Kapitel 32

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Ich wachte am nächsten Morgen früh auf. George schnarchte unglaublich laut, sodass es nicht einmal möglich war, noch einmal weiter zu schlafen. Ich spürte einen Atem in meinem Nacken, der mir Gänsehaut bereitete. „Na du, hast du schön geschlafen?" flüsterte Fred in mein Ohr. Ich drehte mich um und sah direkt in seine schönen Augen. „Dein Bruder war etwas laut, aber sonst perfekt." Er lächelte und küsste mich auf die Stirn.

Es wurde still und auf der anderen Seite des Zimmers fing es an zu rascheln. „Na ihr Turteltäubchen, habt ihr gut geschlafen?" fragte George uns. Verschlafen setzten wir uns auf. „Bei deinem Geschnarche? Wohl eher nicht." meinte ich. Fred fing an zu lachen. „Daran gewöhnst du dich." „Ach ja? Wer sagt denn, dass ich öfter hier bin?" fragte ich provozierend. „Ich." Er grinste frech. „Hört bloß auf, ich werd ja glatt neidisch." rief George dazwischen. Fred und Ich wechselten einen Blick, ich rannte zu George und sprang auf ihn drauf um mich an ihn ran zu kuscheln. „Ich helf dir mit Angi, versprochen." flüstere ich ihm zu, darauf lächelte er mich an.

Jemand klopfte an der Tür. „Ich bin's!" rief Hermine. „Komm rein." forderte ich sie auf. Sie tat was ich sagte und stand mitten im Raum. „Frohe Weihnachten!" schrie sie fast. Sofort stand ich auf und umarmte sie. Währenddessen flüsterte sie mir etwas zu. „Katie hat's mir erzählt, wir reden später." „Ist gut." „Frohe Weihnachten, Leute." Die Zwillinge standen auf und zogen sich einen Weihnachtspulli an. „Lasst uns runter gehen!" Ich klatschte vor Aufregung in die Hände. George und Hermine gingen vor. „Hat dir schon mal jemand gesagt wie süß du aussiehst, wenn du so aufgeregt bist?" sagte Fred. „Tatsächlich nicht." Ich lächelte.

Unten warteten Geschenke auf uns, leider aber nicht nur die, sondern auch Angelina. Sie beachtete Fred und mich nicht einmal. Ich öffnete das Geschenk meiner Mutter, darin war eine wunderschöne Jacke. Sie war zwar schwarz, doch die Form und die Taschen sahen so gut aus. Ich legte sie zur Seite und machte das Geschenk von Molly auf. Ein typischer Weasley Pullover, so einen wollte ich schon immer. Ich hatte zwar schon einen Schal und eine Mütze, jedoch keinen Pulli. Ein goldenes „L" war darauf. Das Nächste Geschenk war an der Reihe. Ich zog es an mich ran. Bei diesem, hatte ich keine Ahnung, von wem es sein konnte. Es war mittelgroß. Ein Karton war unter der Geschenkpackung. Ich öffnete ihn und sah einen weißen Bären. Darin war noch ein kleiner Schmuckkasten mit Ohrringen. „Oh nein." sagte ich laut. Die Ohrringe passten zu der Halskette die ich von Jeremy geschenkt bekommen hatte.

„Von wem ist das?" fragte Fred der gerade zu mir kam. „Jeremy." meinte ich zögerlich. „Oh." „Ich gebe es ihm so oder so später zurück. Oder Cho soll es machen." Er nickte und hielt mir ein Geschenk hin. „Einen Moment." Ich rannte in mein Zimmer hoch, öffnete den Schrank und nahm einen Stapel Geschenke raus. Für Harry, Ron, Hermine, Lee, Katie, Angelina und die Zwillinge. Ich entschied mich, es trotz alle dem, Angelina zu geben, da ich ihre Wut verstehen konnte. Ich lief langsam die Treppe runter in der Angst, dass etwas runterfliegen könnte.

„Leute, helft mir mal schnell." forderte ich sie auf. Harry und Ron kamen angelaufen und nahmen mir alles ab. Ich gab jedem einzelnen sein Geschenk. Hermine bekam einen kleinen Kalender mit Fotos von uns darauf. Ron sehr viele Süßigkeiten. Harry neue Handschuhe für's Quidditch. Katie und Angelina jeweils eine Halskette mit ihrem Namen drauf. George einen Gutschein für Zonkos und Fred ein Lederarmband.

Angelina nahm es an, doch sagte nichts dazu. Alle anderen bedankten sich bei mir und gaben mir ihre Geschenke. Von Harry bekam ich ein Omniglas. „Wow Harry danke! Das ist klasse!" Mit einem Omniglas konnte man sich einzelne Spielzüge wiederholen lassen, sich das Spiel verlangsamt ansehen, sich die Namen der Spieler einblenden lassen oder Erklärungen zu besonderen Spielmanövern abrufen. Von Ron einen Gutschein für Zonkos. Von Hermine einen kleinen, aber dennoch unglaublich schönen Ring. Katie gab mir ebenfalls einen Gutschein für Zonkos. George  und Fred schenkten mir zusammen eine Uhr. „Jungs, die ist viel zu teuer, wo habt ihr das Geld her?" „Lass das unsere Sorge sein." antwortete George.

Fred zog mich zur Seite. „Komm mit hoch, ich hab noch etwas für dich." „Nein Fred, die Uhr ist wirklich mehr als genug." „Sei nicht so bescheiden und komm mit." „Na gut." Wir liefen die Treppen rauf, in sein Zimmer. Er ging an seinen Schrank. „Erkennst du den?" Er kramte einen Pulli raus. „Ja, das ist halt dein Pulli." lachte ich. „Das ist der, den du am ersten Lagerfeuer im Fuchsbau getragen hast. Ich hab es zwar noch nie erzählt, aber Mum musste ihn mir wegnehmen. Er hat nach dir gerochen, also wollte ich ihn nicht waschen." Er kratzte sich am Hinterkopf. „Aww, das ist süß." Ich ging auf ihn zu und küsste ihn. Es war immer wieder etwas besonderes mit ihm, im Gegensatz zu Jeremy oder Graham früher. Wenn Fred auch nur eine Sekunde nicht bei mir war, sehnte ich mich nach ihm.

„Den schenk ich dir." Er hielt mir den Pulli hin. „Danke Freddie. Das hätte mir gereicht, wirklich! Diese Uhr hätte echt nicht sein müssen." „Jetzt hör auf, mach dir keine Gedanken." Ich nickte und er küsste mich darauf noch einmal. „Lass uns wieder runter gehen." forderte ich ihn auf. „Bist du dir sicher?" enttäuscht sah er mich an. „Ja." lachte ich. „Na gut."

Unten hatte sich die Gruppe etwas verkleinert. Angelina und Katie sind schon mal frühstücken gegangen. „Sollten wir auch mal frühstücken gehen?" fragte ich in die Runde, worauf alle hektisch nickten. In dem Moment kam Lee die Mädchentreppe herunter stolziert. Er grinste bis über beide Ohren. „Wen haben wir denn da?" sagte George provozierend. „Der gute alte Lee." fügte Fred hinzu. „Wo hast du dich denn die ganze Nacht rumgetrieben?" fragte ich neugierig. „Das geht euch gar nichts an." meinte er immer noch lächelnd. „Deine Geschenke liegen auf dem Sofa." verriet ich ihm.

Wir gingen in die große Halle um endlich zu frühstücken. Dort schlugen wir uns die Bäuche voll. Ich war total voll, doch Ron aß immer noch weiter. „Wo geht das ganze Essen eigentlich hin?" fragte ich ihn und er zeigte auf seinen Bauch. „Ach was." sagte ich ironisch. Draußen hatte es geschneit und wir planten raus zu gehen, um einen Schneemann o.ä. zu bauen. Jedoch kam etwas dazwischen.

Wir wollten gerade die Halle verlassen, als mich jemand rief. „Ey Grey!" Diese Stimme kannte ich, Goyle. Fred lief neben mir und ballte seine Fäuste. Ich nahm seine Hand und entfaltete sie, dann legte ich meine in seine. Er lächelte mich etwas gezwungen an. „Bleib cool." flüsterte ich ihm zu. „Was willst du Goyle?" „Ach, ich wollte dir nur frohe Weihnachten wünschen, Liebes." meinte er. „Nenn sie nicht so, du Widerling." rief Fred ihm zu. „Oh oh, Weaslebee ist aggressiv." provozierte Goyle. „Komm Fred, es reicht." „Ja Freddielein, es reicht." er spottete darüber. „Du weißt was letztes Mal passiert ist!" meinte Fred. Goyle verstummte.

Die beiden hielten dauerhaft Augenkontakt. „Goyle, was ist deine Mission? Jetzt lass sie!" rief auf einmal jemand hinter ihnen. Malfoy kam hervor. „Aber-" „Sei ruhig und lass die beiden." Ich drückte Fred vor aber blieb koch kurz stehen. „Danke." formte ich mit meinen Lippen, Malfoy nickte.

George, Hermine, Harry und Ron warteten auf uns beide im Gemeinschaftsraum. „Habt ihr wohl kurz noch Zeit für euch gebraucht hm?" George stand mit verschränkten Armen an der Wand und wackelte mit den Augenbrauen. „Nein, Goyle." meinte Fred emotionslos. „Er hat wieder ohne Grund Stress gemacht." sagte ich schulternzuckend. „Wie seid ihr davon weggekommen?" fragte Hermine. „Draco." „Wie, Draco?" „Er hat uns geholfen." wieder zuckte ich mit meinen Schultern. „Aber jetzt Schluss mit schlechter Laune, lasst uns den Schnee genießen." rief George dazwischen. „Du hast recht, los Leute."

Alle rannten raus, nur Fred blieb stehen. Ich ging zu ihm hin und nahm seine Hände. „Was belastet dich so?" fragte ich vorsichtig. „Was ist, wenn ich nicht da bin, wenn er dich wieder bedrängt oder blöd anmacht?" „Mach dir keine Sorgen, irgendwer ist immer da, selbst Malfoy." „Woher willst du's wissen?" „Das kann ich nicht. Aber du solltest es jetzt einfach vergessen und mit uns draußen spaß haben, wie wäre das?" Ich lächelte ihn an. „Ich bin nicht so in der Stimmung." „Ach so. Ja, ich wusste eh dass du eine Schneeballschlacht gegen mich nicht gewinnen könntest." Nun lächelte er mich an. „Das glaubst ja auch nur du." „Dann zeig es mir." Ich rannte los doch er hielt mich am Arm fest. Ich sah ihn mit einem fragenden Blick an, doch bevor ich etwas sagen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Seine Hände an meiner Hüfte. Es fühlte sich unendlich an. Wir waren fertig, als er mich darauf anlächelte. „Danke, Kleines." „Gern geschehen." sagte ich frech. „Und jetzt komm, du lahme Ente."

Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt