P.o.V.: Aeryn Engel
Die Strafe für meine Tat war letztlich gar nicht so schlimm wie ich zuerst gedacht hatte. Im Gegenteil ich fand sie sehr angenehm. Ich sollte nach dem Unterricht jeweils eine Stunde in der Bibliothek Bücher zurück in ihre Regale stellen. Und das auch nur bis zum ende der Woche.
Der nächste Schultag verlief ruhig. Emma hatte meine Drohung wohl ernst genommen und hielt sich von mir fern in den Pausen. Im Unterricht saß sie zwar zwei Reihen vor mir um sich bei den vier Jungs einzuschleimen die mit mir in eine Klasse gingen, doch da ich die Zeit im Unterricht mit Träumen verbrachte war das kein Problem für mich. Als die Schulklingel das Ende meiner letzten Stunde ankündigte packte ich meine Sachen und – wurde von Leon aufgehalten. „Wir warten auf dich vor der Schule, also nicht weglaufen!" sagte er und folgte dann den anderen dreien aus dem Klassenraum. Ich seufzte. Naja es war voraussehbar gewesen. Am Wochenende hatte ich viel über die Jungs gelernt. Zum einen das nicht Cole, sondern Rick der Anführer der Bande war, dass nicht alle von ihnen jede Nacht eine neue hatten sondern eigentlich nur Cole und Jan und dass sie ein festes Team waren, hatte einer Schwierigkeiten wurde er von der ganzen Gruppe unterstützt. Und offenbar hatten sie mich in dieser Gruppe aufgenommen auch ohne mein zutun oder mein Einverständnis. Ich ging also in die Bibliothek und Frau Baum, eine etwas runde aber sehr strenge Frau erklärte mir was ich tun musste. Wir kannten uns bereits denn gleich am ersten Tag hatte ich bei ihr meine Schulbücher abgeholt. Wir verstanden uns ziemlich gut, sobald ich geschworen hatte niemals ein Buch mit Schokoladenhänden anzufassen. Die Strafarbeit versprach also entspannt zu werden auch wenn sehr viele Bücher zurück geräumt werden mussten.
Und genau das tat ich bereits seit einer halben Stunde als ich zum vierten Mal Heute angestupst wurde. Das erste Mal war es ein Nerd der ein Buch gesucht hatte. Beim zweiten mal ein Mädchen dass eine bestimmte Schnulze gesucht hatte. Beide hatte ich zu Frau Baum geschickt. Ich hatte nicht vor mehr zutun als die Bücher einzuräumen. Beim dritten Mal war es ein Junger Mann aus dem Abschluss Jahr der die Frechheit gehabt hatte mich nach meiner Nummer zu fragen. Ich gab ihm die Nummer eines Pizza-services. Ich hatte also schon ein gewisses Grundlevel an Gereiztheit als ich das vierte Mal angestupst wurde. Ich drehte mich schnaufend um. „Wenn du ein Buch suchst frag Frau Baum, ich bin nicht die Bibliothekarin!" fauchte ich so laut ich in einer Bibliothek eben fauchen durfte. Dann sah ich zu dem jungen Mann auf. Er mochte nur ein wenig älter sein als ich, freundliche braune Augen sahen mich ein wenig erschrocken hinter seiner runden Brille an. Sein erscheinen mutete südländisch an, dunkle Augen, dunkel kurze Haare und schockfarbene Haut. Er war groß und schmal nicht durchtrainiert wie die Jungs aber auch kein halbes Hemd wie die Nerds, die sich hier in der Bibliothek in allen ecken versteckten. „Entschuldige bitte, ich habe eigentlich dich gesucht. Ich habe das hier-" er reichte mir mein Lesezeichen „- auf deinem Tisch liegen sehen." Er hatte einen schwachen, sehr wohlklingenden Akzent. Ich nahm das Lesezeichen, das er mir reichte. Es war tatsächlich meins. Es war ein einfaches weißes Stück Papier, an dem an einen Faden befestigt eine Feder hing. Es war eine besondere Feder weshalb kein Zweifel daran bestand, dass es mein Lesezeichen war. Ich hatte es wohl tatsächlich liegen lasse. Ich benutzte selten das Lesezeichen, eigentlich steckte ich es nur irgendwo in ein Buch um das Buch, das ich gerade las schneller wieder zu finden. „Danke, das ist lieb von dir." Ich musterte ihn misstrauisch. Ich versuchte mich an sein Gesicht zu erinnern doch konnte ich es nicht zuordnen. „Oh, ich bin Pablo, ich bin seit gestern in deiner Klasse, ich habe mich der Klasse vorgestellt aber da hast du aus dem Fenster gesehen." Lachte er verlegen und strich sich mit einer Hand durch die wuscheligen Haare. „Oh. Ja das passiert mir öfters." Sagte ich daher nur und lachte verlegen. „Kein Problem." Grinste er zurück.
Wie sich herausstellte war Pablo, wie ich, ein Bücherwurm. Er kannte die meisten Titel der Bücher, die ich gelesen hatte und hatte sie teilweise sogar schon gelesen. Er bevorzugte jedoch Thriller, während ich mit Fantasy, Science-Fiction und Jugendliteratur vorliebnahm. Er war erst vor kurzen hier hergezogen, beherrschte aber die Sprache perfekt, da er in einer Stadt in der nähe aufgewachsen war. Als Frau Baum mich verabschiedete, schenkte sie mir ein lächeln und Pablo einen kritischen blick. Pablo verabschiedete sich vor dem Schulgebäude von mir und ich schlenderte auf die Jungs zu, die wie versprochen auf dem Parkplatz gewartet hatten. Sie standen in einem losen Kreis um Rick herum, der gegen seinen blaues Aston Martin lehnte. „Ihr hättet nicht warten müssen das ist euch klar, oder?" fragte ich sie als ich bei ihnen ankam. Es war inzwischen allgemein bekannt, dass ich zu der Jungs Klicke gehörte auch wenn niemand so recht zu wissen schien wie und warum. Aber ich konnte ihnen darauf auch keine Antwort geben. „Klar hätten wir das gemusst, wie sollen wir sonst unseren Sonderauftrag erfüllen?" fragte mich Aiden mit einem Grinsen, das mir überhaupt nicht gefallen wollte. „Der da wäre?" ich zog eine Augenbraue hoch. „Papa hat mir den Auftrag gegeben." Begann Leon und zog damit meine Aufmerksamkeit auf sich. „Er hat mir erzählt dass dein Schrank halb leer ist und nachdem wir deine Garderobe eine Woche lang studieren konnten haben wir beschlossen dass er recht hat." Er machte eine Pause damit seine Worte auf mich wirken konnten. „Wir gehen zusammen Shoppen!" rief er dann und warf die Arme in die Luft. „Oh Mann!" ich blickt ein die Runde und erkannte, dass sie sich alle angespannt hatten für den Fall dass ich beschließen sollte das Flucht meine einzige Entkommens Möglichkeit ist. Ich hatte keine Chance. „Ist das euer Ernst?" „Klar! Wir wollten eh in die Stadt fahren, da können wir dich nebenbei auch einkleiden. Außerdem hat Leon die Karte seines Vaters bekommen!" Antwortete mir Mason und schlug mir auf die Schulter. „Ich und Luke holen noch unsere M-, Ich meine unsere Freundinnen und dann treffen wir uns in der Stadt" Ich nickte Schicksals ergeben und Leon öffnete die Beifahrer Tür seines Autos. Vielleicht konnte ich später entkommen.
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Die Mate des Alphas
WerewolfAeryn Engel zieht nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Vater. Was sie nicht weiss ist das dieser der Beta eines Werwolfsrudels ist. Neben den üblichen Probleme eines normalen 17-Jährigen Mädchens, muss sich Aeryn also auch mit ihrem "Mate" und der Wa...