SEONGHWA| Als Yeosang und ich Nachmittags das Haus verließen, dämmerte es schon und je weiter wir uns durch den Schnee vom Haus entfernten, umso kleiner wurden die Lichter der Fenster unseres Hauses.
Es war still zwischen uns beiden, doch es war keines Weges unangenehm. Während wir beide den beschneiten Weg entlang gingen, beide die Hände in unseren Manteltaschen verstaut, lag mein Blick ganze Zeit bei Yeosang.
Der jüngere sah in Gedanken versunken durch die Gegend. So lange, bis sein Blick sogar auf mir landete und er mich verträumt ansah, was mich schmunzeln ließ. ,,Woran denkst du, Sangie?" ,,Hm?" Er weitete seine Augen, sah leicht verwirrt zu mir.
,,Achso. Ich hab irgedwie an San gedacht." ,,San?" Mein Blick ging nach vorne, irgendwie ein klein wenig gereizt. Natürlich, ich mochte es nicht, dass er an andere dachte. Klar konnte er das tun, ich will ihm das nicht verbieten vor allem bei Freunden! Aber etwas frustrieren tat es mich schon.
,,Und wieso an San?" Mein Blick ging immer noch nach vorne und mir fiel auf, dass meine Frage mehr strenger oder gereizter als höflich klang, wofür ich mich innerlich sofort bei Yeosang entschuldigte. Ich wollte ihm nicht böse sein, oder dass er sich unwohl fühlte.
,,Wir besuchen gleich meine Mutter in der Klinik und.. Frau Choi die da war, die in uns rein gelaufen ist.. es war ja Sans Mutter. Meine Mutter hat schon paar mal von ihr erzählt, natürlich als ich das nicht wusste mit San. Und ich denke, er hat das richtige getan."
Als ich nach meinem Streit mit San raus ging, folgte mit Yeosang. Er folgte mir um mich zu beruhigend und dass ich jemanden hatte und nicht alles in mich hinein fraß und ich war ihm da so dankbar für. Ich bin ihm gegenüber sogar laut geworden und trotzdem blieb er hartnäckig.
Auch da erzählte er mir, dass San es sich bestimmt gut überlegt hatte und es wohl das beste wäre. So lange wir nicht aufflogen, war ja alles gut. Wie sehr ich wünschte an Yeosangs Hoffnung genauso zu glauben wie er. Ich machte mir einfach Sorgen, ich wollte nicht, dass San oder sonst wer deswegen Schwierigkeiten bekam.
Nur wussten weder San noch Yeosang, dass durch diesen Vorfall Erinnerungen bei mir ausgelöst wurden. Ich denke mal, dass sie der Grund waren, weswegen ich so ausgetickt bin.
,,Du hast wohl Recht." Sprach ich und seufzte leicht aus. ,,Manchmal.. da frage ich mich, ob es meiner Mutter auch besser gehen würde, wäre sie nicht mehr da." Schockiert drehte ich meinen Kopf zu ihm. ,,Yeosang-"
,,Nein, ich meine es ernst. Es wäre die einzige Möglichkeit sie von ihrem Leid zu befreien, denn die Therapie wird es nicht können. Betrachte es realistisch.. sie ist da schon so viele Jahre drinnen und es hat sich nichts standhaft gebessert, nur immer für einen kleinen Zeitraum."
,,Aber wärst du denn nicht traurig, wenn sie gehen würde?" Er schwieg, eine ganze Weile sogar. Doch ich ließ ihn, er musste nämlich nichts beantworten, was er nicht wollte. Und doch, sprach er dann weiter.
,,Als Mingi mir davon erzählte sich umbringen zu wollen, hat es gedauert, bis ich das wirklich akzeptieren konnte. Aber ich ließ ihn, denn es war zu dem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit seinem Leiden zu entfliehen.
Als sein bester Freund möchte ich lieber, dass es ihm gut geht, anstatt dass er nur für mich da blieb und weiter litt und so denke ich es auch zu meiner Mutter. Lieber will ich, dass sie glücklich wird und nicht mehr leidet, als sie sich zwingen muss sich aufrecht zu erhalten.
Aber nur weil ich es akzeptierte hieß es nicht, dass ich nicht traurig wäre. Natürlich wäre ich traurig, vielleicht sogar am Boden zerstört. Doch ich nehme es hin traurig zu sein, als sie weiter leiden zu sehen, denn das macht mich nur trauriger."
,,Aber denken sie das nicht auch über dich?" Yeosang sah überrascht zu mir, während ich Kopfschüttelnd seufzte. ,,Wie meinst du das, Seonghwa?" Er zog sich die Mütze etwas runter und sah mich etwas verloren an.
,,Denken sie nicht auch, dass sie lieber dich glücklich sehen wollen indem sie da sind, als zu gehen und du dadurch in stetiger Trauer leben wirst? Du bist ein sehr emotionaler Mensch, auch wenn du es nicht immer zeigst und es wird dich immer verletzen. Es ist wie ein Teufelskreis."
,,Daran hab ich ja noch gar nicht gedacht.." sagte er etwas schmollend, weswegen ich mich vor ihn stellte und ihn gegen die Stirn schnippste, was ihn zusammen zucken ließ. ,,Du kleiner Idiot.. aigoo." Ich schüttelte lachend den Kopf und beobachtete wie er sich knuffig die Stirn rieb.
,,Was ist eigentlich mit deinen Eltern, Seonghwa?"
Wir gingen weiter die Straße entlang, ab und an fuhr ein Auto vorbei und die befahrenen Straßen hatten keinen Schnee, in Gegensatz zu unserem kleinen Waldstück. Doch jetzt hatte ich nicht mehr die Möglichkeit das alles zu beobachten, denn meine Gedanken waren gestört.
Gestört durch weitere Erinnerungen.
,,Sie leben im Ausland, ich hab keinen Kontakt zu ihnen." Lüge. Wie verdammt sehr ich es hasste zu lügen. Doch ich wollte und konnte Yeosang die Wahrheit nicht antun, sie würde ihn erschrecken. Wenn das mit San und seiner Mutter ihn schon mitnahm, würde das auch meine Vergangenheit.
,,Oh achso.. tut mir leid." ,,Das muss es dir nicht Yeosang, mach dir da keinen Kopf drum. Sie sind niemand, den ich als Eltern bezeichnen würde, mehr als Fremde. Ich komm damit ganz gut klar."
Anders als Yeosang, wenn er erfahren würde, wie schlimm ich eigentlich sein konnte. Es machte mich so fertig. Dass wir ihn in all das hinein zogen, machte mir nicht einmal die größten Sorgen. Mehr war es, dass ich bei ihm war oder er jemals meine andere Seite kennen lernen würde.
Ich wüsste nicht, ob er mit einer ungeschädigten Psyche raus kommen würde, wenn er es erfuhr. Niemand außer San wusste es, aber sie könnten es besser verarbeiten als er, da war ich mir sicher. Yeosang war so.. fragil und zart.
Ja, nur San kannte auch den anderen Seonghwa. Den durchgedrehten, mordlustigen Seonghwa. Den, dessen größte Gefahr er selber war. Das wollte ich Yeosang nicht antun, ich wollte ihn vor allem Böse der Welt beschützen und dazu gehörte auch ich.
,,Nachdem wir deine Mutter besucht haben, habe ich übrigens eine kleine Überraschung geplant, wir gehen nämlich aus, Sangie." ,,W..wir gehen aus..?" Ich nickte. ,,Doch wohin verrate ich nicht, lass dich also einfach überraschen."
Ich lächelte ihn glücklich an und erhielt ein Lächeln von ihm zurück. Ja, mir war klar, was er mir gegenüber empfand, doch so war es auch für ihn klar, was ich ihm gegenüber fühlte. Doch man sollte soetwas nie überstürzen und daher hoffte ich sehr, dass ihm das Date gefallen würde.
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Eyyy ich lebe noch xD
Wie geht es euch so qwq hoffentlich hat euch das Kapitel allen gefallen yeee mal wieder etwas Seongsang
Mögt ihr btw Fantasy? Ich bringe nächstes Jahr (wenn alles gut läuft) nämlich eine Seongsang Fantasy story raus so König / Prinzen mäßig etc aber eben auch kinda fantasy mit Drachen, Magiern und so fbxvdhyvBby yes
Und vielen Dank für die 5K Views und 700 Votes <3
Na dann, stay safe ya all!
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𝗖𝗔𝗡 𝗬𝗢𝗨 𝗞𝗜𝗟𝗟 𝗠𝗘 YUNGI
Fanfiction,,𝘸𝘪𝘦𝘴𝘰 𝘵𝘰̈𝘵𝘦𝘴𝘵 𝘥𝘶 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵. 𝘴𝘪𝘦𝘩𝘴𝘵 𝘥𝘶 𝘦𝘴 𝘯𝘪𝘤𝘩𝘵? 𝘪𝘤𝘩 𝘣𝘪𝘯 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵 𝘻𝘶 𝘴𝘵𝘦𝘳𝘣𝘦𝘯." Ein Auftrag, ein Mord. Doch noch nie bekam Yunho den Auftrag, einen unschuldigen Jungen im Wert einer Millionen...