Er rannte in's Wasser und tunkte mich unter. Was er nicht wusste war, dass ich dieses Gefühl schrecklich fand. Das Gefühl, nicht kontrollieren zu können, was gerade passierte. „Fred, lass das bitte." rief ich als ich Luft holte. Er sah die Angst in meinen Augen und sein Gesicht versteifte. „Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass es schlimm für dich ist." Er sah mich besorgt an. „Ist gut." Ich lächelte, doch sein Blick blieb. Ich wusste, was er dachte. Der Grund zu sein, weshalb sein Partner angst hatte, war nicht das beste Gefühl.
Die anderen kamen jetzt auch in's Wasser gerannt. Um Freds Laune wieder zu verbessern, fing ich eine Wasserschlacht an, die ich gnadenlos verlor. Mädchen gegen Jungs. Natürlich verlieren wir, wenn wir nur zu zweit sind. „Okay, ihr habt gewonnen! Ihr habt gewonnen!" schrie ich lachend. Hermine hielt sich ebenfalls lachend die Augen zu. „Unfair!" rief sie. „Was war daran unfair?" fragte Ron blöd. „Ach ich weiß auch nicht, vielleicht weil es zwei gegen fünf waren?" „Du hast doch bloß angst." Ron ging auf Hermine zu. „Ach ja?" antwortete sie frech und fing die zweite Wasserschlacht an. Sie endete so, dass Ron sie über die Schultern nahm und erst wieder runterließ, wenn sie sich geschlagen gab. Es war einer der schönsten Tage seit langem, doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben.
Ich war die erste, die aus dem Wasser ging, denn langsam wurden meine Lippen blau und meine Hände schrumpelig. Ich legte mich auf mein Handtuch, doch blöderweise hatte ich nichts zum zudecken. Die anderen folgten mir und trockneten sich ab. Fred erkannte meine kritische und kalte Lage. „Komm her." sagte er und zeigte auf seinen Schoß. Ich setzte mich und er nahm mein Handtuch um es um mich zu wickeln. Nun war mir warm genug und ich hörte auf zu zittern. „Danke." Wir lächelten uns an.
Angelina und Katie stoßen zu uns und gratulierten den beiden Zwillingen noch. Bei Angi und Fred war es ziemlich unangenehm anzusehen. Sie bemühten sich, doch es gefiel beiden sichtlich nicht. „Ehm George, hast du kurz Zeit?" fragte Angi ihn. „Klar." Er wuschelte sich mit dem Handtuch durch seine Haare und joggte dann hinter ihr her. „Jetzt bin ich gespannt." meinte ich zu Hermine, die neben mir saß. „Oh ja, ich auch." antwortete sie.
Von weitem konnten wir erkennen, dass Angelina George etwas gab, doch keiner von uns sah was es war. Angelina gab Katie einen besonderen Blick, weshalb sie direkt zu ihr lief. George kam zu uns zurück gejoggt mit dem breitesten Grinsen überhaupt. „Was hat sie dir gegeben?" fragte ich ihn neugierig. „Das wüsstest du gerne, Grey." „Ja, das wüsste Grey gerne." Er zuckte mit den Schultern und in seinem Gesicht entwickelte sich ein schelmisches Grinsen. „Blödmann." fügte ich hinzu, worauf er nur noch mehr grinste, obwohl ich dachte, dass das gar nicht mehr gehen würde.
„Du und Angelina?" fragte mein Freund hinter mir seinen Bruder. Das hatte ich komplett vergessen. Fred wusste ja gar nichts von Georges Gefühlen zu Angi. „Mhm." George kratzte sich dabei den Hinterkopf. „Mach dir wegen mir keine Sorgen, Brüderchen. Das mit ihr ist aus und vorbei, du kannst sie haben." sagte Fred worauf ich ihn boxte. „Mach nicht so, als wäre sie ein Objekt, hörst du?" „Jaja." er verdrehte die Augen. „Danke man." sagte George nun und gab seinem Bruder einen Klopfer auf die Schulter.
Wir beschlossen uns fertig für's Abendessen zu machen. Doch davor mussten erst einmal alle duschen. Bei Lee, George und Fred gab es einen kurzen Streit, wer zuerst duschen dürfte. Im Endeffekt einigten sie sich, dass erst Fred, dann George und dann Lee duschen dürften. Hermine und ich verdrehten nur kichernd die Augen und gingen die Treppen hoch. Da wir nun alleine waren, kam Hermine auf mich zu. „George und Angelina? Wusstest du davon?" „Ja, tatsächlich schon. Umso mehr möchte ich wissen, was sie ihm da gegeben hat." „Ja, das würde ich auch gern wissen." „Das bekomm ich schon irgendwie aus ihm raus, keine Sorge." Sie nickte und wir liefen getrennte Wege, jeweils in unsere Zimmer.
Frisch geduscht, sah ich wie Amalia an meinem Fenster pickte. Ich öffnete das Fenster und ließ sie rein hüpfen. „Na du, lange nicht mehr gesehen." Ich strich über das feine Fell der kleinen Schleiereule, welche es sichtlich genoss. Erst jetzt sah ich den Brief an ihrem Füßchen.
Hey Lenia,
wir haben lange nichts mehr voneinander gehört und ich finde wir sollten uns mal wieder treffen. Ich schreibe dir einen Brief, weil ich nie an dich ran komme, ohne dass ein Weasley dabei ist. Kannst du morgen um 15 Uhr?
~DracoGeschockt sah ich auf den Namen „Draco" der unten stand. Ich las den Brief nochmal, um zu überprüfen ob ich mich nicht gerade verlesen hatte. Doch das tat ich nicht. Entweder er interpretierte meine Loyalität ganz falsch, oder er mochte mich eben Freundschaftlich. Ich hoffte auf zweiteres. Was ich nicht verstand war, dass er schrieb "wir sollten uns mal wieder treffen". So als hätten wir uns schon mal verabredet. Doch die wichtigste Frage war, wie erkläre ich das Fred? Oder sollte ich es ihm überhaupt erklären? Auf jeden Fall nicht heute. Heute war sein Tag und den würde ich ihm ganz sicher nicht wegen einer Nachricht von Draco zerstören.
Etwas verwirrt ging ich zurück in das Badezimmer und föhnte mir die Haare. Als ich wieder rauskam, legte ich den Brief auf meinen Nachttisch, gab Amalia einen Keks und ging dann nach unten. Da meine Haare so dick waren, föhnte ich sie nie ganz trocken, denn das würde eine halbe Ewigkeit dauern. Ich war die letzte, denn alle anderen saßen auf der Couch, oder am Boden.
Nach dem Essen liefen wir wieder in den Gemeinschaftsraum, um wie immer vor dem Kamin etwas zu spielen oder zu reden. Durch die immer noch nassen Haare wurde mir schnell kalt. Fred nahm die Decke die dort lag und deckte mich damit ein. Er setzte sich so hin, dass ich mich bequem anlehnen konnte und geborgen fühlte.
Kurz darauf spürte ich, dass ich auf die Toilette musste. Ich lief nach oben in mein Bad. Als ich wieder raus kam, schlich Fred durch die Tür. „Was machst du? Ich musste nur auf's Klo." sagte ich verwirrt. Er schloss die Tür hinter sich. „Wir hatten heute noch keine Minute alleine, lass mich diesen kurzen Moment genießen." Dazu sagte ich nicht nein und er kam zu mir und küsste mich. Wir liefen immer weiter auf mein Bett zu, doch plötzlich hörte er auf. „Was ist?" „Du hast einen Brief bekommen?" fragte er. „Hast du mir gar nicht erzählt." Bevor ich den Zettel wegziehen konnte, hatte er ihn schon in der Hand und fing an zu lesen. Ich sah zu, wie sich seine Miene immer mehr in's Negative veränderte. Da war dieses Angstgefühl wieder, ich wusste genau, was jetzt passieren würde.
„Fred, bevor du dich aufregst, bitte hör mir zu." sagte ich ernst. „Du willst mich verarschen, hab ich recht?" Verletzt sah er mich an. „Fred, bitte." „Nein! Hör auf, ich weiß genau was das ist." Seine Augen wurden nass. „Einmal Fremdgeher, immer Fremdgeher hm?" „Ist das dein ernst? Ich bin nicht fre-" „Ach komm, Lenia. Es wäre auch nur zu schön gewesen." Er lief davon und machte die Tür auf, doch bevor er den Raum verließ, drehte er sich noch einmal um. „Du hättest wenigstens davor Schluss machen können!" rief er und schlug dann die Tür zu. Scheiße.
Mit Tränen in den Augen versuchte ich ihm zu folgen, doch vergebens. Katie kam mir auf dem Weg dazwischen und hielt mich auf. „Lenia?! Was ist los?" Sie hielt mich fest. „Ich muss zu Fred." „Erzähl mir doch erst was los ist." „Er hat etwas komplett falsch interpretiert. Bitte Katie, ich muss durch." Sie ließ mich durch und ich rannte die Treppen runter. „Wo ist er?" All meine Freunde saßen dort, nur Fred nicht. Sie sahen mich enttäuscht und sauer zugleich an. „Ihr glaubt mir also auch nicht?!" fragte ich leicht sauer. „Ihr hört mir jetzt mal zu! Fred hat mich nicht einmal aussprechen lassen und ist davon gestürmt mit den Worten "einmal Fremdgeher immer Fremdgeher". Ich bin nicht fremdgegangen okay?! Ich weiß nicht wie Draco auf die Idee gekommen ist, sich mit mir Privat treffen zu wollen. Er muss das alles wohl falsch verstanden oder Freundschaftlich gemeint haben. Und jetzt, möchte ich, dass ihr mir sofort sagt wo mein Freund hingegangen ist!" Geschockt von der Situation standen sie da. „Astronomieturm." „Danke."
DU LIEST GERADE
Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...