Kapitel 52

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Alles war so stressig. Bis wir endlich in London waren, dauerte es eine halbe Ewigkeit. Da Fred, George und ich den Apparier-Kurs noch nicht hatten, konnten wir nicht selbst apparieren und mussten mit den anderen zusammen gehen. Jetzt standen wir da. Mit Koffer und Käfig vor einem Haus, das mehr nach Muggel aussah, als bei mir damals in der Nachbarschaft. „Sind wir richtig?" fragte George seinen Vater. „Ja, das sind wir." Er schwang seinen Zauberstab und plötzlich bewegte sich das Haus. Die Muggel darin merkten überhaupt nichts. „Sind die echt so blöd und merken das nicht?" flüsterte ich Ginny zu die darauf nur grinste.

„So Kinder. Wir gehen rein!" Arthur lief vor und öffnete die Tür des Hauses. „Hallo?" rief Arthur. „Wir sind hier!" konnte man hören. „Stellt eure Koffer hier hin." Arthur zeigte auf den Flur und lief dann direkt durch in den ersten Raum. Ein freudiges Lachen war zu hören. Ich stellte meinen Koffer und den Käfig dahin wo Arthur es wollte und lief auch zu dem Raum. Ich öffnete die Tür ein wenig mehr und sah Sirius Black, Remus Lupin, Nymphadora Tonks, Mad-Eye Moody und Kingsley Shacklebolt am Tisch sitzen. „Lenia! Schön dich zu sehen." rief Sirius mit dem ich mich seit der ersten Begegnung unglaublich gut verstand. Remus neben ihm lächelte mich an. „Hallo, Lenia." sagte auch er.

Sirius stand auf und kam zu mir. Er blieb vor mir stehen und suchte nach Worten, doch fand keine passenden. Er stotterte ein wenig, bis er mich schließlich umarmte. „Es ist so schön dich zu sehen. Und... und es tut mir leid mit deiner Mutter. Also falls was ist, hab' keine Scheu zu mir zu kommen. Ist das klar?" „Natürlich, Sirius. Danke." Er ging einen Schritt zurück und betrachtete mich lächelnd. „Hübsch bist du geworden! Und ich hab gehört du und Weasley seid nun zusammen." Er zwinkerte mir zu. „Ja, das sind wir." lachte ich. Ich bemerkte gar nicht, dass Fred auf einmal hinter mir stand. „Wenn du ihr weh tust, Freundchen!" drohte er ihm. „Tolle Begrüßung." lachte mein Freund und umarmte ihn dann. „Ihr werdet echt immer größer, du und George." meinte Sirius.

Ich lief zu Remus, der wie auch Sirius früher mit meinem Vater gut befreundet war. Deshalb kannte ich ihn auch schon länger. „Ich hatte noch gar keine Gelegenheit mit dir zu sprechen." Er lächelte mich an. „Wieso auch?" fragte ich. „Naja, wegen deiner Mutter. Das alles tut mir ausgesprochen leid. Du verdienst das alles nicht." „Danke, Professor-" „Remus. Ich heiße Remus." „Danke, Remus." Ich lächelte ihn ebenso an. Hinter ihm kam Nymphadora Tonks auf uns zu und tippte Remus auf die Schulter. „Willst du uns nicht bekannt machen?" fragte sie ihn. „Natürlich. Entschuldige. Tonks, das ist Lenia Grey. Lenia, das ist Nymphadora Tonks." Er grinste dabei breit. „Nur bitte, nenn' mich nicht Nymphadora. Tonks reicht." Sie schien mir unglaublich sympathisch. „Hallo, Tonks." lächelte ich, welches sie erwiderte.

Die beiden gingen davon und schon kam der nächste zu mir. „Hallo, Lenia. Ich bin Kingsley Shacklebolt." Er gab mir lächelnd seine Hand. „Hey, Mr. Shacklebolt." „Ach bitte, nenn' mich Kingsley. Ich war auch ein Freund deines Vaters. Viele kannten ihn und mochten ihn auch sehr gerne. Er war ein talentierter Mann." berichtete er mir stolz. „Ich danke ihnen sehr." bedankte ich mich. Wir wurden von Sirius unterbrochen. Er klopfte mit einem Messer gegen das Glas, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen. „Setzt euch bitte." Wir taten was er sagte. „Ihr wundert euch bestimmt, wieso ich euch herbestellt habe. Ihr kennt ja alle den Orden des Phönix-" „Nein." rief ich dazwischen. Alle sahen mich verwirrt an. „Nein, ich kenne ihn leider nicht." fügte ich noch hinzu. „Das ist nicht schlimm. Der Orden ist eine Vereinigung von Zauberern und Hexen, die gegen Voldemort und seine Todesser kämpfen. Der Gründer des Ordens ist Albus Dumbledore. Er persönlich sagte mir, dass keiner Harry Potter davon berichten darf. Das gilt vor allem für euch vier. Ich weiß, das wird schwer, aber es führt nichts daran vorbei. Ihr müsst mir das versprechen!" sagte Sirius ernst. Ginny, Ron, Hermine und ich nickten stark. „Gut, viele bekannte Zauberer und Hexen aus dem Orden starben. Wie zum Beispiel Harrys Eltern. Zu dem solltet ihr wissen, dass nur 17 jährige, die nicht mehr in Hogwarts zur Schule gehen, in den Orden eintreten dürfen!" Enttäuscht sah ich die Zwillinge an. „Mehrere Details gibt es dann, wenn ihr sie wirklich braucht. Ich bin froh euch hier zu haben und ich wünsche euch einen guten Appetit." „Gleichfalls." riefen wir alle während Sirius' Hauself das Essen reinbrachte.

„Ich hab' einen Bärenhunger." sagte George motiviert und schöpfte sich die erste Ladung auf den Teller. Mich überkam ein seltsames Gefühl. Ohne zu zögern stand ich auf. „Entschuldigt mich." meinte ich noch, bevor ich nach oben rannte und nach einem Badezimmer Ausschau hielt. Ich öffnete jede Tür. Mir war bewusst, dass das ziemlich unhöflich war, einfach "rumzustöbern", aber es war eine absolute Notsituation. Schlussendlich fand ich ein großes, dunkelgrünes Bad und rannte hinein. Sicherheitshalber schloss ich die Tür noch ab und setzte mich dann vor das Klo. Ich wartete bis ich mich dann übergab. Benommen saß ich dort, der Hunger war vergangen und die Lust am Lachen auch.

Ich musste schon länger dort gewesen sein, denn es klopfte plötzlich an der Tür. „Lenia?" fragte mein Freund vorsichtig. „Hol' Hermine!" rief ich. Ohne zu zögern lief er nach unten und tat was ich sagte. Wieder kam ein „Lenia?" zum Vorschein. Diesmal jedoch ziemlich weiblich. Ich robbte zur Tür und schloss sie auf. Dann lehnte ich mich an den Schrank der da stand und ließ meinen Kopf in meine Hände fallen. „Hey, was ist los? Fred meinte, es wäre nicht das erste Mal, dass du dich so komisch benimmst." sagte sie besorgt. „Schließ erstmal die Tür, bitte." entgegnete ich und sie tat es. Dann setzte sie sich neben mich und sah mich an. „Ich weiß nicht, was los ist, Hermine. Mir ist ständig übel ohne jeglichen Grund." seufzte ich. „Oh nein. Denkst du etwa, du bist...?" „Nein! Oder doch? Ich weiß es nicht." „Hattet ihr denn schon...?" „Nicht nur einmal." „Aber ihr habt verhütet?" „Natürlich, wir sind ja nicht blöd."

Ratlos saßen wir nun dort und schwiegen. „Wir sollten einen Test kaufen. Um sicher zu sein." sagte Hermine ernst. „Bist du dir sicher?" „Es kann ja nichts passieren." „Hast recht." Ich stand auf und lief zum Waschbecken. Ich spülte meinen Mund aus und feuchtete mein Gesicht mit kaltem Wasser an. „Okay, lass uns wieder runter gehen." sagte ich entschlossen, worauf Hermine auch aufstand und die Tür öffnete. Wir liefen gemeinsam die Treppen hinunter und wieder in das Esszimmer. „Alles in Ordnung?" Kam von mehreren Seiten. „Ja, ich hab' wohl etwas gegessen, was mir nicht so gut tat." log ich alle an. „Möchtest du denn noch etwas essen? Ich hab' dir etwas zur Seite gelegt." meinte Molly fürsorglich. „Ja, gerne." antwortete ich lächelnd und setzte mich wieder zu meinem Freund und George.

Molly stellte mir einen Teller mit warmem Essen hin und die Erwachsenen unterhielten sich über die alten Zeiten in Hogwarts. Es war unglaublich lustig zuzuhören und viele Streiche von den Rumtreibern erinnerten mich an die von den Zwillingen und mir. Wir lachten an dem Abend noch sehr viel und ich war froh, dass es gerade sehr ruhig zuging. Immer mehr verabschiedeten sich und gingen in ihre Betten, bis schlussendlich nur noch Sirius und ich übrig waren.

„Für dein Alter bist du noch ziemlich jung und flink, Sirius." lachte ich. „Was soll das denn heißen?" sagte er gespielt empört, worauf wir beide lachten. „Anderes Thema. Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?" fragte er besorgt. „Ja, das wird schon." lächelte ich. „Na dann, ist ja gut. Das mit Fred und dir, wir lange läuft das schon?" Er hob eine Augenbraue. „Seit Weihnachten. Naja, mit einer kleinen Pause." „Wieso das denn?" „Missverständnisse. Es war wirklich blöd." „Verstehe." „Wie ist es bei dir? Hast du jemanden im Auge hm?" Diesmal hob ich die Augenbraue. „Ich? Niemals. Ich hab' nur eines im Auge und das ist dass Wohl meiner Mitmenschen und vor allem deins." Nun lächelte er mich stolz an. „Schön abgelenkt hast du." lachte ich. „Darin war ich schon immer gut. Aber wir sollten langsam mal in unsere Betten gehen. Die Zwillinge warten bestimmt schon auf dich." „Ich hab' ein Zimmer mit den Zwillingen?!" „Ja, tut mir leid. Aber leider haben wir nicht so viele Schlafzimmer." „Schon gut, schlaf schön." „Du auch."

Ich lief nach oben in das letzte Zimmer des Flures. Die Zwillinge waren noch wach, aber gerade nur so. Freds Augen fielen die ganze Zeit zu, doch er wollte noch warten, bis ich auch da bin. Ich kramte mein Zeugs aus dem Koffer und machte mich im Badezimmer bereit zum schlafen. Zurück bei den Jungs legte ich mich zu Fred der mich eng umarmte und mir noch einen "Gute-Nacht-Kuss" auf die Wange gab, bis wir drei dann zufrieden und kaputt einschliefen.

Leute!
Unglaublich wie es zurzeit abgeht. Ich bekomme eine Benachrichtigung nach der anderen. Vielen Herzlichen Dank an alle Leser und Leserinnen. <3
Mein Geburtstag und die Prüfung ist nun auch rum, so dass ich wieder öfter und mit mehr Motivation schreiben kann.
Danke für alles und was noch kommt!

Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt