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„Erling." hauchte ich nur als er den Flur entlang in der Wohnung erschien und den Pulli, welchen er in der Hand hielt fallen ließ. „Enola." Wie vom Blitz getroffen lief ich los und sprang in die Arme meines Bruders, welcher mich fest an sich drückte und sein Gesicht in meinen Haaren vergrub. Nach einer wirklich langen Umarmung lösten wir uns voneinander und wischten uns beide über die Augen um die entstandenen Tränen zu entfernen.

Nachdem wir uns alle drei beruhigt hatten und ich meinen Koffer in mein Zimmer gestellt hatte, machte Sel einen Tee und wir setzten uns alle auf die Couch. „Es tut mir leid." ergriff ich als erste das Wort. „Ich hatte einen Anruf bekommen und mir wurde gesagt ich müsse sofort los, tut mir leid das ich mich nicht wirklich verabschieden konnte." entschuldigte ich mich. „No Enny, don't do that." entgegnete Erling und sah mich an. „Es ist schwer und natürlich mach ich mir sorgen und vermisse dich, aber du solltest dich nicht dafür entschuldigen das du deinen Job machst." erklärte er und Sel nickte zustimmend. „Am Anfang war ich schon etwas verletzt, aber du hast mir mal gesagt das dein Beruf anders ist und es sein kann das du von der einen auf die andere Sekunde verschwindest. Ich bin einfach nur froh das du wieder da bist Enny." schloss sich auch Sel an.

Als wir dann noch etwas redeten und mir die beiden von den letzten Monaten erzählten, klingelte Erlings Handy und er entschuldigte sich und verschwand in sein Zimmer. „Sel ?" fragte ich und sie sah mich an und stellte ihren Tee auf den Tisch. „Er hat es anfangs nicht gut aufgenommen." erklärte sie und wusste sofort was ich ansprechen wollte. „Er war die ersten zwei Monate nicht mehr hier und wollte uns auch nicht zuhören als wir ihm erklären wollten das es nicht direkt deine entscheidung war einfach so zu gehen. Aber irgendwann kam er von selbst hier her und wir haben geredet und nach vier Monaten war es leichter für ihn und auch uns. Wir hatten akzeptiert, dass du nicht mehr da warst und wir nicht wussten wann du wieder kommen würdest." erklärte sie weiter und ich nickte. „Und glaub mit wenn ich sage, dass jeder froh ist wenn er hört das du wieder da bist." ergänzet sie und wir umarmten uns.

Nach diesem Tag folgten drei weitere Tage die so ähnlich abliefen, als Scarlett und Marco vor der Tür standen und mich fast umwarfen. Das gleiche auch als Jadon mich zu Tode drückte und schlussendlich als Emre und seine Freundin uns besuchten. Julian war anscheinend gerade bei seiner Familie und würde erst nächste Woche wieder kommen, was ansich ganz gut war, so konnte ich mich erstmal wieder eingewöhnen und mir überlegen was ich zu ihm sagen würde wenn ich ihn wiederseh. Jannis hatte ich auch noch nicht geschrieben, da ich es für besser hielt wenn ich ihre Familienzeit nicht unterbrechen würde.

„Enola, Anruf für dich." rief Erling aus dem Wohnzimmer und ich ließ mein Buch aufs Bett fallen. Fragend sah ich ihn an und nahm ihm das Telefon ab. „Hallo ?" fragte ich und bekam als Antwort ein erleichtertes Hallo von meinen Großeltern. Wir telefonierten etwas ehe wir schluss machten und Erling und ich uns eine Pizza in den Ofen schoben. Morgen würde ich mich mit Sel treffen und etwas shoppen gehen, da es langsam immer wärmer wurde und der Frühling vor der Tür stand.

Different - Julian Brandt Book 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt