Cedrics Tod war noch Wochenlang das Hauptthema. Für mich war es schon ziemlich schwer, jedoch wollte und konnte ich mir nicht vorstellen, wie es wohl für Cho war. Sie hat ihren Freund in so einem jungen Alter verloren. Ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen sollte, würde ich an ihrer Stelle sein. Ich kannte Cedric kaum und hatte meist nur ein paar Dinge von Freunden mitbekommen, jedoch war es immer positiv. Für mich war es unverständlich, dass er so früh sterben musste. Was für mich auch unverständlich war, war dass viele Harry und Dumbledore überhaupt nicht glaubten, dass Voldemort wieder da sei. Wieso sollte Harry so etwas grausames erfinden?
Eines Abends saß ich alleine in meinem Schlafsaal, vor meinem Bett. Bald waren die Sommerferien und ich hatte kaum etwas zu tun. Die ZAG's fielen aus, aufgrund des Chaoses, was das Turnier verursacht hatte. Von Anfang an war ich gegen dieses blöde Turnier.
Da ich nichts zu tun hatte, hatte ich viel Zeit um nachzudenken. Vor allem dachte ich über Fred und mich nach. Diese schönen Erinnerungen, diese traumhafte Beziehung. Alles wurde zerstört in weniger als einer halben Stunde. Angelina sah ich kaum noch, sie hielt sich besonders von mir und den Zwillingen fern, was ich gut fand.
Ich saß da und war in meinen Gedanken. Ich dachte an das Date, an welches er mich einlud als es mir so schlecht ging. Ich dachte an seine schönen Worte, seine liebe Art, seine tollen Augen, seinen tolle Körper. Stop! Das war zu viel. Mein sensibles Ich fing an zu weinen. So konnte es einfach nicht enden. Es reichte, es war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich alles rauslassen wollte, was passiert war. Ich lief runter in den Gemeinschaftsraum wo all meine Freunde, inklusive Fred saßen.
„Weißt du was?!" rief ich ihm zu. Erschrocken stand er vor mir und sah mich an. „Ist mir egal, was du für ein Problem hattest, als du den Brief gefunden hast. Wo ist deine ach so krasse Liebe hin?" „Lenia, ich-" „Nein! Ich rede jetzt. Du hattest genug Zeit auf mich zuzukommen, aber hattest die Eier nicht. Du hast zu mir gesagt, du hast noch nie jemanden so sehr geliebt wie mich. Du hast gesagt, du willst Kinder mit mir. Du hast gesagt, du willst eine Zukunft mit mir. Wo ist das alles hin? Nur wegen so einem beschissenen Brief, schmeißt du alles hin, rennst zu deiner Ex und brichst damit mein Herz und das deines Bruders?! Und dann kannst du nicht einmal auf mich zukommen und fragen, ob diese Anschuldigungen mit "fremdgehen" überhaupt berechtigt war, weil das deinen Stolz womöglich getroffen hätte. Du warst die Liebe meines scheiß Lebens, hast mir Hoffnung gegeben endlich wieder glücklich zu werden, hast mir mein Leben verschönert und machst dann alles von einer auf die andere Sekunde kaputt?" „Lenia, wir sollten das nicht hier besprechen." „Warum? Hast du schiss, dass sie dich genau so hassen? Dass sie merken, was für ein Idiot du bist? Fred, du warst alles für mich und ich hab dir genug Zeit gegeben, um das alles wieder hinzubekommen und einfach zu mir zu kommen, doch du hast es nicht gemacht." „Aber Lenia, bitte." Ohne ein weiteres Wort ging ich wieder nach oben, in mein Zimmer.Es fühlte sich einerseits so gut an, das alles los geworden zu sein. Andererseits war ich mir nicht sicher, ob es vielleicht zu hart war.
Das Abendessen ließ ich ausfallen, denn ich hatte keinerlei Hunger. Es war so ein ekliges Gefühl in mir. Jedoch war ich anscheinend nicht die einzige, die nicht beim Abendessen war. Unter der Tür, schmiss jemand einen Zettel durch und ging wieder. Zögerlich ging ich auf das Blatt zu und nahm es. Ich setzte mich wieder zurück auf mein Bett und drehte es um, doch es war kein Brief, wie ich eigentlich vermutet hatte, nein. Es war eine Zeichnung. Eher gesagt eine Karikatur oder ein Comic. Ein Junge stand vor einem Mädchen und bat sie um Verzeihung. Mir war natürlich klar, dass das mich und Fred darstellen sollte.
Ich war so verwirrt von dem, nicht zu wissen was ich jetzt tun sollte. Keinen Menschen, liebte ich jemals so sehr wie ihn. Er erfüllte mich jedes mal auf's neue mit Freude und Glück. Er machte aus mir diese Art Person, dich ich mochte. Ich lernte mich nie zu lieben, doch als er in mein Leben trat, konnte ich es. So viele sagen immer, du musst erst lernen, dich selbst zu lieben, bevor du jemand anderen liebst, doch das ist meiner Meinung nach Schwachsinn.
Ich legte mich nun in mein Bett und schlief ein.Fred und ich standen mitten in der großen Halle von Hogwarts. Wir traten mit den Weasleys und ein paar anderen Leuten, die ich nicht kannte ein. „Es wird alles gut." sagte Fred und nahm meine Hand. Verschwommene Gesichter und Situationen waren zu sehen. Alle in angst und furcht. Ein Mädchen schrie und dann ein anderes auch.
Ich wachte verschwitzt auf und atmete erst einmal durch. Was zur Hölle war das? Ich ging in's Badezimmer, an Katie und Angelina vorbei die friedlich schliefen. Ich stand vor dem Waschbecken und schmiss mir kaltes Wasser in's Gesicht, bevor ich wieder in mein Bett krabbelte und weiter schlief.
Überall waren Funken, viele Schreie und schnelle Bewegungen. Ich stand mitten im Geschehen und wusste nicht, was ich tun sollte. Um mich rum waren Explosionen, doch eine sah ich ganz genau. Es explodierte direkt vor mir und als ich genauer hinsah, konnte ich Fred sehen. Es war Fred. Er bewegte sich nicht, ich schrie so laut ich konnte.
„Lenia! Wach auf!" Katie schüttelte mich. Angelina sah mich geschockt aus ihrem Bett aus an. Ich war wieder total nass geschwitzt. „Was ist passiert?" fragte ich benommen. „Du hattest einen Albtraum." antwortete sie mir. „Fred. Fred!" Ich sprang auf und rannte nach unten. Die Lichter waren überall aus, also rannte ich zu seinem Zimmer. Ich klopfte nicht, da die Jungs schon schliefen. Leise schlich ich mich rein in das Zimmer der Jungs, doch es waren nur zwei Betten belegt. Fred war nicht da, doch ich konnte mir schon denken wo er hingegangen war.
Ich schloss die Tür der Jungs hinter mir, lief wieder nach unten und aus dem Gemälde. „Lumos." Ich schwang meinen Zauberstab und ein kleiner Lichtstrahl kam aus ihm. Ein paar Gemälde sagten blöde Sprüche wie. „Sag mal, ich will schlafen!" „Wer denkst du wer du bist?" Ich entschuldigte mich bei jedem einzelnen leise und lief weiter bis ich an den Treppen zum Astronomieturm ankam. „Wenn du hier nicht bist Fred Weasley, mach ich Wurst aus dir." flüsterte ich zu mir selbst.
Ich atmete einmal tief durch und nahm den ersten Schritt, dann den zweiten und dann immer weiter, bis ich oben ankam. „Fred?" Ich bekam keine Antwort also stand ich kurz darauf mitten im Raum. „Freddie?" fragte ich nochmal. Schließlich sah ich ihn am Boden sitzen. Erschrocken sah er nach oben direkt in meine Augen. Er strich sich eine Träne von seiner Wange. „Was willst du? Es ist viel zu spät." Ohne darauf zu antworten setzte ich mich neben ihn. „Es tut mir nicht leid, Freddie." Er sah mich an. „Was dann?" „Ich kann ohne dich nicht leben." Er schluckte schwer. „Meinst du ich?" lachte er kurz. „Aber du bist mir eine Erklärung schuldig." fügte er ernst hinzu. „Du mir aber auch. Also, Draco und ich, da läuft nix, hat es nie und wird es auch nie. Er ist ein sehr guter Freund, mehr aber auch nicht. Damit musst du klar kommen. Dieser Brief war kein Liebesgeständnis oder heimliches Treffen, nur eine Einladung mal wieder etwas zu unternehmen." Mein Blick war dauerhaft auf der Wand uns entgegen gerichtet. „Oh man. Es tut mir wirklich leid, aber das mit Angelina war auch nicht das was du denkst. Sie ist mir hinterhergelaufen und hat sich zu mir gesetzt. Eigentlich hatte sie mir versprochen sie erklärt es dir, hat sie aber wohl nicht gemacht." „Nein, hat sie tatsächlich nicht." „Und du hast recht, ich bin ein Schisser." „Fred ich-" „Nein, hör zu. Ich hätte um dich kämpfen sollen, denn du bist das was ich will. Du hast mir alles gegeben was du konntest, dein Vertrauen, deine Liebe und so vieles mehr. Dich zu beschuldigen, dass du fremdgegangen wärst, war unverzeihlich, aber Lenia. Ich bitte dich. Ich möchte, dass es wieder wie früher wird. Ich liebe dich doch." Seine Augen füllten sich mit Tränen. Ich nahm sein Gesicht und zog es an meines. „Ich liebe dich auch." Zum ersten mal nach so langer Zeit, trafen sich unsere Lippen wieder.
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Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...