3 | respect

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MINGI| ,,Wir werden für 2 Monate nicht da sein." Mein Vater sah mich durch den Spiegel streng an und richtete sich seine Krawatte. ,,Wo seid ihr dieses mal?" ,,New York." Ich nickte, weiterhin am Türrahmen gelehnt.

,,Stell dich gefälligst gerade hin." Ich schnaubte aus, was meinen Vater nur mehr reizte, denn er drehte sich zu mir um und sah mich gefährlich an. ,,Ich sagte, stell dich gerade hin." Seine Hand landete auf meiner Wange, weswegen mein Kopf zur Seite fiel und kurz darauf zog auch schon der stechende Schmerz durch diese.

,,Als mein Sohn solltest du mir mehr Respekt gegenüber bringen und dich den Regeln beugen. Wenn ich noch einmal sehe, dass du so da stehst, kannst du mit schlimmerem als einen Schlag rechnen." Mit großen Schritten ging er an mir vorbei.

Langsam hob ich meine Hand zur Wange und strich drüber. Selbst jetzt tat sie noch weh, aber was habe ich anderes erwartet. Ich war den Schmerz schon gewöhnt. Es war nicht gerade selten, dass ich eine von ihm geschellt bekam.

Ich drehte mich schweigend um und trat zur Eingangstür, in welcher der Butler meiner Eltern die Koffer annahm und zum Auto trug. Meine Eltern saßen mittlerweile schon drinnen. Nicht einmal verabschiedet haben sie sich.

Aber das war ja normal bei uns.

Ich schenkte ihnen einen abgeneigten Blick und schloss die Tür hinter mir. Ich wartete einige Sekunden, bis ich das Auto weg fahren hörte und atmete, an der Tür angelehnt, erleichtert aus.

,,Sie sind weg.." flüsterte ich und begann zu lächeln. Eine Erleichterung legte sich in meinem Körper aus und ich atmete tief durch. Langsam trat ich von der Tür weg und lief durch den großen Empfangsbereich unseres Hauses.

Es war so groß... So unnötig groß für 3 Personen.

Meine Eltern waren hoch angesehene Geschäftsführer einer Alkohol Marke, dementsprechend hatten wir einen Keller voller Alkohol und einen Haufen Geld. Genauso gerne wie sie Alkohol machten und verkauften, genauso gerne tranken sie auch welchen.

Wir schienen als die Perfekte Familie für alle, aber keiner weiß, was innerhalb so eines Hauses passieren kann. Schläge, Streitigkeiten, kaputtgehende Sachen. Darunter auch ein Sohn voller Verletzungen oder eine verstorbene Tochter.

Ich hasste dieses Leben.

Ich hatte es satt, jeden Tag nach den Regeln zu spielen. Keine Freunde finden zu dürfen oder nicht ausziehen zu dürfen, immerhin sollte ich das Geschäft einmal übernehmen. Die Erwartungen und der Druck der auf mir lag, erdrückte mich regelrecht.

Ich wollte nichts sehnlicher, als diesem Leben zu entfliehen. Ein normales Leben führen, Freunde haben, eine öffentliche Schule besuchen oder ein Tanz Studio.

Mein Leben lang war ich eingesperrt hier drinnen. Bekam privat Unterricht, lernte geschäftliches Zeug und alles über Alkohol, musste immer im geheimen Musik hören oder tanzen.

Meine Eltern verbaten es mir "normal" zu sein. Ich sollte ja schätzen, was ich habe und wie viel. Dass wir nie Geldprobleme haben und sogar privaten Unterricht. Dass ich einmal der Geschäftsführer eines Familien Unternehmens sein würde.

Mittlerweile war es mir egal, was meine Eltern wollten. Damals vielleicht habe ich mich ihnen gebeugt, aber mit der Zeit wurde mir klar, dass ich mich nicht ewig so von ihnen unterdrücken lassen kann.

Natürlich passte ihnen das nicht. Das führte zu den Schlägen, dass mir verboten wurde mit zu essen oder das Haus zu verlassen.

Sie verschlimmerten regelrecht mein Leben, wenn ich mich gegen sie stelle. Aber mir war es lieber so mein Leben lang zu leiden, anstatt meinen Willen zu verlieren.

Aber genau in solchen Momenten wie jetzt, wo ich über dieses verdammte Leben nachdachte, wünschte ich mir, dass es ein Ende finden würde. Ich könnte dieser Hölle niemals entfliehen, dafür hatten meine Eltern zu viel Macht.

Ich kam oben in meinem Zimmer an und schloss die Tür hinter mir. Sofort machte ich meine Anlage an und spielte laut die Musik ab. Der amgenehme Bass fuhr durch meinen Körper und ließ mich grinsen, ehe ich auch anfing zu tanzen.

Ich hatte als Kind einmal eine Tanzgruppe auf der Straße gesehen. Sie hatten mich so fasziniert, dass ich es auch probieren wollte. Ich sah mir Stundenlang Tänze an und lernte sie, als gäbe es nichts anderes in meinem Leben.

Für einen Moment vergaß ich all meine Probleme und bewegte mich im Rhythmus der Musik.

Ich vergaß die verletzte Rippe, die Narben an meinen Armen und der Schlag von vorhin. Ich vergaß die Zukunft und all die Sachen die ich auf mich nehmen musste, sowie meine Eltern oder Mina, meine verstorbene, kleine Schwester.

Statt dessen bewegte ich mich im Takt der Musik und dachte an das Leben außerhalb von meinem. An Yeosang und Hongjoong, die ich in einem Café kennen gelernt hatte oder die Geschichten und Bücher, in dessen Welten ich entfloh, wenn ich eine Auszeit brauchte.

Als das Lied endete atmete ich schnell ein und aus. Beim heben und senken meines Brustkorbs zog meine Rippe ein wenig, welche durch den Tritt meines Vaters verletzt war und dieser nicht einmal was davon wusste.

Ich trat vorsichtig, um meine Rippe nicht noch mehr zu belasten als ich es so schon tat, zu meinem Fenster und öffnete es weit. Die kühle Nachtluft wehte mir entgegen und befüllte meine Lungen mit ihrer Kühle. Eine Kühle, die mich beruhigte, als wäre ich im Wind geborgen.

Ich sah hinaus. Unser Haus lag im Reichenviertel der Stadt, etwas abgelegen der Innenstadt auf einem Berg. Von meinem Fenster aus hatte ich die perfekte Sicht auf die hellen Lichter der Stadt oder den dunklen Fluss.

Wie friedlich die Welt schien, doch wie grauenhaft sie im inneren war..

Ich ließ meinen Blick über die Häuser und Straßen gleiten, als ich ein schwarzes Auto im Schatten der Bäume den Weg zum Viertel hochfahren sah. Mir kam es unbekannt vor, vor allem da kaum einer bei Nacht unterwegs war.

Vielleicht war es auch einfach Einbildung. Wieso sollte jemand fremdes um diese Uhrzeit hier her fahren?

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Heyyy

Irgendwie war das zweite Kapitel zurück gezogen idk why ಡ ͜ ʖ ಡ

But yeah here we go mit dem dritten Kapitel

Hope u like it

Wie geht's euch so? Hoffentlich gut :D ich werde gleich sterben weil Stray Kids Comeback gleich ist Kebyjebslkaf

Byeee <3

𝗖𝗔𝗡 𝗬𝗢𝗨 𝗞𝗜𝗟𝗟 𝗠𝗘 YUNGIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt