26 | deja vu

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MINGI| Eine plötzliche Welle der Freude durchfuhr mich, als ich in den Himmel sah und die ersten Schneeflocken beobachtete, wie sie zu uns nieder fielen. Ich konnte mir das Lächeln nicht verkneifen und atmete tief durch. Als wäre diese Welt für wenige Sekunden unreal.

Ich senkte meinen Blick und drehte meinen Kopf genau in die Richtung einer Person, die ihren Blick auf mir liegen hatte.

Yunho?

Ich drehte mich in seine Richtung und sah ihn an, wie er zu mir schaute. So standen wir da, uns gegenseitig ansehend während der Schnee weiter zu Boden glitt. Ein ungewohntes Gefühl durchfuhr mich. Ungewohnt, doch angenehm.

Ich schaffte es dann auch mal meine Beine zu bewegen, sowie Yunho, weswegen wir langsam aufeinander zugelaufen kamen und schließlich vor einander stehen bleiben.

,,Hey.. uhm.." etwas neben der Spur begrüßte mich Yunho, was mich schmunzeln ließ. ,,Hey, was führt dich her?" ,,Einfach bisschen rum laufen, umsehen und so. Schließlich ist bald der erste Advent. Und du?" Er lächelte und sah zu den vorbei laufenden Menschen.

,,Das selbe, denk ich mal." sagte ich und folgte seinem Blick zu den anderen. ,,Wie geht es deiner Rippe?" Fragte er dann plötzlich und sah mich besorgt an. ,,Sie ist fast komplett verheilt, dank Wooyoung." Er nickte und atmete erleichert aus.

Ich hatte erstmals den Verdacht, er könnte einer der Auftragsmörder sein, als ich in der einen Nacht am Fenster war, doch so sehr wie er sich um mich sorgte, schien mir der Verdacht immer unbedeutender. Natürlich könnte es auch eine Masche sein, aber das glaubte ich irgendwie nicht.

Oder ich wollte es zumindest nicht glauben.

,,Wollen wir vielleicht zusammen gehen? Wir können ja an die Stände gehen oder so?" Schlug er vor und richtete sich seine Mütze. ,,Klar, können wir machen. Wo wollen wir hin?" Er zögerte ein wenig, griff dann jedoch mein Handgelenk und zog mich ein wenig mit sich mit, bis ich neben ihn stolperte und wir zusammen die Straße entlang gingen.

Noch ein wenig überrumpelt sah ich ihn an, er ließ dann mein Handgelenk los und verstaute seine Hände wieder in den Manteltaschen, was ich ihm gleich tat. Sofort erwärmten sie sich wieder meine Hände und ich vergrub meinen Kopf ein wenig im Schal.

,,Möchtest du was warmes trinken? Ich kann dir einen Kakao ausgeben oder so, willst du?" Fragte er mich und wir blieben wenige Meter neben einem Stand stehen, der Getränke verkaufte. ,,Gerne." ,,Okay, warte kurz hier." Er ging an den Stand und holte zwei warme Kakaos.

Ich beobachtete ihn dabei, wie er die Dame an der Theke nett anlächelte und schließlich bezahlte. Sein Lächeln war ein sehr breites und nettes, es steckte einen echt an, weswegen ich dann auch mein Lächeln hinter meinem Schal versteckte, als er mit zwei Bechern Kakao zurück kam.

,,Hier, lass es dir schmecken." ,,Danke." Ich nahm den Kakao an und wärmte meine Hände weiter daran auf. Yunho und ich gingen mittlerweile langsam weiter, beide nichts sagend, sich umschauend und den warmen Kakao genießend, währen die leichten Schneeflocken weiterhin zu Boden fielen.

Nachdem wir weiter durch die Straße schlenderten und unseren Kakao fertig getrunken hatten, hielten wir an einem Gebäude an, welches sich als nichts anderes als das ChaegBam herausstellte. Ich war bis jetzt einmal hier, nämlich mit Yeosang und den anderen, als ich sie das erste mal traf.

Ich sprach an dem Tag nicht viel, hatte sie alle erst dann kennen gelernt. Ich sprach eigentlich ungerne mit anderen oder knüpfte neue Kontakte, doch bei ihnen fühle ich mich wohl. Vor allem bei Yunho spürte ich irgendwie das Gefühl von Verständnis.

,,Wollen wir rein oder willst du wo anders hin?" ,,Ich halt mich da an dich, bin selten hier, ich kenne mich nicht so aus.." er nickte und öffnete dann die schweren Türen der Bibliothek auf. Naja eine Bibliothek war es ja jetzt auch nicht so sehr.

𝗖𝗔𝗡 𝗬𝗢𝗨 𝗞𝗜𝗟𝗟 𝗠𝗘 YUNGIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt