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„Are you excited ?" fragte mich Kilian als er sich neben mich am Flughafen setzte und ich knetete nervös meine Hände. „A little bit." antwortete ich und lächelte nervös.

Ich war nicht nur ein bisschen nervöse, sondern es fühlte sich an als würde ich gleich in Ohnmacht fallen. Nach fünf Monaten würde ich zurück nach Dortmund können, zu meinem Bruder, meiner Besten Freundin und meinen Freunden. Und zu Julian. Aber all das machte mich nervös. Vor einer Woche waren wir in Brasilien und ich konnte meine anderen Geschwister für zwei Tage besuchen, ehe ich weiter fliegen musste um heute den Flug von Kanada nach Deutschland zu kriegen. Lewis blieb in Brasilien bei seiner Tante, Hunter in Kanada bei seinen Schwestern und Ciara flog nach Südafrika zu ihren Eltern. Kilian und ich nach Deutschland, er ins Trainingslager nach Hamburg und ich nach Dortmund.

„Stop doing that with your leg, you're going to make me nervous with that." meinte Kilian und legte seine Hand auf mein Knie, da ich es unbewusst gewippt hatte um meine Nervosität umzulenken. „Sorry Kiki." entschuldigte ich mich und bekam von ihm nur ein Augenverdrehen wegen seines Spitznamens. Er beschäftigte sich weiter mit seinem Handy, während ich einfach nur die anderen Flieger beim starten unf landen beobachtete und meinen Gedanken nachhing. Ob sie sauer auf mich waren ? Ich konnte ja auch nicht wirklich was dafür das mein Leben eben so ist. Ob sie sich freuen werden ? Wie wird Julian reagieren ? Hatte er eine Freundin ?

Lauter Fragen gingen durch meinen Kopf, ohne antworten. Als die Durchsage kam das das Boarding begann, machten wir und auf den Weg zum Schalter. Im Flugzeug setzte ich meine Kopfhörer auf und versuchte etwas zu schlafen, da der Flug eh länger dauern würde.

In Dortmund angekommen, verabschiedete ich mich von Kilian, da er seinen Anschlussflug nach Hamburg erwischen musste. Ich wartete fast dreißig Minuten an der Gepäckausgabe als ich endlich meinen Koffer sah. Mit schwitzigen Händen verließ ich den Flughafen und bestellte mir ein Taxi Richtung Zuhause. Die ganze Fahrt über war ich nervös und wurde nur noch nervöser als ich die Häuser unserer Nachbarschaft erkannte. War jemand zuhause ?

„Vielen Dank." bedankte ich mich beim Taxifahrer und zahlte das Geld. „Ein und Ausatmen Enny, du schaffst das." redete ich mir selbst Mut zu. So schlimm würde es schon nicht werden, ich war verdammt nochmal schon mit schlimmeren Situationen konfrontiert worden.

Entschlossen zog ich meinen Koffer die Einfahrt hoch und klingelte an dem Namensschild Haarland. Als das piepen erklang drückte ich die Tür auf und stellte mich schließlich in den Aufzug, Richtung 3ter Stock. Meine Nervosität wurde durch Erleichterung und Freude ersetzt, als die Fahrstuhltüren aufgingen und ich Sel in unserer Wohnungstür stehen sah. Mir traten Tränen in die Augen und ich zog den Koffer aus dem Fahrstuhl. „Enny ?" fragte sie verblüfft und hielt sich die Hand vor den Mund. Lächelnd und weinend zugleich stürzte ich mich auf sie und wir erdrückten uns fast zu Tode. „Oh mein Gott." wimmerte sie an meine Schulter und auch ich konnte nicht aufhören zu zittern. „Ich hab dich so vermisst." murmelte ich in ihre Haare.

„Sel, was dauert denn so lange." ertönte plötzlich die Stimme meines Bruders aus der Wohnung, nachdem Sel und ich fast fünf Minuten nur heulend und schluchzend uns umarmt hatten.

Different - Julian Brandt Book 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt