Kapitel 12

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Die Nacht war schrecklich. Ich wachte ständig von Albträumen auf und war nass geschwitzt. Als es um 5:47 Uhr endlich hell wurde, machte ich mich auf den weg, zurück zum Fuchsbau. Ich war die erste, die wach war. Ich setzte mich in das Wohnzimmer und las meinen, von meiner Mutter geschenkt bekommenen Roman weiter. Endlich konnte ich von dem Gedanken, was Fred gestern getan hatte loslassen. Ich war in meiner komplett eigenen Welt und genoss es sehr.

Arthur kam eine Weile später runter, doch bemerkte mich garnicht. Er hatte es wohl eilig, pünktlich zur Arbeit zu kommen. Kurz darauf, kam auch Molly die Treppe runter stolziert, sie jedenfalls, entdeckte mich sofort. „Na nu, was machst du denn schon hier? Ich meine, du stehst zwar oft früh auf, aber ich hatte eigentlich erwartet, dass ihr einen langen Abend hattet." „Wenn du wüsstest." Sie blickte mich bemitleidend an. „Schätzchen, was ist passiert?" „Ach nein Molly, das wäre unfair dir das jetzt zu erzählen. Immerhin sind es deine Söhne..." „Red doch keinen Unsinn! Jetzt erzähl schon, was haben sie gemacht?" Ich hörte Schritte von draußen, sie kamen immer näher und ich sah, dass es Fred, George, Hermine, Harry und Ron waren. „Das solltest du sie lieber selbst fragen." ich zeigte auf sie und zischte ab.

Ich hielt mich im Zimmer der Zwillinge versteckt. Zum Glück, konnte ich bald wieder zu Ginny ziehen. Endlich wieder ein richtiger Rückzugsort. Ich nahm laute Geräusche von unten wahr und öffnete die Tür. „Was habt ihr dem armen Mädchen nur angetan?!" schrie Molly. „Ich dachte nicht, dass sie das für so schlimm empfindet. Es war nur als Spaß gemeint!" schrie jetzt auch Ron. „Außerdem hat sie nicht wegen mir angefangen zu weinen, sondern wegen Fred!" Oh Fuck. Jetzt wollte ich hier schnell weg. Ganz schnell. „Wie bitte?" meinte Molly nun. „Mum, das geht dich doch gar nichts an!" argumentierte jetzt auch Fred. Oh Gott. Ich war der Grund, weshalb sie sich da unten stritten. „Und wie mich das etwas angeht Fredrik Weasley!" Ohje. Wenn die Mutter den ganzen Namen benutzte,war das nie gut. „Sie ist für mich wie eine zweite Tochter und wenn du meinst, dass würde kein Nachspiel haben. Oh, dann hast du dich aber gewaltig geschnitten. Und jetzt geh in dein Zimmer!" Er kam, ER KAM. RÜCKZUG. Ich lief los doch er war schneller. Mit einem bösen Blick schaute er mich an und ging dann in sein Zimmer. Das war jetzt einfach zu viel.

Ich lief die Treppe runter und setzte mich an den Tisch. „Molly, können wir kurz reden?" „Na klar." antwortete sie mir. „Was gibts?" „Ich weiß das wirklich zu schätzen, aber ich denke ich sollte das alleine mit den Jungs klären, bevor es zu sehr ausartet, weißt du?" „Oh... Wenn du das so möchtest, halte ich mich raus." „Ja, bitte." „Na gut." „Danke." Puh, das wäre geklärt.

Im Wohnzimmer widmete ich mich wieder meinem Buch und bekam überhaupt nicht mit, was um mich rum passierte. Ron und Hermine diskutierten über vergangenen Abend. Wie es aussah, hatte Ron eingesehen dass, das was er getan hatte, nicht wirklich gut war. Er tippte mir auf die Schulter. „Hey, Lenia." „Mh?" „Tut mir leid was ich gestern gemacht habe, das war echt nicht cool..." „Schon ok." sagte ich trocken. „Also, alles wieder gut?" „Ja, denke schon." „Okey." er zog mich in eine unangenehme Umarmung, dennoch erwiderte ich sie.

„Essen!" hörten wir aus der Küche. „Wir kommen!" riefen wir. Am Tisch angekommen, trafen wir auf den immer noch wütenden Fred, er sagte kein Wort und aß schnell seine Nudelsuppe auf, dass er wieder in sein Zimmer konnte. Nur blöd, dass es zurzeit auch noch mein Zimmer war, dennoch nicht mehr lange. „Ich wollte mich nochmal für die Gastfreundschaft bedanken! Es hat mir sehr gefallen hier und ich finde es sehr schade, nicht noch länger hier zu bleiben." gab Fleur bekannt. „Du kannst jederzeit wieder kommen!" erwiderte Molly. „Sehr gerne, nur jetzt muss ich mich leider von euch allen verabschieden." Ich musste zugeben, ich würde sie vermissen. Sie war eine angenehme Person und genau das Richtige für Bill. Wir alle, außer Fred, der schon oben im Zimmer war, umarmten Fleur zum Abschied, ehe Bill sie rausbrachte, wo ein Auto auf sie wartete.

Der Tag ging wirklich schnell rum, ich lieferte meine Sachen wieder rüber zu Ginny, wo ich endlich ein richtiges Bett hatte und war ziemlich froh darüber. Fred und George redeten immer noch kein Wort mehr mit mir. Ich fragte mich nur was George jetzt plötzlich hatte, oder ob es nur so ein Zwillingspakt ist, wenn einer Streit hat, dann der andere auch, keine Ahnung. Aber was die konnten, konnte ich schon lange. Am Abendessen gab Arthur uns bescheid, dass wir morgen in die Winkelgasse gehen, um unsere Schulsachen zu kaufen. Ich freute mich darauf, denn das hieß, dass es in wenigen Tagen wieder nach Hogwarts ging.

Ich ging früh ins Bett, so wie auch alle anderen, denn wir fuhren meist früh zur Winkelgasse, da gerade in der Zeit, in der die Schule bald anfing, am meisten los war. Ich schlief verwunderlich gut, was mir aber nur recht war, die vorherige Nacht war alles andere als angenehm.

Am nächsten Morgen, war ich hellwach und auch ziemlich schnell fertig. Ginny hingegen brauchte Ewigkeiten auch nur aus ihrem Bett zu kommen. „Aufstehen jetzt!" motivierte ich sie. „Ja, ist ja gut. Also wenn es ums aufstehen geht, war mir Fleur lieber." ich reagierte gespielt getroffen, worauf sie nur ein Augenverdrehen erwiderte, was mich wiederum zum grinsen brachte.

Unten waren es nur Arthur, Molly, Hermine und Ich. Hermine gab mir ein Zeichen kurz mit ihr raus zu gehen. „Was gibts?" „Habt ihr euch immer noch nicht vertragen?" „Nein, solange er, beziehungsweise die beiden nicht zu mir kommen, werden wir es auch nicht tun." „Du blöder Sturkopf und außerdem, die Zwei? Was hat denn George damit zu tun?" „Das wüsste ich auch gerne." „Naja egal, ich seh aber dass es dir und vor allem Fred nicht gut geht." „Mag sein." Schulternzuckend lief ich zurück in's Haus. Dort standen dann auch Ginny, Ron, George und Fred. Percy und Bill schliefen aus, sie brauchten ja keine Schulsachen. Ein leerer Blick von Fred erwartete mich, doch ich ignorierte es. „So Weasleys und ihr zwei! Los gehts! Nehmt euch etwas Flohpulver... Naja ihr kennt es ja." Fred sprang auf, nahm sich ein bisschen Flohpulver und rief deutlich „Winkelgasse!" schon war er verschwunden. „Jetzt du Lenia!" Ich? Oh man, dann wär ich ja kurz alleine mit Fred. Egal da musste ich durch. „Winkelgasse!" und schon lag ich mitten in der Gasse, komplett dreckig vom von der Asche. Ich sah wie mir jemand seine Hand hinhielt, es war Freds Hand. Nope. Ich stand gekonnt ohne seine Hilfe auf und drehte ihm meinen Rücken zu. „Dein ernst? Muss das sein?" hörte ich von hinten, doch bevor ich etwas antworten konnte, kam Hermine durch den Kamin der Winkelgasse. Ich half ihr auf und ging ein paar Schritte weg von Fred.

Als nun alle da waren, teilten wir uns in Gruppen auf.
Fred, George, Ron und Harry
Molly und Arthur
Ginny, Hermine und Ich
„Viel Spaß! Aber vergesst nicht, um 3 Uhr treffen wir uns im tropfenden Kessel!" sagte Arthur. „Bis dann!" sagten wir alle im Chor und wuselten in verschiedene Richtungen.

„Leute, wärs okay wenn wir irgendwann noch zu Zonkos gehen? Normalerweise geh ich da immer mit Fred und George hin, aber naja den Umständen entsprechend..." fragte ich. „Klar, machen wir." Die zwei schenkten mir ein lächeln.

Wir gingen zu Gringotts und holten etwas Geld. Mein Vater sorgte schon immer dafür, dass ich alles bekam was ich wollte und vermachte mir sein Geld. Ich war also für eine 16 - jährige ziemlich Reich. Dennoch wollte ich aber nicht, dass irgendwer davon mitbekommt, vor allem, da die Weasleys nicht besonders viel Geld hatten. Wir kauften alles was wir brauchten und waren auch noch kurz im „Qualität für Quidditch". Dort sprach mich aber nichts an, also machten wir uns auf den Weg zu Zonkos.

„Na toll, genau zur richtigen Zeit." sprach Ginny. Ich kapierte nicht was sie meinte, denn es war nicht wirklich viel los. Sie nickte in ein Richtung und da standen... Wer hätte es gedacht, George und Fred. „Na super. Egal, das interessiert uns nicht." meinte Hermine und ich stimmte ihr zu. Die Jungs erkannten uns, zeigten aber keinerlei Reaktion. Tat etwas weh, aber darum ging es jetzt nicht.

Ich verlor die Motivation am Einkaufen, deshalb beschlossen wir, schon jetzt in den tropfenden Kessel zu gehen, zwar eine halbe Stunde zu früh, aber das war egal.

Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt