Kapitel 56

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P.o.V.: Aeryn Engel



„Cole, lass Leon in Ruhe die Zwiebeln schnippeln. Du kannst ja schon den Tisch abwischen und decken wenn dir langweilig ist."

Ich wusste selbst nicht wie ich mich in diese Lage reinmanövriert hatte.

In einem Moment hatte mich Leon noch nach Hause gefahren, im nächsten saß ich auf dem Küchen Tresen und versuchte die fast vollständig anwesende Bett-Bande so zu dirigieren, dass am Ende etwas Essbares, möglichst ohne Blut oder Scherben, auf dem Tisch landete.

Jeder wollte helfen, aber bei sieben übereifrigen und wie mir schien überdrehten Werwölfe, war es kein Wunder, dass wir in einer halben Stunde gerade einmal geschafft, dass nur einer sich um das Schneiden von Zwiebeln und Möhren kümmerte. Und das hatte auch erst so schnell geklappt, nachdem ich beschlossen hatte Dirigent zu werden.

„Aiden, kannst du dich um den Reis kümmern? Habt ihr Rosinen? Oder Cranberrys?" fragte ich ihn als er an mir vorbei ging.

„Äh ja?" sagte er verdutzt, während er einen Topf heraus holte.

„Dann mach zwei Drittel Reis und ein Drittel Rosinen oder Cranberrys in den Topf, was dir lieber ist."

Sie haben noch nicht einmal gefragt was es geben soll und machen einfach was ich sage. Wie kommt es eigentlich, dass ich hier gerade schon wieder die Befehlsgewalt habe? Und warum gehen scheinbar alle davon aus, dass ich weiß was ich tue? Fragte ich Meggie während Aiden mit einem skeptischen Blick meine Anweisung befolgte und den Reis aufsetze. Auch wenn sie es offensichtlich anders machen würden. Ich meine... ich könnte auch einfach nur irgendwas gesagt haben damit sie beschäftigt sind.

Ist doch alles genau so wie es sein sollte. Meinte Meggie schulterzuckend. Lustig ist nur dass du Leon nur zum Zwiebelschneiden geschickt hast, weil er dich genervt hat.

Na eben. Zum Glück habe ich ja jetzt einen wirklichen plan.... Ich meine Zwiebeln anbraten zum Sauce machen geht doch immer, oder? Muss ja keiner wissen dass ich die da sonst nicht dran mache. Erwiderte ich. Ich dachte aber, dass nur der Alpha und die Luna die Werwölfe herum kommandieren dürfen. Wieder rollte der inzwischen vertraute Schmerz durch meinen Geist. Das passierte jedes Mal, wenn ich indirekt an Alaric und seine Partnerin dachte. Das würde hoffentlich irgendwann vergehen.

Tja, vielleicht sollten wir einfach selbst ein Rudel gründen. Wir nehmen einfach die hier mit. Und Pablo und Mystras. Sagte Meggie trotzig und beobachtete die Jungs mit einem warmen Gefühl.

Ich musste bei diesem Gedanken schmunzeln.

Ich wollte gerade darauf hinweisen das zwei davon nicht einmal Werwölfe waren, als sich die Tür öffnete und einer der beiden nicht wölfischen Auserwählten hereinkam.

Mystras hatte ein Handtuch über der Schulter und zwinkerte vergnügt als er mich unter den anderen entdeckte.

„Hallo, hallo, was macht ihr denn da? So viele gut gelaunte Leute in einem Raum sieht man hier wahrlich selten."

Alle um mich herum unterbrachen ihre Beschäftigung und drehten sich zu dem Fisch um. Und das nicht aus Freude ihn zu sehen.

„Hast du noch nie jemanden Kochen sehen?" antwortete ich auf seine Frage als sich die Stille unangenehm in die Länge zog.

„Doch, doch. Aber so viele? Wie viele seit ihr-" er tat als würde er zählen „zu Acht in einer Küche? Gibt es nicht so ein Sprichwort? Viele Köche verschütten dir Suppe?"

Die Mate des AlphasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt