Kapitel 40

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P.o.V.: Alaric Silvas

Mystras rückte nervös in seinem Stuhl herum. Doch dann begann er zu erzählen:

„Wie du weißt haben wir die Gleichen Probleme wie die meisten hier: Wir werden konstant angegriffen. Bei uns ist es Freen, vielleicht hast du schon von ihm gehört? Nein? Nun es gab ein Riesen Skandal um den Mann: er hat versucht das Königshaus zu stürzen, um selbst an die Macht zu kommen. Mein Vater hat ihn verbannt obwohl Darius dafür gewesen war ihn hinzurichten und nachdem was er nun tut, wäre das wohl besser gewesen. Er hat unsere Handelsruten abgeschnitten. Die Zustände bei uns haben sich immer weiter verschlechtert, bis schließlich innere Unruhen in unseren Städten entstanden. Manche forderten sogar die Auslieferung meines Vaters und Darius'. Ich beschloss, dass es Zeit war etwas zutun. Ich unterwanderte Freens Leute. Ich habe mich Ihnen angeschlossen, um Informationen zu gewinnen und ich hatte damit größten Erfolg. Angriffe wurden vereitelt und gestohlene Waren wiedergefunden. Das alles hat für mich vor ungefähr einem halben Jahr angefangen.

Ich habe unter dem Namen Kalis gearbeitet, sodass weder Mystras noch einer unser Berater davon erfuhren das ich die Informationen lieferte. Ich hatte vermutet, dass es mindestens einen unter uns gab der für Freen arbeitet." Mystras machte eine bedeutungsschwere Pause und sah mich an. Bisher hatte ich tausend Fragezeichen auf dem Kopf. Es war zwar eine ungenehmigte Mission, aber sie war erfolgreich und selbst wenn Darius es heraus gefunden hatte könnte ich mir nicht vorstellen darum Mystras verbannt worden war. Ich wartete einen Moment, um Mystras die Gelegenheit zu geben sich zu sammeln. Doch er war wohl in Gedanken versunken sodass ich ihn ungeduldig auffordern musste, weiter zu sprechen.

„Und? Das klingt nicht als ob es einen Grund gibt, dich ins Exil zu schicken." Holte ich ihn wieder in das hier und jetzt. Mystras lächelte schwach. „Eigentlich nicht, nicht wahr? Aber vor ungefähr zwei Monaten hatte ich Informationen weitergegeben, dass ein Überfall stattfinden sollte. Eine Lieferung die vor allem Nahrung umfasste, war das Ziel. Als Prinz war ich dabei, als Darius die Information erhielt und alles veranlasste, um die Angreifer anzufangen. Allerdings wurde der Plan auf beiden Seiten spontan geändert: Fereen gab die Anweisung mehr Leute für den Überfall einzusetzen. Unter anderen musste ich daran Teilnehmen. Ich hatte das schon öfters mitgemacht aber immer darauf geachtet das entweder nur eingeweihte Soldaten eingesetzt wurden oder dass ich nicht dabei war. Darius hingegen hatte beschlossen, dass er sich nicht mehr damit zufrieden geben würde die Angreifer zu vertreiben. Er wollte sie töten und ein paar Leute gefangen nehmen, um sie zu befragen... naja den Rest der Geschichte kannst du dir denken.

Seit einen Monat laufen die Prozesse gegen mich. Darius hat lange gebraucht aber schließlich zu meinen Gunsten entschieden. Das heißt das ich statt hingerichtet zu werden für insgesamt 5 Jahre ins Exil muss" er zuckte mit den Schultern und sah mich herausfordernd und ein bisschen entschuldigend an.

Ich runzelte allerdings die Stirn. „Dein Bruder hat aber nur auf drei Jahre bestanden, in denen du bei mir sein sollst." Bemerkte ich irritiert nach einer langen Pause, in der ich alles überdachte, was ich mir Darius besprochen hatte und Mystras zunehmend nervös geworden war. Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe ihn dazu überredet. Ich will nicht, dass du dich dazu gezwungen fühlst mich bei dir unter zu bringen." Ich lachte. „Erzähl kein Unsinn. Wenn du wirklich was angestellt hättest dann wäre das was anderes, aber du bist quasi ein Held. Auch wenn dein Bruder es nicht so sieht."

Ab diesem Zeitpunkt alberten wir noch eine ganze Weile herum. Mystras freute sich jemanden von seinem Doppelleben erzählen zu können ohne das gleich darüber geurteilt wurde ob er Situationen falsch eingeschätzt hatte. Und er hatte viel zu erzählen denn er war oft nur knapp einer Entdeckung entgangen und am Anfang hatte er große Schwierigkeiten sein Leben als Prinz und das als Spitzel zu vereinen ohne dass eine von beiden Seiten misstrauisch wurde.

Nach ein paar Stunde fiel mir plötzlich ein das ich jetzt eigentlich auf einer Party sein musste und das dort Richard allein versuchte mit den Diplomaten klar zu kommen.

„Dann lass uns zurück gehen." Lachte Mystras als ich das äußerte. „Ich mag ihn übrigens, deinen Beta. Er ist so vernünftig und schwer zu reizen." Ich schnaubte. „Schwer zu reizen ist gut." Bemerkte ich Sarkastisch und Mystras hob eine Augenbraue. „Schwer zu durchschauen wohl eher. Er hält seine Wut nur sehr gut unter Kontrolle. Aber das heißt nur das man das ticken der Bombe nicht hören kann. Ticken tut sie trotzdem."

Wir kehrten zurück zu der Party obwohl es bereits ein Uhr morgens war und wir Morgen zum großen Rat mussten. Und wir waren nicht die einzigen. Der Gang zu dem Meermenschentrakt war voller Leute, die entweder zu der Party gingen und nur wenige kamen uns entgegen. „Wann reist ihr- ich meine wann reisen wir eigentlich ab?" fragte Mystras unvermittelt als wir den Raum betraten. „Gleich nach der Rats Versammlung. Wir wollen nicht länger fortbleiben als nötig. Immerhin greift man unser Rudel an während wir hier sind.... Außerdem kann ich Aeryn ja nicht so lange allein lassen. Sie ist nur ein Mensch und vermutlich wird Sarold es auf sie abgesehen haben. Je eher ich zurück bin desto sicherer ist es für sie." Antwortete ich schnell und gab Richard ein Zeichen sich zu uns zu gesellen. Dieser hatte uns nämlich gerade bemerkt.

Die Mate des AlphasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt