Ich klappte das Buch sofort zu, denn ich wollte es nicht lesen. Nicht jetzt. Ich konnte Schritte hören. Das Getrampel verriet mir, dass es George war. „Hey du, ist was passiert?" Verschlafen rieb er sich die Augen. Ich hielt den Eimer hoch. „Ohje, darf ich?" Er zeigte auf den Platz neben mir. „Was für eine Frage, natürlich." Er setzte sich. „Was führt dich hier her?" fragte ich ihn. „Ich weiß nicht, hatte das Gefühl ich muss hier her kommen." Verdutzt sah ich ihn an. „Meinst du das ernst?" „Nein, ich hatte nur meinen Zauberstab vergessen." Er zeigt belustigt auf den Zauberstab, der auf dem Tisch lag. Ich schlug ihm auf den Hinterkopf. „Blödmann."
Zufrieden lehnte er sich an meine Schulter. „Wie geht es dir Georgie?" Er seufzte. „Jetzt, wo Angelina so nett ist, ist es noch schwerer zu verbergen was ich fühle." Ich legte meinen Kopf auf seinen. „Du wirst jemand besseren finden, glaub mir." „Ich möchte aber niemand anderes." „Das dachte ich auch." Kurze Stille. Er richtete sich auf. „Bei wem dachtest du das auch?" Ich zögerte, denn ich wusste es selbst nicht richtig. „Gute Frage. Graham wahrscheinlich." Er nahm seine vorherige Position wieder ein. „Komplizierte Wege, die wir da entscheiden müssen, findest du nicht?" „So ist es, ob richtig oder falsch wissen wir erst danach."
Er schlief auf meiner Schulter ein, jedoch war diese Position nach einiger Zeit sehr unbequem für mich. Ich versuchte ihn so vorsichtig wie nur möglich in meinen Schoß zu legen, was mir auch gut gelang. „Ach Georgie, du hast das garnicht verdient." sagte ich zu ihm, doch er schlief und hörte es nicht. Hin und wieder, wünschte ich mir, dass ich Gefühle für ihn hätte, denn er war ein toller und aufrichtiger Mensch, jedoch war das leider nicht der Fall.
Ich saß die ganze Nacht wach mit George in meinem Schoß. Auch wenn ich versuchte zu schlafen, ging es einfach nicht. Die ersten Schüler kamen schon die Treppe runter und erst da bemerkte ich, wie hell es draußen war. George wurde durch die Stimmen geweckt und erschrak ein wenig, als er merkte, wo er aufgewacht war. Etwas benommen sah er mich an. „Bin ich etwa eingeschlafen?" „Sieht ganz danach aus." kicherte ich. „Und du? Hast du gut geschlafen?" „Ich habe nicht geschlafen." „Oh, das sehe ich. Deine Augenringe sind ja schlimmer als die von Dumbledore." „Dankeschön." Ich verdrehte meine Augen. „Ich denke, sobald Angi und Katie runterkommen, geh ich hoch schlafen. Macht euch keine Sorgen." „Ist gut."
Als hätten sie es gehört, kamen die beiden die Treppe runter. „Ach hier bist du! Wir haben uns schon sorgen gemacht." rief Angelina. „Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Ich werde es jetzt mal versuchen." berichtete ich. Als ich gerade die erste Stufe betrat kam Fred runter. „Guten Morgen, wo willst du denn hin?" „Gute Nacht." sagte ich und lief in mein Zimmer, direkt in mein Bett. Ich schlief zwar nicht so lange wie ich es in der Nacht getan hätte, allerdings tat es sehr gut ein paar Stunden wegzuratzen. Da Sonntag war, konnte ich mir das glücklicherweise erlauben.
Als ich aufwachte, entschied ich mich zu den anderen zu gehen. Ich öffnete die Tür uns sah, dass vor der Tür ein Berg Sandwiches auf einem Teller lagen. Glücklich nahm ich sie mir, setzte mich auf mein Bett und aß zufrieden auf. Was für tolle Freunde ich doch hatte. Mein Blick wanderte zu meinem Tagebuch, welches auf dem Nachttisch lag. Sollte ich es lesen? Nein! Es würde nur schaden anrichten! Ich entschied mich es nicht zu tun. Vorerst.
Weitere Tage vergingen und es gab kein anderes Thema mehr, als den Weihnachtsball. George hatte es auch ohne mich geschafft Katie zu fragen die glücklicherweise „Ja" gesagt hatte. Ron und Harry scheiterten an den Versuchen, Mädchen für den Ball zu fragen. Ron hatte sogar versucht Fleur als Begleitung zu gewinnen, obwohl sein Bruder mit ihr zusammen war. Mit Fleur redete ich kaum, aber wir quatschten auch schon etwas über den Ball. Sie würde mit Roger Davis, dem Kapitän des Ravenclaw-Quidditchteams gehen. Sie versicherte mir auch, dass Bill davon wusste und einverstanden war.
Der Tag vor heilig Abend. Es war bitterkalt, was uns aber ziemlich wenig störte. Der Unterricht war seit ein paar Tagen vorbei und die Vorbereitungen für den Ball gingen voran. Oft hörte man die Erst-, Zweit- und Drittklässler bei ihrer Abreise jammern, dass sie nicht auf den Ball duften. Jedoch war es gerecht, denn auf so einem Ball hatten Kinder nichts zu suchen.
Hermine, Katie, Luna, Angelina und Ich saßen in der großen Halle und spielten ein Muggelkartenspiel namens Uno. Luna war ziemlich ruhig und regte sich kaum auf, im Gegensatz zu uns anderen vieren. Wir beleidigten uns oftmals, doch wussten, dass es natürlich nicht ernst gemeint war. Meistens. Wir versuchten nicht über den Weihnachtsball zu reden, denn Luna war erst in der dritten Klasse und wurde auch von keiner/m älteren gefragt, dennoch blieb sie in Hogwarts.
Ginny kam auf uns zu gerannt. „Ich muss es euch jetzt endlich sagen. Ich werde morgen Abend auch dabei sein! Neville hat mich vor ein paar Wochen gefragt." Wir freuten uns natürlich für sie, wussten es aber schon längst. Was sie wohl nicht überdacht hat war, dass alle anderen Schüler schon abgereist waren. Wir versuchten ihr zu zeigen, dass Luna nicht kommen durfte. „Schon gut, ich finde das nicht schlimm. Ihr dürft ruhig darüber reden." meinte Luna. Ihre Menschenkenntnis erschreckte mich oft. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie Gedanken lesen konnte.
Luna verabschiedete sich und Ginny war auch gegangen. Wir vier redeten darüber, was für Frisuren wir uns machen würden und wer sich wo fertig machte. „Lenia, du kannst doch so gut schminken. Ich würde mir freuen, wenn du mein Make-Up machst." bat mich Hermine. „Liebend gern!" Ich freute mich das sie mir so vertraute.
Die Jungs gesellten sich zu uns, denn bald würde das Abendessen fertig sein. „Es ist komisch hier zu sein, findet ihr nicht?" sagte Fred, der mit Angelina im Arm mir gegenüber saß. „Es geht, meine Mutter hätte ich so oder so nicht gesehen. Aber eure Familie nicht zu sehen, ist schrecklich." meinte ich. „Ja es ist wirklich schrecklich, aber bald werden wir sie wieder sehen." versuchte George uns aufzuheitern. „Es ist echt süß, wie du versuchst die Stimmung zu retten George." sagte Angelina. Oh wow. George sah erst sie, dann Fred und dann mich verdutzt an. Jedoch wurde kein Wort mehr darüber geredet.
Die Eulen flogen in die große Halle. „Heute ist doch gar kein Posttag und außerdem ist es Abends." sagte Ron. Verwirrt sahen wir den Eulen zu, wie sie die Geschenke der Familien ausflogen. „Ging wohl nicht anders, das sind unsere Geschenke." rief Katie.
Ich hatte drei Stück vor mir liegen. Eins von meiner Mutter, welches ich an der Verpackung erkannte. Sie hatte immer das passende Geschenkpapier und packte die Geschenke perfekt ein. Ein Talent, welches sie mir leider nicht vererbt hatte. Meine Geschenke sahen immer so aus, als hätte man sie gerade aus der Waschmaschine geholt. Dann eins von Molly, worauf ich mich sehr freute und eins, was ich nicht einordnen konnte. Ich hatte keine Ahnung von wem es sein könnte.
Ein viertes Geschenk flog zu mir. Es war jedoch nicht Weihnachtlich verpackt. Nach genauerem Hinsehen, konnte ich erkennen, dass es Charlies Gitarre war die Bill mir schickte. Die Zwillinge tauschten einen Blick aus, der mir garnicht gefiel. „Was heckt ihr aus?" fragte ich ernst. „Überhaupt nichts!" riefen beide.
Ich glaubte ihnen vorerst und legte die Geschenke zur Seite. Insgeheim freute ich mich, wieder Gitarre spielen zu können. Wir aßen unser Essen komplett auf, sodass unsere Bäuche ganz voll waren. Dumbledore hielt noch eine kleine Rede, an die, die eben noch hier waren. Es war nichts neues, nur noch einmal die Informationen über den Ball.
Nach alledem verabschiedeten wir uns direkt von den Jungs, denn es war ein Mädelsabend geplant. Mit Süßigkeiten, Spielen und etwas geschmuggelten Alkohol, von dem ich mich allerdings fern hielt. Wir saßen auf dem Boden unseres Schlafsaales. Es waren nur Hermine, Angelina, Katie und Ich. Wir redeten eigentlich nur über den kommenden Abend und wie sehr wir uns darüber freuten. Am vorherigen Tag, hatte ich noch einmal mit Jeremy gesprochen und etwas mit ihm am See rumgesessen und geredet. Es war schön.
Der nächste Teil geht um den Weihnachtsball!
Darauf freue ich mich persönlich sehr. Das Kleid/Outfit zeige ich dann im nächsten Kapitel wenn ihr wollt.
Doch ich wollte mich noch einmal bedanken, denn wir haben nun die 7k Reader geschafft, danke für den Support Leute!
DU LIEST GERADE
Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...