𝗖𝗔𝗡 𝗬𝗢𝗨 𝗞𝗜𝗟𝗟 𝗠𝗘 YUNGI

11 | blue haired

MINGI| Ich war wie in Schockstarre, als ich die blauen Haare wieder erkannte. Natürlich könnte er jeder beliebigen Typ sein, aber irgendwas in mir schrie danach, dass es er war. Dass er der eine aus der Nacht war.

Als sich unsere Blicke trafen, stellten wir beide langsam unsere Gläser ab und starrten uns einfach nur an. So lange, bis Yeosang an meinen Tisch kam und der Blauhaarige von seinen Freunden angesprochen wurde.

,,Yeosang." Ich sah kurz zum Blauhaarigen und dann zu Yeosang, welcher sich zu mich setzte. Die letzten Gäste bis auf mir und den Jungs waren schon weg, also machte es nichts aus, dass er sich setzte. Heute war er eh alleine hier.

,,Oh mein Gott ich hab ihm meine Nummer gegeben." Yeosang grinste glücklich und zog meinen Shake zu sich, aus dem er dann auch glücklich lächelnd trank. ,,Ist was? Du siehst so ernst aus Mingi?"

,,Die drei Jungs.. wer sind die?" Yeosang zögerte kurz und stocherte mit dem Strohhalm im Shake rum, bis er mich lächelnd ansah. ,,Jongho geht auf meine alte Schule, daher kenne ich ihn. Angry Bird weißt du ja, er kommt seit ner Zeit gerne hier her. Und der Blauhaarige ist ein guter Freund. Sie leben zu fünft zusammen, sagte Jongho mal."

,,Findest du den Blauhaarigen nicht komisch?" ,,Wie meinst du das?" Nervös sah er nach hinten und dann zu mir. ,,Gestern wurde jemand in unserem Viertel ermordet und ich habe jemanden mit blauen Haaren fliehen sehen. Denkst du er-"

,,Das muss eine Verwechslung sein, Mingi. Ich bezweifle dass Auftragskiller einfach in ein Café gehen und dort ihr Leben genießen. Er ist nicht der einzige Blauhaarige auf dieser Welt, mach dich nicht verrückt." Er verdrehte die Augen und schob mir lächelnd meinen Drink wieder hin.

,,Yeosang ich mein es ernst. Wir haben uns in der Nacht angesehen und eben der Blickkontakt war total seltsam." ,,Ich wäre an seiner Stelle auch schockiert, wenn ein Fremder mich ganze Zeit seltsam beobachtet mit dem Gedanken ich könnte ein Auftragskiller sein." Sagte er lachend und verließ meinen Tisch.

War es wirklich nur Einbildung?

,,Mach dir keinen Kopf um ihn." Yeosang zog meine Aufmerksamkeit wieder von dem blauhaarigen zu ihm, der mittlerweile das Café schon geschlossen hatte und die Tische gesäubert.

,,Ja, du hast wohl Recht. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass jemand in seinem Alter schon Mordet. Es muss nicht einfach sein als Killer zu leben. Je mehr ich darüber nachdenke, desto absurder wird der Gedanke. Wie konnte ich glauben er wäre ein Killer?" Ich lachte auf und erhielt ein erleichtertes Ausatmen von Yeosang.

Warum war er erleichert?

,,Hast du schon was neues vom Hongjoong gehört?" Fragte ich ihn dann. ,,Er ist für 4 Monate in Kanada. Sein Flugzeug ist gestern gelandet und er macht sich jetzt vertraut und so." ,,Warum wollte er nochmal dahin?" ,,Er trifft einen Freund, der Musik produziert und sie wollen zusammen Songs aufnehmen und so."

Ich nickte und sah raus aus dem Fenster. Es war bereits dunkel und wenige Menschen liefen auf den Straßen entlang. Sie hatten ihre Freiheit, ihr Leben das sie ausleben können. Erst hatte ich solche Leute beneidet, aber mittlerweile war es mir egal.

Ich hing nicht mehr an meinem Leben.

Ich habe es schon vor langer Zeit aufgegeben. Erstmals entfloh ich meinem Leben durch Musik und Tanzen, aber es wird mich nicht immer retten können. Es ist wie einschlafen und Träumen, bis man wieder aufwachen und sich der Realität stellen muss.

Die einzige Möglichkeit diesem Leben zu entfliehen, war der Tod.

,,Nur damit dus weißt, ich bleibe bei der Meinung, dass du übertrieben hast." Verwirrt sah ich zu Yeosang. ,,Wie meinst du das?" ,,Eine Millionen, Mingi. Du hast fast euer ganzes Geld darein investiert, dass dich jemand umbringt."