61 | stranger

284 24 4
                                    

YUNHO| Der siebte Januar. Es war jetzt ein Monat her, seit der Nacht, in welcher ich Mingi hätte umbringen müssen. Etwas mehr als ein Monat in dem Yeosang hier war und noch etwas mehr als das, wo wir die beiden kennen lernten.

Doch niemals hätten wir damit gerechnet genau heute eine weitere Person kennen zu lernen.

Wir hatten in unserem neuen Haus alles ungefähr fertig gemacht, fehlten nur noch paar Kleinigkeiten. Es war um einiges größer als unser vorheriges Haus und hatte mehr und größere Räume, trotz alledem hatten wir Zimmeraufteilungen gemacht.

Es wurde einfach zur Tradition.

Wooyoung und San nahmen eins, Seonghwa und Yeosang waren zusammen in einem, Mingi und ich teilten uns wieder eines und Jongho bekam sein Einzelzimmer und einen etwas kleineren extra Raum dazu, nur für seine ganzen PCs und all den Kram.

Wo wir bei extra Räumen waren, Wooyoung hatte einen für sich, den er wie eine kleine Arzt Praxis eingerichtet hatte. Ein Apotheken Schrank, eine Liege und all sowas eben wie Medizin, Verbänder, Pflaster, alles eben was er hatte.

Wir hatte zudem jetzt auch mehr als nur die zwei Bäder und noch zwei Gästezimmer. Ein großes Wohnzimmer mit offener Küche und ein Garten waren natürlich auch dabei, wie ein sehr großer Keller, der sich wirklich perfekt eignete. Perfekt für das neue Waffenlager.

Im alten Haus hatten wir nicht wirklich viel Platz dafür doch jetzt hatten wir einen Keller geteilt in mehrere Räume, was das aufbewahren der Waffen vereinfachte. Räume, die alle Schlüssel brauchten. Wirklich vorteilhaft.

Das Alte Haus stand jetzt leer, noch mit paar alten Möbeln und weiteren Dingen. Damit etwas machen würden wir wahrscheinlich erst mal nicht sondern haben es für den Fall der Fälle da, man weiß ja nie was passieren konnte. Nun genug vom Haus, so spannend war das schließlich nicht.

Zurück zum siebten Januar, ich konnte wirklich nicht verstehen, dass es gerade mal ein Monat war, in welchem Mingi bei uns war. Die Zeit kam mir so viel länger vor, in der ich ihn kannte. Als wäre er schon länger bei uns gewesen als nur ein Monat.

Es war das erste mal, dass ich so schnell eine so starke Bindung zu jemanden aufbaute. Nein, es war das erste mal, dass ich überhaupt so eine Bindung aufbaute. Dass es jemanden gab, mit dem ich mich gewissermaßen identifizieren konnte. Jemand, der mich wirklich verstand.

Natürlich hatte ich mit allen hier eine gewisse Verbundenheit, doch die mit Mingi ließ sich mit der der anderen unterscheiden. Es war nicht wirklich wie Familie, mehr wie ein eng vertrauter Freund und es war so.. so nahe stehend und liebevoll irgendwie.

Die Erinnerung von unserem Start hingen in meinem Kopf, als seien sie dort schon Jahre. Wie wir uns wegen unseren leuchtenden Haarfarben in det Dunkelheit sahen, das aufeinander treffen im Café oder der Tag des eigentlichen Mordes.

Ich hatte in diesem rund einen Monat Vorbereitungszeit für Mingis Mord schon diese Verbindung zu ihm aufgebaut, die es mir verbot ihn zu töten. Die mich aufhielt und zögern ließ, obwohl ich doch so fest entschlossen war.

Und ich war froh, es nicht getan zu haben.

Was wäre passiert, wenn ich einfach abgedrückt hätte? Ich hätte wahrscheinlich gesehen wie ihn die Kugeln durchbohrte, wie seine Augen nach hinten rollten und er zu Boden fiel, wahrscheinlich sogar mit einem Lächeln im Gesicht.

Ich wäre zurück gekommen und hätte mein Leben mit den anderen weiter gelebt wie davor auch. Ich hätte jeden Tag in Yeosangs Gesicht gesehen und mit Schuldgefühlem an seinen besten Freund denken müssen und ich hätte wahrscheinlich jeden Abend darüber nachgedacht und ein schlechtes Gewissen gehabt.

Vielleicht sogar ein Trauma.

Deswegen sollten wir niemals Kontakt zu unseren Opfern aufbauen. Nicht nur, weil wir uns damit in Gefahr begaben, sondern auch weil es uns kaputt machen würde. So kaputt, dass wir vielleicht nie mehr eine Waffe in die Hand nehmen könnten, denn jeder von uns hatte eine fragile Psyche die er nicht zeigen wollte.

,,Alles okay?" Überrascht weitete ich kurz die Augen und sah zu Mingi, welcher mich etwas besorgt ansah, weswegen ich nur lächelnd nickte. ,,Alles gut, war nur etwas in Gedanken." ,,Woran hast du denn gedacht?" Mingi öffnete unser Fenster und lehnte sich aus dieses heraus um Luft zu schnappen.

,,An den Tag, an welchem ich dich umbringen sollte." Ich trat zu ihm ans Fenster und atmete ebenfalls die frische Winterluft ein. Vor uns erstreckte sich ein komplett weißer Wald voller Schnee. Wie lange er wohl noch liegen blieb?

,,Du musst dir keine Sorgen mehr machen, dass ich mich vielleicht doch umbringen würde." Sprach er dann ruhig und lächelte etwas, sein Blick ging weiterhin nach vorne, meiner lag auf ihm.

,,Also natürlich sind alle meine Probleme und mentale Krankheiten und weiteres nicht weg, aber ich hab etwas, was mich an das Leben hält und das bist du. Ich hab jetzt einen Grund hier zu bleiben, es lässt sich also aushalten." Sagte er und drehte seinen Kopf dann zu mir.

Seine Lippen zierte ein leichtes Lächeln und seine eine Hand hielt mir den kleinen Finger entgegen, auf welchem der silberne Ring lag. Leicht schmunzelnd hielt ich ihm meinen hin und wir verhakten diese miteinander.

,,Komm her." Mingi lachte etwas auf und zog mich dann in seine Arme, wo ich mich dann auch an ihn drückte und die Umarmung erwiederte. Seine eine Hand legte sich dabei wie üblich an meinem Kopf ab und er begann mir etwas durch die Haare zu fahren.

,,Und das Versprechen wird um jeden Preis gehalten." Sagte er leise, was mich wieder schmunzeln ließ, während ich das flaue Gefühlt im Magen versuchte zu ignorieren und das auch tat mit dem Bedürfnis viel breiter lächeln zu müssen.

Unsere Umarmung wurde aber unterbrochen durch das läuten der Klingel, weswegen wir verwirrt auseinander fuhren und uns beide ratlos ansahen. ,,Sind wir nicht alle zu Hause?" ,,Ja, eigentlich schon?" ,,Vielleicht hat sich ja Yeosang ausversehen ausgesperrt?" Mingi schmunzelte.

,,Lass uns mal runter gehen." Gesagt, getan. Wir beide verließen unser Zimmer, wo wir im Flur direkt auf San, Jongho und Yeosang trafen. Okay, ausgesperrt hatte Yeosang sich schon mal nicht. Wooyoung oder Seonghwa?

Wir alle sahen uns verwirrt an, ehe wir in Richtung Treppen gingen, bis eine fremde Stimme erklang und alle inne hielten. Ich hörte nicht genau, was der Fremde sagte, doch Yeosang und Mingi weiteten ihre Augen und sahen sich schockiert an, ehe sie wie verrückt die Treppen runter sprinteten.

What?

__________

Helloooo

Was geht, alles gut? Wie geht es euch?

Ich hoffe das Kapitel hat euch etwas gefallen, sind ja bis jetzt die Einstige in Teil 2 der Story.

Aber die Ruhe vor dem Sturm hält nicht mehr lange MUHAHAHAHA

Naja anygays habt noch einen tollen Tag uwu <3

byeee

𝗖𝗔𝗡 𝗬𝗢𝗨 𝗞𝗜𝗟𝗟 𝗠𝗘 YUNGIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt