Die Tage vergingen. Ab und zu traf ich mich mit Draco, George oder Hermine. Fred und ich redeten kaum ein Wort und George und Fred waren auch nicht mehr so gut wie früher. Mein Geburtstag kam immer näher, doch freuen konnte ich mich nicht. Am Morgen meines Geburtstages weckte mich mein Wecker auf. Keine Menschenseele war bei mir im Zimmer, was mir jedoch ziemlich egal war. Wie jeden Morgen ging ich in's Bad und machte mich fertig. Mit der Zahnbürste betrachtete ich mich im Spiegel. Scheiße man, jetzt bin ich 17 Jahre alt. Nach meinem Starrwettbewerb mit mir selbst, zog ich mich um und lief nach unten. Auch dort war keiner zu sehen.
Die meisten waren schon beim Frühstück und gratulierten mir dort. Fred bekam ein „alles gute" und ein Lächeln raus, mehr nicht. Der Tag war wie ich es vermutet hatte, einfach nur nervig und wie alle anderen. Snape hatte wieder total stress gemacht, meine Mutter war nicht da und ich bekam auch keinen Brief von ihr, denn sie war tot. Genau wie mein Vater. Zwar schrieben mir Bill, Charlie, Molly und Arthur, aber das war natürlich nicht das selbe. Ich bekam viel Quidditchzeugs und auch ein paar Bilder, die ich noch nicht entwickeln lassen hatte geschenkt. Also kam es ganz gut. Abends saßen wir noch zusammen, doch auch das war kein Vergleich zu früher.
George versuchte immer für mich da zu sein und ignorierte seinen Bruder förmlich. Wobei es sicherlich nicht nur wegen mir und Fred so war. Seine Enttäuschung saß tief, denn Fred hätte schon längst bemerken sollen, was George für Angelina empfand und hatte selbst noch zu ihm gesagt, sie und er wären zu ende und das George sie haben könnte.
Der Abend vor der dritten und letzten Aufgabe war gekommen. Hermine, Ron, Harry und ich saßen auf der Couch. „Was denkt ihr, wird die letzte Aufgabe sein?" fragte Ron. „Woher sollen wir das wissen?" sagte Harry leicht schnippisch. „Entschuldige, es ist nur echt stressig. Ich habe keine Ahnung was auf mich zukommt." fügte er hinzu. „Harry, du hast schon so viel geschafft. Das schaffst du zu 100% auch. Was könnte so schwer sein, dass du es nicht schaffst?" ermutigte ich ihn. „So ist es. Wer, wenn nicht du?" meinte jetzt Hermine. „Danke, Leute." Harry lächelte.
Nächster Tag. Überall war Chaos und Getuschel. Hermine, Ron, George und ich machten uns auf den Weg zur Tribüne. Was wir dort sahen, machte uns sprachlos. Ein extrem großes Labyrinth stand dort und spätestens jetzt, sollten alle gemerkt haben wie ernst die Sache war. Ich schluckte schwer und stand an meinen Platz neben George. „Bei Merlins Bart, was ist das?" fragte Ron. „Sieht so aus als wäre es ein verzauberter Irrgarten, Brüderchen." Fred kam dazu, doch ich schenkte ihm keine Beachtung. Er stellte sich neben mich und keiner sagte mehr ein Wort. „Man Georgie, du kannst mich doch nicht auch so ig-" Er wurde von der Musik unterbrochen die laut ertönte.
Die Dumstrang Jungs riefen Krums Namen am lautesten. Harry und Dumbledore standen unten gemeinsam. Dumbledore hielt ihm zuversichtlich die Hand auf seine Schulter. Er schickte ihn los und nun standen alle Champions mit Dumbledore in der Mitte der Arena. „Silencio!" rief Dumbledore und alle verstummten. Wir setzten uns hin und gehorchten Dumbledore neugierig. „Vorhin hat Professor Moody den Trimagischen Pokal tief im Irrgarten versteckt. Nur er kennt seine genaue Position. Und da Mr. Diggory und Mr. Potter gleichauf an Platz eins liegen, dürfen sie den Irrgarten zuerst betreten. Gefolgt von Mr. Krum und Miss DeLacour. Wer den Pokal als Erster berührt ist der Sieger!" Großes Gejubel in der Arena brach aus. „Mitglieder des Kollegiums patrouillieren um das Feld herum. Sollte sich jemand entschließen, aus der Aufgabe auszusteigen, genügt es durch den Zauberstab rote Funken in die Luft zu schicken. Teilnehmer! Findet euch zusammen! Schnell!"
Er drehte sich zu den vieren um und bat sie zu sich. Was er jetzt sagte, verstand keiner von uns. „Was sagt er?" meinte George. Wir sahen ihn kopfschüttelnd an, denn wir verstanden es auch nicht. Cedric verabschiedete sich von seinem Vater und lief zu den anderen. „Also auf drei. Eins-" Der Schuss der Kanone ertönte, jedoch zu früh. Dumbledore schüttelte enttäuscht den Kopf und lief dann auf die Tribüne. Harry trottete in den Irrgarten und die Öffnung hinter ihm schloss sich sofort. Jetzt ging es um Alles oder Nichts. Die vier waren verschwunden und wir warteten gespannt auf weitere Geschehnisse.
Man hörte rein gar nichts, doch nach kurzer Zeit flogen die ersten roten Funken in die Luft. Es war Fleur, sie musste geholt werden. Es ging wieder ungefähr 20 Minuten bis die nächsten Funken zu sehen waren. Diesmal wurde Viktor gerettet, doch was keiner verstand war, dass er sich an rein gar nichts erinnern konnte, was im Labyrinth passiert war.
Gespannt warteten wir, entweder Cedric oder Harry gewann. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, da tauchten Harry und Cedric auf. Alle standen auf und jubelten, ich konnte nichts erkennen durch den ganzen Trubel, doch als ich die beiden auf dem Boden sah, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Fleur fing auf einmal an zu schreien. „Harry!" rief Dumbledore. „Harry!" Harry umarmte Cedric und als Dumbledore versuchte ihn wegzubekommen, ließ er es nicht zu. „Nein! Nein! Nein!" Fudge rannte zu den beiden. „Um Gottes willen, Dumbledore. Was ist passiert?" „Er ist wieder da. Er ist wieder da. Voldemort ist wieder da." rief Harry. Ich nahm Hermines Hand, als ich hörte was er sagte. Tränen schossen mir in die Augen, denn ich verstand nun was hier vor sich ging.
„Cedric, er hat mich gebeten, ihn wieder mit zurückzunehmen. Er konnte da nicht bleiben. Nicht da." seufzte er laut. „Ist ja gut Harry. Ist ja gut." tröstete Dumbledore ihn. „Er ist zu Hause, ihr seid beide zu Hause." fügte er hinzu. Jetzt schrie Fudge. „Es sollen alle sitzen bleiben! Ein Junge ist um's Leben gekommen." Meine Befürchtung bewahrheitete sich. Cedric war tot.
Ich umarmte George weinend. „Wir müssen ihn von hier wegschaffen, Dumbledore. Zu viel Publikum." sagte Fudge. „Lasst mich durch. Lasst mich durch!" schrie Cedrics Vater, der gerade auf sie zu lief. „Lasst mich durch! Das ist mein Sohn! Warum mein Junge?! Warum mein Junge?!" Cho fing bitterlich an zu weinen, er war schließlich ihr Freund. Moody lief zu Harry und nahm ihn vom Geschehen weg. Harry versuchte sich zu wehren, ging aber dann mit ihm mit.
Cedrics Vater ließ nochmal einen lauten Schrei, der von Schmerz erfüllt war, los. Es zerbrach mir mein Herz ihn so zu sehen. Alle sahen geschockt zu. Moody und Harry liefen davon. Cedrics Vater schrie nur noch, er litt so unfassbar. „Geht in eure Häuser!" befahl Dumbledore uns allen. „Sofort!" Wir taten was er sagte und verschwanden. Kurz darauf setzten Hermine, George, Fred, Lee, Ron und ich uns um das Feuer im Gemeinschaftsraum. Stumm und unter schock saßen wir da. „Wir sollten schlafen gehen." meinte Hermine. Alle nickten, doch wir blieben weiterhin sitzen. Neville kam durch das Gemälde. „Ehm, also, Dumbledore meinte morgen früh ist die Trauerfeier von, ehm Cedric." „Danke, Neville." sagte ich.
Kurze Zeit später ging ich ohne ein Wort zu sagen in mein Schlafsaal und legte mich in mein Bett. Schlafen konnte ich vergessen. Ich konnte Cedrics toten Leichnam sehen, sobald ich meine Augen schloss. Es war unerträglich, also beschloss ich zu George zu gehen. Vor der Tür konnte ich durch einen Spalt sehen, dass das Licht noch an war. Ich klopfte und öffnete kurz darauf die Tür. Lee, Fred und George sahen mich mit großen Augen an. Ohne ein Kommentar lief ich zu Georges Bett, legte mich hinein und starrte die Wand an. George saß am Fußende und alle drei betrachteten mich. „Macht ruhig weiter, ich möchte nur nicht allein sein." meinte ich. „Ich denke wir werden alle heute nicht schlafen können. Wie wär's mit einem Spiel oder so?" fragte George. „Ist gut." sagte Lee.
Nach einer längeren Zeit "ich sehe was, was du nicht siehst", bei dem ich nicht mitmachte, denn ich fand es unpassend, schlief ich langsam ein. Ich bekam nichts mehr von dem mit, was die Jungs sagten. Erst am morgen weckte mich George aufgrund der Trauerfeier. „Komm, Lenia. Wir müssen los." „Mhm." sagte ich während ich aufstand. In meinem Zimmer machte ich mich fertig und wartete unten dann auf George. Fred war der erste der runter kam. Er überlegte, ob er sich zu mir stellen, oder weiter gehen sollte. Er entschied sich, sich zu mir zu stellen, doch es war nur eine unangenehme Stille und ich fühlte mich alles andere als wohl.
Bei der Trauerfeier saßen die Zwillinge, Lee und ich ziemlich weit vorne. Wir warteten auf weitere Schüler, bis die komplette Halle voll war. Dumbledore saß auf seinem Stuhl vor uns allen. „Heute beklagen wir einen fürchterlichen Verlust..." Er erhob sich. „...Cedric Diggory war wie ihr wisst, ein überaus engagierter Schüler, ein unendlich aufrichtiger Mensch und was am wichtigsten ist, ein wahrer, wahrer Freund. Ich finde, deshalb habt ihr das Recht, genau zu erfahren, wie er gestorben ist. Nun, Cedric Diggory wurde ermordet! Von Lord Voldemort! Das Zaubereiministerium wünscht nicht, dass ich euch dies erzähle, aber es zu verschweigen, wäre eine Beleidigung seines Andenkens. Der Schmerz, den wir alle über diesen Verlust empfinden, erinnert mich, erinnert uns, daran, dass obgleich wir von verschiedenen Orten kommen und verschiedene Sprachen sprechen, unsere Herzen gemeinsam schlagen. Im Licht der jüngsten Ereignisse sind die Bande der Freundschaft, die wir hier geknüpft haben, wichtiger denn je. Beherzigt das und Cedric Diggory wird nicht vergeblich gestorben sein. Beherzigt das! Und wir feiern einen Jungen, der ehrlich war und freundlich und tapfer und treu, bis zum Ende. Ich danke euch, für euer kommen."
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Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...