Ich war es überhaupt nicht mehr gewohnt so früh aufzustehen. Angelina schüttelte mich so lange, bis ich aus dem Bett fiel, was aber nicht lange dauerte, denn ich hatte kaum Platz. Hermine hatte meine Decke und 2/3 meines Bettes eingenommen. Nun war ich wirklich wach. „Danke Angelina, vielleicht nächstes Mal direkt mit nem Hammer oder so." sagte ich leicht genervt. „Tut mir leid, wollte nicht dass du runterfliegst." Sie war sehr im stress, da merkte ich erst wie spät es schon war.
Ich weckte Hermine auf, die auch motiviert war, jedoch nur bis sie aufstand. Sie hielt sich den Kopf. „Mist!" rief sie und ich drehte mich zu ihr. „Tja, den Kater hast du verdient, jetzt beeil dich." Sie sah mich böse an und watschelte in ihr Zimmer rüber.
Angi, Katie und ich waren fertig. Keiner von unseren Freunden stand im Gemeinschaftsraum, was nicht normal war. Wir dachten uns nichts dabei und gingen schon mal vor. Wir setzten uns an unseren üblichen Platz. Kurz bevor wir fertig waren, traten dann auch die anderen ein und gesellten sich zu uns. Ich konnte nicht anders, als los zu lachen. Fred, George, Ron, Harry und Hermine kamen verpennt zu uns und hielten sich die Köpfe. Den jüngsten von uns war auch noch übel.
Als sie saßen beruhigte ich mich etwas. „Da seid ihr selbst schuld." meinte ich. „Jaja, das wissen wir." sagte George voller Schmerzen. „Geht halt schnell zu Madame Pomfrey." schlug ich vor. „Damit sie uns an McGonagall verpetzt? Nein, danke." mischte sich Fred neben mir ein. Der Anblick war göttlich.
Sie aßen mir zu langsam und wir waren schon im stress. „Leute, wenn ihr noch weiter so langsam esst, dann bringt uns Snape um!" rief Katie und ich nickte zustimmend. „Wir gehen schonmal vor." Wir drei standen auf, doch Fred hielt mich an der Hand fest. „Nein, bitte bleib. Ohne dich geht das glaub nicht, ich kann nicht mal normal laufen." Dramaqueen. Also setzte ich mich wieder und die anderen zwei huschten davon.
Irgendwann wurden die Zwilling auch mal fertig und wir gingen los. Ich musste beiden Riesen helfen bis zum Unterricht zu kommen. Zum Glück hatten wir zusammen, jedoch bezweifelte ich, dass Snape das nicht merken würde.
Wir saßen ganz hinten zu dritt, ich wie immer in der Mitte. Snape redete über einen Zaubertrank, jedoch bekam ich nichts mit, denn ich wurde von links und rechts gestört. Teilweise redeten sie mit sich, aber auch mir mir und es war ziemlich anstrengend aufzupassen. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich schlug beide einmal auf den Hinterkopf, danach war ruhe. Was ich aber nicht bedacht hatte, war dass Snape es gesehen hatte. Nun kam er auf der Stelle zu mir an den Tisch und fragte mich Dinge, die nicht einmal ich wusste.
„Ich weiß es nicht, Sir." sagte ich drei Mal. „Eine Woche Nachsitzen, Miss Grey!" meinte er streng und ich nickte nur. Innerlich war ich total sauer, einerseits auf Snape und andererseits auf die Jungs. Ich redete kein Wort mehr mit ihnen, den ganzen Unterricht lang und auch danach nicht.
Nach dem Unterricht Zaubertränke, hatte ich Wahrsagen, welches ich mit Katie hatte. Denn die Zwillinge interessierten sich nicht dafür und hatten sich damals für Alte Runen entschieden, das bereuten sie aber schon nach dem ersten Tag. Alte Runen war bekannt dafür, dass es ziemlich aufwendig und kompliziert war, doch sie wollten nun mal nicht in diesen Unterricht mit dieser Professorin. Ich hielt nie viel von Professor Trelawney. Ich glaubte nicht an Wahrsagerei, eher an Schicksal, warum ich das Fach im dritten Jahr gewählt hatte, war mir ein Rätsel.
Der Unterricht fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Katie und ich saßen vor der Kugel und hörten nur ihrem Geschwafel zu, was wir beide sowieso nicht ernst nahmen, aber für meine ZAG's, Ende des Jahres, war es nunmal wichtig. Endlich war der Unterricht vorbei, nur leider hatte ich die nächsten Stunden, wieder mit den Zwillingen.
Wir standen vor dem Verbotenen Wald, denn wir hatten nun Pflege magischer Geschöpfe. Wir warteten auf Professor Raue-Pritsche. Sie war in Ordnung, doch der beste Lehrer für dieses Fach war Hagrid, der aber leider letztes Jahr von dem Amt suspendiert wurde, dank dem guten, alten Lucius Malfoy.
Wir warteten, ab und zu kam ein komisches Geräusch aus dem Wald, was manchen Angst machte, doch ich fand es eher interessant. Pflege magischer Geschöpfe war mein Lieblingsfach, allgemein interessierte ich mich schon immer für die Tiere und Geschöpfe der Zauberwelt, deshalb interessierte ich mich auch für die Thestrale. Mit verschränkten Armen stand ich neben den Zwillingen. Die beiden sagten kein Wort mehr, ich wusste, dass sie sich schlecht fühlten, für das was bei Snape passiert war. Sollten sie auch!
Die Professorin kam den Berg herunter gestolpert. Sie war eine liebe Frau. „So nun, tut mir leid für meine Verspätung, aber ich hatte noch etwas zu besprechen. Ich bin froh, dass wir endlich wieder vollzählig sind. Willkommen zurück, Fred und Lenia." Dankend nickten wir und sie fing mit ihrem Unterricht an.
Sie lief vor und wir hinterher. Ich war ganz vorne dabei, doch die Zwillinge zogen mich nach hinten. „Was wollt ihr jetzt schon wieder?" fragte ich genervt. „Es tut uns leid. Wenn du willst, kommen wir mit zum Nachsitzen." meinte Fred. „Klar, warum nicht? Snape würde sich bestimmt freuen, euch Plagen auch noch dabei zu haben." „Ey!" riefen beide empört. „Nein, ist schon okay. Lasst es einfach." Ich ging wieder nach vorne und hörte aufmerksam zu, was die Professorin erzählte.
Später liefen wir wieder zurück nach Hogwarts um zu essen. Am Tisch saßen die anderen, die meine schlechte Laune schon von weitem erkennen konnten.. „Was hat dir denn den Zauberstab verdreht?" fragte Hermine als wir uns setzten. „Lenia muss nachsitzen." sagte Fred. „Wir sind schuld." fügte George hinzu. „Und ich habe gesagt, es ist in Ordnung." meinte ich dann. „Bei wem musst du nachsitzen?" „Snape, denke ich." „Ohje, das bedeutet Kessel schrubben." Genervt blickte ich auf meinen Teller.
Wir aßen unser Mittagessen und tauschten uns über den Tag aus. Ich hatte vor, mit Hermine in die Bibliothek zu gehen, wo sich die Zwillinge direkt anschlossen. „Aber bitte stört uns nicht so sehr." sagte Hermine ernst und die beiden nickten. In der Bibliothek suchten Hermine und ich uns ein schönes, ruhiges Plätzchen. Wir setzten uns zwischen Bücherregale und suchten Bücher, die wir gebrauchen konnten. Die Jungs suchten Bücher, über alles, was ihnen bei den Scherzartikeln, an denen sie gerade arbeiteten, helfen könnten.
Sie quetschten sich zu uns und ich hatte das Gefühl, dass sie es nur taten, weil sie ein schlechtes Gewissen hatten. „Ihr müsst das nicht tun." meinte ich. „Was?" fragten beide unschuldig. „Ihr müsst euch nicht zu uns quetschen. Macht das, worauf ihr lust habt." „Nein schon gut, wir arbeiten an unseren Scherzartikeln." Ich nickte zögerlich und wandte mich meinem Zaubertränkebuch zu. Die Fragen die Snape mir stellte, ließen nicht locker, ich wollte ihm wenigstens nächstes Mal beweisen, dass ich mehr weiß, als er denkt. Ich war nur aus der Übung.
Die Jungs kicherten und quatschen durchgehend. Ab und zu tauschten Hermine und ich einen genervten Blick, in der Hoffnung, die beiden würden es bemerken. Es wurde immer lauter, also beschlossen Hermine und ich, spontan einfach wegzugehen, denn so konnte man nicht lernen. Zuerst merkten es die beiden gar nicht, nach kurzer Zeit aber, suchten sie uns und fanden uns ein paar Regale weiter, wo sie sich zu uns setzten. Wieder tauschten meine beste Freundin und ich einen genervten Blick. „Jungs! Was soll das hier?" fragte ich ernst. „Nichts." „Das glaub ich euch nicht, jetzt sagt schon." Zögerlich sahen die beiden sich gegenseitig an. „Na gut." meinte mein Freund. „Wir haben schon länger einen Streich geplant, aber brauchen dich dafür. Also diesmal richtig." „Nein!" sagte ich direkt. „Leute, dieses Jahr sind die ZAG's, wir sollten jetzt erstmal lernen!" Die beiden wussten, dass wenn es bei mir um's lernen ging, keiner eine Chance hatte. „In Ordnung, dann fragen wir jemand anderes." Enttäuscht liefen sie davon, doch ich konnte ihnen da wirklich nicht weiter helfen.
Endlich hatten wir Ruhe um zu lernen. Doch nicht lange, Viktor Krum schlich sich an und setzte sich zu uns. „Hallo Mädchen." Wir begrüßten ihn auch. „Hermine, hast du kurz Zeit?" fragte er. „Ich wollte sowieso gerade gehen, viel Spaß." Ich stand auf und ging aus der Bibliothek. Manche Tage waren einfach unmöglich um zu lernen, deshalb gab ich es für den heutigen auf.
Enttäuscht von der heutigen Leistung, ging ich in den Gemeinschaftsraum. McGonagall hielt mich kurz vorher auf, um mir zu sagen, dass ich morgen Kessel schrubben würde. Meine Vorfreude war kaum
in Worte zu fassen. Ich setzte meinen Weg fort und kam auch an. Meine Freunde saßen vor dem Feuer und hatten wieder eine lustige Diskussion, diesmal aber zwischen Fred und Ron. Sie warfen sich gegenseitig alte Geschichten an den Kopf, welche den anderen demütigen sollten. Ich hingegen, war so fertig, dass ich eigentlich nur noch mit meinem Freund kuscheln wollte und sonst nichts.Ich ging auf ihn zu und setzte mich auf seinen Schoß. Er legte seine Arme um mich, setzte die Diskussion aber fort. Mir war das egal, ich wollte einfach nur seine Wärme spüren, denn das machte jeden Tag zu einem besseren.
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Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanficDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...