, meiner Meinung nach, übertrieben war da ich niemand bekanntes war.
10 Minuten später leerte sich der Kreis um mich jedoch schlagartig, und dies auch bloß, da Dagi Bee und ihr Freund Liont TV nun Autogramme verteilten. Um ganz ehrlich zu sein, ich war schon etwas erleichtert drum."Ju, krachten will dich sehen. Es geht um Viktors Auftritt.", erklärte ich ihm in völliger Ruhe und Gelassenheit.
Er bedankte sich noch für mein vorbeikommen und verschwand dann gemeinsam mit mir zurück zu den Treppen. Unsere Wege trennten sich jedoch wieder, als er von seinen Zuschauern schlagartig erkannt und belagert wurde.
Allein lief ich weiter die Treppen rauf, meine Blicke suchten nach Felix. Dieser müsste nämlich eigentlich schon wieder von der Stunde zurück gekommen sein.
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Hope
FanfictionHope Winter, ein gewöhnliches Mädchen. Durch die Trennung ihrer Eltern beschließt sie mit ihrer Mutter in die große Medienstadt Köln zu ziehen. Gegen ihren Willen an einer Uni angemeldet trifft sie dort auf einen gewissen Felix von der Laden, welch...