Kapitel 48

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Nach dieser Ereignisreichen Nacht gingen wir nach oben. Diesmal aber getrennte Wege, denn jetzt direkt wieder bei ihm zu schlafen, fühlte sich nicht richtig an. Angelina saß in ihrem Bett und war wach. Wieso, wusste ich nicht. Was ich aber wusste, war dass es mir echt egal war. Ohne ein Wort zu sagen lief ich in mein Bett. „Wo warst du?" fragte sie überrascht. „Ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht." antwortete ich ihr genervt worauf sie kein Mucks mehr machte.

Nach den paar Stunden Schlaf, weckten mich Katie und Angelina mir ihrem Gespräch. „Könnt ihr nicht etwas leiser reden?" fragte ich verschlafen. „Sorry Lenia, aber es geht gerade nicht anders." sagte Katie. Die beiden schienen sich zu streiten. Genervt stand ich auf und lief auf direktem Wege in das Zimmer der Jungs. Auch diese schliefen noch tief und fest, nur ein lautes Schnarchen wich durch die Stille. Ich schloss die Tür hinter mir und krabbelte dann zu Fred unter die Decke. Er erschreckte sich gar nicht. Im Gegenteil. Er hob seinen Arm damit ich darunter konnte und umarmte mich dann fest.

„Warum bist du hier?" fragte er mit tiefer Stimme. „Die anderen lassen mich nicht weiter schlafen." antwortete ich ihm mit bemitleidender Stimme. „Du armes Ding." Er schlief sofort wieder ein, genau so wie ich. Stunden später erwachten Lee und die Schnarchmaschine langsam und fingen an zu reden. „Ist das Lenia?" fragte Lee. „Scheint so." Ich wurde mal wieder wach. „Schnauze, Jungs." rief ich den beiden zu, worauf sie genüsslich lachten und dann schwiegen. Ich hörte immer mal wieder Geraschel oder Geräusche aus dem Badezimmer, schlief dennoch erneut ein.

Da Fred und ich die halbe Nacht wach waren. Schliefen wir extrem lang. „Hey Kleines, ich glaub es wird mal Zeit aufzustehen." sagte Fred immer noch mit tiefer Stimme. „Noch Zehn Minuten." antwortete ich ihm, jedoch schliefen wir beide wieder ein. Zum Mittagessen hin, wurden wir dann geweckt. Es klopfte an der Tür. „Mhm." nuschelten wir beide und Hermine kam mit bester Laune hereinspaziert. „Ihr Schlafmützen. Ich weiß zwar nicht, was in der letzten Nacht passiert ist, aber ich denke mal ich werde es bald erfahren. Dafür müsstet ihr aber endlich eure süßen Hintern hochbringen und euch anziehen. In zehn Minuten gibt es Mittagessen." Wieder brachten wir beide nur ein „Mhm" raus. „Okay, wenn ihr in ein paar Minuten nicht unten seid, schick ich Lee und George. Und das wollt ihr nicht!" mit einem Lächeln schloss sie die Tür hinter sich.

„Okay komm." sagte ich leicht motiviert. „Nein, bleib hier." Ich wollte mich gerade aufsetzen, da zog er mich wieder zurück. „Hast du sie nicht gehört? Sie schickt Lee und George! Auf jetzt." „Na gut." Ich setzte mich an die Kante des Bettes und rieb mir meine Augen. „Sag mal Fred, hat sie unsere Hintern süß genannt?" fragte ich ihn verwirrt. „Ja, das hat sie." antwortete er genau so verwirrt zurück.

Wir beide standen auf und richteten uns, sodass wir wenigstens einigermaßen in Ordnung aussahen. Er gab mir ein T-Shirt von sich, was mir bis unter die Knie reichte. „Danke." lachte ich. „Kein Ding." antwortete er mir der Zahnbürste im Mund. Fertig mir allem saß ich auf Freds Bett und wartete auf ihn. Als er fertig war kam er noch schnell zu mir. „Also ist alles wieder gut?" fragte er ernst. „Das überleg ich mir noch." antwortete ich frech und grinsend. Darauf kam er auf mich zu und schubste mich zurück in's Bett. „Ach, du musst es dir also überlegen hm?" „Ja, irgendwie schon." Er kam mir immer näher, doch dann ging die Tür laut auf. „Jetzt reicht's ihr Langschläfer. George und Lee sind hier!" rief George. „Ich hab dir doch gesagt, Lee und George hört sich viel besser an." „Ach sei still."

Die beiden kamen auf uns zu. Lee nahm mich über die Schulter und George nahm seinen Bruder in den Schwitzkasten. „Jungs, wir sind doch fertig!" rief ich während ich auf Lees Schulter strampelte. „Zu spät, ihr hattet genug Zeit." antwortete George stöhnend, da sein Bruder auch stark war und sich wehrte. „Ihr seid echt die Pest." fluchte mein Freund hinter mir. Unten angekommen ließen die beiden uns in ruhe. All unsere Freunde standen dort und warteten auf uns. George ließ Fred los der erstmal zwei Meter zurück lief um sich die Haare zurecht zu legen.

„Können wir endlich los? Ich hab so einen Hunger!" beschwerte sich Ron. Ich nickte und joggte zu Hermine vor. „Du kleines Miststück." lachte ich. „Ich hab dich auch lieb." lachte sie ebenfalls. „Erzähl, was ist passiert?" „Wir haben uns ungewollt getroffen gestern und haben geredet. Es war wohl alles ein riesen Missverständnis und Angelina hat sich an Fred ran gemacht. Nicht anders herum." Sie atmete erleichtert aus. „Zum Glück! Angelina ist echt das Letzte. Ich hoffe George überlegt sich das nochmal." „Ja, das hoffe ich auch."

Wir schaufelten das Essen förmlich in uns rein. „Später werden die anderen Schulen verabschiedet." sagte Ron mit vollem Mund. „Gut, dass du uns dran erinnerst." lachte George. Wir aßen bis unsere Bäuche voll waren. Stöhnend saßen wir am Tisch und lachten dauerhaft. Fred und ich tauschten ab und zu einen Blick, der unbeschreiblich war. Es war wirklich schön wieder mit allen zusammen zu essen und zu lachen. „Übrigens, wusstet ihr schon?" fragte Fred seine Brüder. „Was?" George sah ihn neugierig an, genau wie Ron. „Lenia wohnt bei uns. Sie hat Bills Zimmer bekommen. Ihr wisst ja wieso." „Das ist klasse!" rief Ron. „Sie wird sowieso immer bei uns schlafen." meinte George lachend. „Das kann sein." lachte ich auch. „Ach, und Jungs?" sprach Harry die Zwillinge an. „Ihr wisst ja, ich habe eine Menge Geld bekommen durch den Gewinn des Turnieres. Jedoch wüsste ich keine Investition dafür." „Ja und?" Die beiden sahen in verwirrt an. „Ich möchte es euch geben. Ihr könntet damit etwas erreichen durch eure Streichartikel an denen ihr arbeitet." Verdutzt starrten die beiden erst ihn und dann sich gegenseitig an. „Das meinst du doch nicht ernst!" „Doch." lachte Harry. Die Zwillinge standen auf und bedankten sich herzlich bei ihm. Ihr Grinsen reichte bis zu den Ohren.

Nach dem Essen versammelten wir uns alle draußen im Hof. Wir verabschiedeten uns von den Beauxbatonsmädchen und den Durmstrangjungs. Von weitem sah ich, wie Viktor Hermine einen Zettel gab. Es brachte mich etwas zum kichern, doch ich wurde schnell unterbrochen. „Hey Lenia." sagte Fleur. „Hey Fleur, wir werden dich hier alle vermissen." meinte ich. „Ja, ich euch auch." „Wirst du diese Sommerferien wieder bei Bill sein?" „Ja, aber nicht im Fuchsbau. Wir werden alleine bei ihm sein." „Oh schade, aber wir sehen uns bestimmt bald wieder. Ich wünsche euch viel Spaß." „Danke, ich euch auch." Wir umarmten uns und sie ging zu ihrer Schwester.

Ich stellte mich zu Hermine, Ron und Harry. „Ich kann das mit Moody immer noch nicht fassen." meinte Ron. „Hab ich was verpasst?" fragte ich neugierig. „Harry! Du hast es ihr nicht gesagt?!" rief Hermine. „Was nicht gesagt?" fragte ich wieder. „Moody war nie Moody. Es war Barty Crouch Junior der Vielsaft-trank getrunken hat um so auszusehen wie Moody." „Harry! Das hast du mir nicht gesagt?!" ich schlug ihm gegen die Schulter. „Tut mir leid." sagte er worauf ich nickte. „Wo war der echte Moody die ganze Zeit?" „Gefangen."

Wir liefen so weit, dass wir sehen konnten wie die Kutschen der Beauxbatons wegflogen und die Schiffe der Durmstrags untergingen, doch Hermine blieb kurz stehen. Wir drehten uns zu ihr um. „Jetzt wird sich alles verändern, hab ich recht?" meinte sie. Harry ging auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Ja." meinte er trocken. Daraufhin liefen wir weiter. „Bitte schreibt mir in den Ferien. Ihr alle, Ron!" forderte Hermine uns auf. „Ich schreib nicht, das weißt du doch." sagte Ron. „Harry, du schreibst oder?" „Ja, jede Woche." lachte er. „Lenia?" „Na klar!" Wir drei lachten und gingen davon.

Im Gemeinschaftsraum trennten sich unsere Wege. Die Jungs gingen in ihr Zimmer und wir beide in Hermines, um zu packen. „Kommst du dann danach mit zu mir, um meine Sachen zu packen?" fragte ich sie. „Klar." antwortete sie mit einem lächeln. „Das mit Angelina wird wohl nie wieder etwas, oder?" „Nein, sicher nicht." „Naja, sie hat's auch irgendwie verdient." „Kannst du laut sagen!"

Hermine packte ihren Koffer ziemlich geplant. Jede Art von Kleidung hatte ihren eigenen Platz. Ich musste bei dem Anblick etwas schmunzeln, aber dafür liebte ich sie. Sie war so geplant, strukturiert und schlau und ich war immer ziemlich froh, dass sie meine beste Freundin war.

Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt