Ich galoppierte einen langen Feldweg endlang, es war das Pferd meine Mutter was mich trug. Ich fühlte mich frei und unbesorgt. „Ruhig Großer, du hast dir eine Pause verdient." Ich stieg ab und lies ihn etwas grasen. Der große Freiberger hatte eine unglaubliche Erscheinung, mit seinem seidenweichen braunen Fell und seiner großen Blesse war er ein prachtvolles, stolzes Tier.
Ich legte mich in die große Wiese die voller farbenfroher Blumen bedeckt war und genoss die Ruhe und Wärme der Sonne.
„Wie friedlich sie schläft." hörte ich leise. Alles verschwamm und auf einmal war ich nicht mehr in meiner Traumwelt, sondern auf meiner Matratze zwischen den zwei Chaotenzwillingen. „Sollten wir sie wecken, wir haben ja schon spät." hörte ich George sagen. „Zu spät, ihr habt mir schon meinen Traum zerstört." Ich drehte mich genervt um und die beiden fingen an zu lachen. „Tut uns leid kleines, wir wussten nicht, dass du einen so leichten Schlaf hast." sagte Fred immer noch lachend. „Um was ging es denn in deinem Traum, etwa um uns?" Augenbrauenwackelnd sahen die beiden mich an. „Nein, dafür war der Traum viel zu ruhig und entspannend." Zungenrausstreckend stand ich auf um in das Badezimmer zu gehen, doch der Traum lies nicht locker von meinen Gedanken.
Das über alles geliebte Pferd meiner Mutter und mir, was ich so sehr vermisste, kreuzte nach dieser langen Zeit in meinem Traum auf. Wir mussten den schönen Freiberger leider verkaufen, da meine Mutter damals zu viel um die Ohren hatte und ich zu klein war um mich um ein Pferd zu kümmern. Er wurde immer dicker weshalb wir dann entschieden ihn schwerenherzens zu verkaufen. Er war nur auf uns beide fixiert, alle anderen warf er ab.
„Bist du bald fertig?! Es gibt gleich Frühstück und ich würde davor auch noch gerne ins Bad." Erschrocken machte ich die Tür auf wo Percy vor mir stand. „Ist ja gut, dann geh halt." Immer noch in seiner Vertrauensschülerrolle, ging er dann augenverdrehend in das Bad. „Abgehoben" entwich mir leise als die Tür hinter mir zu knallte, was zum Glück keiner hörte.
Ich ging zurück in das Zimmer der Zwillinge, jedoch war keiner mehr dort, also beschloss ich, mich hier schnell umzuziehen, da Percy mir ja zuvor kam und ich ihn auf keinen Fall hätte warten lassen wollen. Ich ging an meinen Koffer, denn ich hatte in diesem Zimmer keinen Schrank, es war einfach kein Platz für einen dritten, mir war das aber egal. Ich war es gewohnt aus dem Koffer zu leben.
Ich hatte mir grade das Schlafshirt ausgezogen als ich plötzlich Schritte hörte die sich meinem Zimmer näherten. „Bei Merlins Bart, bitte nicht." Doch zu spät. Fred stand mitten im Zimmer, doch so respektvoll wie er war, drehte er sich direkt um
als er erkannte was er sah. „Warst du nicht bis grade eben im Badezimmer?" Ich lief knallrot an. „Ja schon, aber Percy hat Stress gemacht." ich zog mir schnell den nächstbesten Pulli über. „Ok, kannst dich umdrehen." Seine Augen trafen meine, allerdings hatte ich das Gefühl, es war ihm kein bisschen unangenehm weshalb ich mich etwas beruhigen konnte. „Danke - also fürs wegschauen..." ich wurde wieder leicht rot. „Kein Ding, aber dir brauch das nicht peinlich sein. Ist doch wie ein Bikini und so haben wir uns ja schon oft gesehen. Außerdem hast du einen sehr schönen Körper." mit diesen Worten verließ er das Zimmer und ließ mich überrascht stehen.Was hatte er da gerade gesagt? Hatte ich mir das nur eingebildet oder war das wirklich passiert? Einerseits war es eines meiner peinlichsten Erlebnisse, doch andererseits auch eines der schönsten, durch seine Worte. Schnell wechselte ich nun auch meine Hose, bevor George oder sonst wer noch auftauchte.
Am Esstisch angelangt, setzte ich mich Stumm hin. Gegenüber sahen mich zwei lächelnde Zwillinge an, die mal wieder einen Streich planten, von dem sie mir sicher bald erzählen würden. Sie waren jedoch nicht die einzigen, die so strahlten. Percy sah ebenfalls sehr glücklich aus, was mich unglaublich neugierig machte. Ich rempelte die beiden vor mir an, sie verstanden sofort um was es ging und George formte ein „Wir reden nach dem Frühstück." mit seinen Lippen.
Nach dem Essen bedankte ich mich bei Molly und wischte noch den Tisch ab. Die beiden Jungs warteten draußen auf mich. „Also, was wisst ihr und warum habt ihr mir noch nichts erzählt?" „Wir wissen es auch erst seit vorhin." meinte Fred schulternzuckend. „Also, anscheinend hat unser Musterkind eine Dame gefunden." „Das glaub ich nicht, wen denn?" „Penelope Clearwater!" schoss es aus George. „Was? Die damalige Vertrauensschülerin der Ravenclaws?" „Genau die!" sagten sie sychron mit einem schelmischen Grinsen. „Unglaublich, ich hätte niemals gedacht das Percy vor mir jemanden findet. Mist, jetzt schulde ich Ron 5 Sickel." fluchte ich, was die Zwillinge ziemlich lustig fanden.
Allerdings war das nicht alles, die beiden würden Percy in so einer Situation niemals in ruhe lassen. „Was heckt ihr beiden schon wieder aus?" „Ach nix." „Das glaub ich nicht, los jetzt sagt schon!" „Du denkst doch nicht allen ernstes, das wir unseren Bruder in Ruhe mit seiner Romanze lassen." „Nein das denke ich nicht, was ist euer Plan? Ich bin auf jeden Fall dabei!" „Das wollten wir hören." riefen die Beiden.
Der Tag verlief dann ziemlich langweilig. Ich hatte ein Buch gelesen und die Jungs arbeiteten mal wieder an ein paar Scherzartikeln, die sie bald verkaufen konnten. Normalerweise half ich ihnen dabei, doch heute war mir nicht danach und ich hatte meine Ruhe gebraucht. Ich war froh, dass die Jungs so etwas dann doch gut verstanden und mich einfach in Frieden ließen. Ich war zwar immer lieb und nett, doch an solchen Tagen wurde ich zu allem fähig und unnötigen Streit wollte ich vermeiden.
Molly und Arthur waren heute Abend nicht da, sie würden erst morgen Früh wieder zurück sein, da Arthur etwas im Ministerium zu regeln hatte. Auf dem Rückweg wollten sie dann Fleur mitbringen, auf die sich einer von uns ganz besonders freute. Bill lief mit einem dauerhaften Lächeln durch die Flure, was mir teilweise ein bisschen Angst machte. Aber solange er glücklich war, war ich es auch.
„Lenia, wie wärs wenn wir heute für die Familie kochen?" fragte mich Ginny und wenn es darum ging zu kochen, war ich sofort dabei. „Na klar! Auf was hast du Lust?" „Ich hatte an selbstgemachte Pizza gedacht." „Gerne, das hatten wir schon lange nicht mehr." „Ja Mama meint immer, es wäre zu ungesund, aber was sie nicht weiß macht sie nicht heiß." sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht.
Als wir dann schließlich mit dem Teig fertig waren, musste er aber noch ca. eine Stunde ruhen. „Ich geh noch etwas in mein Zimmer, lesen oder so. Wäre es okay wenn du ein bisschen aufräumst und ich dafür dann nach dem Essen alles aufräume?" fragte mich Ginny. „Klar, mach ruhig." Sie war gerade gegangen und schon kamen zwei andere in die Küche. „Aha, was wird hier denn her gezaubert?" fragte der eine Zwilling. „Gibt es etwa Pizza?" fügte der Andere hinzu. „Habt ihr gut erkannt ja, Ginny und ich dachten wir könnten heute mal was machen, wenn eure Eltern schon weg sind." „Gute Idee." meinte George und ging dann auch schon wieder in das Wohnzimmer wo er sich auf der Couch breit machte.
„Soll ich dir beim aufräumen helfen?" fragte mich der große rothaarige mit den schönen, braunen Augen. „Wenn du möchtest, gerne." Wir wischten gemeinsam das Geschirr ab. Von einer Sekunde auf die nächste, nahm Fred den Rest des Mehls und wuschelte es mir durch meine frisch gewaschenen Haare. Entsetzt starrte ich ihn an, er jedoch bekam sich nicht mehr vor lachen. „Das bekommst du sowas von zurück Fredrick Weasley!" Ich nahm eine ganze Hand voller Mehl und schmiss es ihm direkt ins Gesicht. „Das war eine Kriegserklärung!" Und so nahm die Schlacht ihren Lauf.
Einige Zeit später, hörten wir, wie jemand die Treppe runterkam, wir beide verstummten. Mist, das gibt Ärger. Wie zwei kleine Kinder standen wir da und warteten nur darauf, von demjenigen angeschrien zu werden. „Was ist denn hier passiert? Aufräumen sieht für mich eigentlich anders aus." rief Ginny die aber kurz danach anfing laut los zu lachen. Sie bekam sich jedoch schnell wieder ein. „Okey, Spaß beiseite. Räumt auf, ihr habt noch 20 Minuten bis wir die Pizza belegen." Wir taten was sie sagte und waren auch wirklich schnell fertig. „Pünktlich fertig geworden und jetzt direkt Duschen." „Ja du vielleicht, ich muss die Pizzen jetzt noch belegen." Mit einem ironischen „Das tut mir aber leid." ging er die Treppen hoch, direkt in die Dusche und lies mich voll mit Mehl alleine stehen.
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Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...