Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)

Kapitel 26

Die Normalität fand wieder ihren Weg zu uns. Auch wenn Angelina und Fred neuerdings nur noch etwas zu zweit machten, war es wie früher. Harry und Ron merkte man ihren vorherigen Streit nicht an. George und Ich kamen uns näher als je zuvor und redeten über all unsere Probleme. Es war zwar nicht wie bei Fred, aber eine männliche Unterstützung war immer gut.

Die Tage verflogen und schnell wurde von dem Turnier garnicht mehr wirklich viel gesprochen, zum Haupthema wurde der Weihnachtsball. Dumbledore erklärte uns, dass nun der Tanzunterricht anfangen würde. Jedes Haus würde von dem Hauslehrer oder der Hauslehrerin unterrichtet werden. Denn es ging darum, die Ehre von Hogwarts nicht mit Füßen zu treten. Tanzen sollte gekonnt sein und wenn man es dort noch nicht konnte, wurde es einem beigebracht.

Da ich ein ziemlich tollpatschiger Mensch war, fiel es mir nicht unbedingt leicht zu tanzen. Ab dem Tag, als bekannt gegeben wurde, dass der Unterricht bald anfangen würde, wusste ich, dass das nichts werden konnte.

Am nächsten Tag fing es auch schon an. Alle Gryffindors versammelten sich in einer Halle wo es genug Platz gab. Auf der einen Seite die Jungs und auf der anderen die Mädchen. Professor McGonagall trat hervor und Mr. Filch richtete den Plattenspieler.

„Der Weihnachtsball, ist beim Trimagischen Turnier schon immer Tradition gewesen. Seit dessen Anbeginn. Am heiligen Abend finden wir und unsere Gäste, uns in der großen Halle zusammen, für einen Abend gepflegt-manierlichen Übermutes. Ihr repräsentiert unsere Schule. Daher erwarte ich, dass sich ohne Ausnahme, jeder bemüht, Fehltritte zu vermeiden. Und das meine ich wörtlich, denn der Weihnachtsball ist von je her vor allem eines. Ein Tanz."

Die Halle wurde laut und überall wurde getuschelt. Hermine drehte sich zu mir. „Als wäre das nicht offensichtlich gewesen oder?" Ich nickte, denn genau das, dachte ich mir auch.

McGonagall setzte ihre Rede fort. „Seid Still! Das Haus Gryffindor genießt überall in der Zauberwelt, seid fast 1.000 Jahren größtes Ansehen und ihr werdet seinen Namen nicht an einem einzigen Abend besudeln, indem ihr euch benehmt wie eine blamable, blindwütige Bande von Brüllaffen..." Die Zwillinge fingen an zu tuscheln und schienen sich zu amüsieren. „...Beim Tanzen lassen wir den Körper sich entfalten. Wisst ihr, in jedem Mädchen schlummert ein Schwan, der bloß darauf wartet, herauszubrechen und zu fliegen..."

Ron schien es eher etwas lustig zu finden, denn er tuschelte mit Seamus, worauf sich McGonagall zu ihm umdrehte.

„... Und in jedem Jungen lauert ein Löwe, der bereit ist herumzustolzieren. Mr. Weasley." Sie lief auf ihn zu. Von Ron kam nur ein leises „Ja?" „Kommen Sie bitte zu mir?" forderte sie ihn auf. Harry neben ihm, konnte sich sein Lachen gerade noch so verkneifen. Ich jedoch hatte starke Schwierigkeiten, nicht laut los zu lachen.

Die beiden standen in der Mitte der Halle vor allen Schülern. „So, bitte legen Sie die rechte Hand auf meine Hüfte." sagte sie ihm. „Wohin?" Ron war wie ausgewechselt, ihm war es sichtlich peinlich. „Meine Hüfte." Ein Junge pfiff den beiden zu, doch McGonagall ignorierte es gekonnt. „Und nun strecken Sie ihren Arm. Mr. Filch, bitte."

Die Musik ertönte. Ich wechselte mit den Zwillingen einen Blick aus und konnte sehen, dass sie den Anblick genauso unterhaltsam fanden, wie ich es tat. Besser als ein Kino!

„Und 1,2,3. 1,2,3. 1,2,3."
„Ja stimmt, er ist wirklich ein Löwe wie er da stolziert." sagte ich belustigt zu Hermine die auch ein Grinsen im Gesicht hatte. Die Zwillinge tanzten ebenso zur Musik, allerdings nur aus Spaß.

„Kommt bitte alle zusammen. Ihr Jungen! Auf die Beine!" Alle Mädchen waren sofort bereit, nur die Jungs fanden es zu peinlich. Sie starrten beschämt auf den Boden. Der Erste der aufstand, war Neville. Er ging gezielt auf Ginny zu. Hermine und Ich tauschten einen Blick, den nur Mädchen verstanden. George war der Nächste, er kam zu mir. „Ich dachte schon ich müsste mit Andrew Kirke oder so tanzen." beichtete ich ihm. „Ich lass dich doch nicht im Stich." Angelina und Fred fanden auch zusammen. Hermine war etwas hilflos, bis Harry zu ihr kam. Ron war ja noch beschäftigt mit McGonagall.

„Autsch, Lenia." „Sorry George, ich bin echt schlecht." „Das merke ich, vielleicht hätte ich doch zu Katie gehen sollen, so ein Mist." George lachte über meine Tanzkünste, nur leider spürte er es auch oft. Ich entschuldigte mich im Sekundentakt, doch ich merkte wie es immer besser wurde. „Ey nicht so frech mein lieber, ich werde doch schon besser. Aber nochmal kurz zu Katie, hast du sie schon gefragt?" „Nein, ich weiß nicht wie und wann." „Ich könnte morgen etwas mit ihr unternehmen, dann kommst du dazu und ich geh dann für kurze Zeit weg, wie wäre das?" „Ja so könnte es gehen, danke." George war zwar froh über dieses Angebot, aber wirklich Glücklich war er auch nicht. „Angelina, hab ich recht?" „Ja, hast du." „Das wird noch, irgendwann. Ich sehe sowieso keine Zukunft bei den beiden. Sie ist total die Kuh geworden seit Fred." Darauf musste er etwas grinsen. „Ruhe dahinten! Konzentriert euch!" rief McGonagall dazwischen.

Für kurze Zeit waren wir ruhig, doch nicht allzu lange. „Hast du Jeremy in letzter Zeit mal gesprochen?" fragte er mich. „Nein, tatsächlich nicht." „Und was ist mit deinen Gefühlen, weißt du schon mehr?" „Nein." „Du schuldest ihm bald eine Erklärung Lenia. Ich weiß es ist schwer aber er verdient es." „Ja, das weiß ich. Bald werde ich zu ihm gehen." George gab sich damit zufrieden und wir konzentrierten uns auf unseren Tanz.

Kurze Zeit später, beendete Professor McGonagall und schickte uns raus. „Endlich." atmete Hermine aus, die gerade neben mich gejoggt kam. „So schlimm?" fragte ich. „Ich hab Harry echt lieb, aber mit ihm zu tanzen, ist der reinste Horror." „Mit mir auch, George ist echt gut. Ich jedoch, nicht." „Das wird schon." heiterte sie mich auf.

Draußen standen nun alle Häuser gemischt auf dem Schulhof. Ron und Harry verzweifelten an dem Versuch an Cho ran zu kommen. Wie es scheint, hatte Harry sie immer noch nicht gefragt. Der Anblick war köstlich. Ab und zu konnten Hermine und Ich das kichern nicht verhindern.

Am Mittag hatten wir alle Aufsicht von Snape. Wir saßen zusammen in der großen Halle und schrieben an einem Aufsatz. Ich saß ausnahmsweise mal wieder zwischen den Zwillingen. Aus irgendeinem Grund, setzte sich Fred zu uns. Gegenüber waren Hermine, Ron und Harry. „Das ist doch verrückt." jammerte Ron. „Wenn es so weiterläuft, bleiben wir als Einzige ohne Verabredung." Snape sah es und lief auf die beiden zu. Er drückte ihre Köpfe runter um zu symbolisieren, dass sie weiterschreiben sollten. „Naja, außer Neville." setzte Ron fort. „Ja aber der tanzt super mit sich selbst." antwortete Harry. „Also falls ihr's wissen wollt, Neville hat jemanden gefunden." redete Hermine dazwischen. Beide seufzen. „Na toll. Jetzt bin ich echt frustriert."

Ich sah wie Fred etwas auf einen Zettel schrieb und Ron zuwarf. „Komm aus der Hüfte oder die Guten sind alle weg." flüsterte er so, dass ich es gerade noch verstehen konnte. Ich rammte Fred dafür meinen Ellbogen in die Seite, denn es gab keine "guten" oder "schlechten" Mädchen. „Mit wem gehst du denn, Fred?" fragte Ron seinen Bruder. Dafür hätte ich ihn Ohrfeigen können, es war doch klar mit wem er gehen würde.

Fred zeigte auf Angelina, die ein paar Plätze weiter von uns saß und zwinkerte Ron zu. Er ergriff seine Chance und drehte sich zu Hermine. „Hey, Hermine. Du bist doch ein Mädchen." „Ja, gut erkannt." entgegnete sie ihm. „Gehst du mit einem von uns?" Snape unterbrach ihn und hämmerte Ron ein Buch auf den Kopf. Alle duckten sich vor Schreck und Harry bekam auch noch eins auf den Kopf. Sie warteten bis Snape weg war um das Gespräch fortzusetzen. „Komm, für einen Kerl ist es eine Sache, alleine aufzukreuzen. Für ein Mädchen ist es traurig." geschockt sah ich die Drei an. Ron bekam für diesen Satz einen Tritt unter dem Tisch von mir. „Autsch!" er sah mich wütend an. Hermine ebenso, allerdings nicht wegen mir. „Ich kreuz aber nicht allein auf. Ob du's glaubst oder nicht, mich hat einer gefragt!" Sie stand mit ihren Sachen auf und gab sie bei Snape ab. Bevor sie aber davon lief kam sie nochmal zu uns. „Und ich hab ja gesagt!" So sauer hatte ich sie schon lange nicht mehr gesehen. Dennoch konnte ich sie verstehen, dass war echt erniedrigend für. „Sie lügt, stimmt's?" fragte Ron. Ich schüttelte den Kopf.

Ron ließ immer noch nicht locker. „Pass auf, wir müssen einfach die Zähne zusammenbeißen und es machen. Wenn wir heute Abend in den Gemeinschaftsraum kommen, haben wie unsere Begleitung ok?" „Ok" kam von Harry, was sie aber nicht mitbekamen war, dass Snape schon seine Ärmel richtete und auf die beiden zu lief. Ich versuchte sie zu warnen, aber es war zu spät. Beide stöhnten auf. Verdient.