Der Tag verflog, wir redeten viel und lachten am Tisch mit Harry. Die Erwachsenen gingen irgendwann, aber wir quatschen noch bis Abends.
„Hey Leute!" rief Bill in die Runde. „Wollten wir nicht heute zelten?" er zog eine Augenbraue nach oben. „Stimmt!" sagten die Zwillinge und ich im Chor. Alle rannten die Treppe hoch, um zu packen. Man hörte nur noch, wie Bill und Fleur vergnügt lachten.
Nach einer Weile, standen alle bereits unten. George, Fred und ich waren die letzten. Percy fande es wohl zu kindisch und hatte beschlossen im Zimmer zu bleiben. „Nun, wir sind vollzählig, lasst uns gehen." sagte Bill. Wir folgten ihm an die Stelle, an der wir letztes Mal schon waren. Alle packten mit an und nur nach wenigen Minuten, waren alle Zelte aufgebaut. Ginny, Hermine und Ich teilten ein Zelt, George, Fred, Harry und Ron ebenso und Fleur und Bill bekamen das Dritte.
„Jungs ihr geht schon mal Holz sammeln, Mädels ihr helft mir die Betten zu beziehen." forderte Bill uns auf. „Nein." sagte Hermine. „Wie, nein?" „Die Jungs können auch mal Hausarbeit machen. Die Mädels holen Holz!" „Genau, wir können genau so stark sein wie ihr." stimmte Ginny mit ein. „Seh ich auch so." sagte ich nun. Die Jungs schauten sich gegenseitig verwundert an, ehe Ron etwas sagte. „Pff wir machen doch hier nicht die Frauenarbeit. Wir sind richtige Männer!" „Komm Ron, halt die Klappe. Geht klar. Holt ihr das Holz." sagte Fred ernst. Ich war erstaunt, wie er reagiert hatte. Wenn etwas sehr männlich war, dann das. Ron blickte ihn entsetzt an, aber Fred ignorierte es. Sein Zwilling klopfte ihm auf die Schulter als Zeichen dafür, dass sie nun anfangen wollen. Fred zwinkerte mir zu ehe er ging. Ich merkte garnicht, wie rot ich wurde. Die Jungs waren in den Zelten, Hermine riss mich aus meiner Trance. „Ey du Tomate, kommst du?" Ginny, Fleur und Hermine lachten. „Hört ja auf!" sagte ich erst streng, wurde aber von dem lauten Lachen angesteckt.
Wir vier liefen in den Wald, um Brennholz zu sammeln. „Hermine, das gerade, war echt stark." gab Fleur zu. „Ja sie hat recht, du hast dich gut durchgesetzt." fügte ich hinzu. „Danke, nur Rons Antwort hat mir nicht gefallen, das war echt kindisch von ihm... aber dein Freddie hat das auch gut gemacht Lenia, den hast du gut erzogen." Hermine zwinkerte mir zu. „Hermine! Er ist nicht "mein" Freddie und ich hab ihn auch nicht erzogen!" sagte ich darauf schmunzelnd „Jaja" riefen alle drei synchron. Wir sammelten und sammelten, nach ungefähr 10-20 Minuten gingen wir zurück zu den Zelten. Wir hatten wirklich viel mitgenommen und waren uns schon fast sicher, dass nicht alles verbraucht werden würde.
„Wow, gut gemacht." lobte uns Bill. „Ja, das reicht locker!" rief George. „Danke, wie gehts mit den Betten voran?" fragte Hermine „Sind alle fertig." entgegnete ihr Ron augenverdrehend, worauf Hermine ihn nur wütend anstarrte. „Hermine." flüsterte ich ihr zu und rammte ihr meinen Ellbogen in die Seite, denn sie starrte etwas zu lange. Ron bekam sichtlich Angst, was sehr belustigend war. Bill unterbrach die unangenehme Stille. „Also, es wird jetzt sowieso gleich dunkel und kalt, wir könnten das Feuer anmachen." „Okey, ich würde mich so lange umziehen, in gemütlichere Kleidung." meinte ich. „Ja ich auch." fügte Hermine hinzu. „Geht klar, bis gleich." Wir gingen in unser Zelt, es war sehr groß und gemütlich. Ein „Wow." entwich uns beiden ehe wir zu unserem Gepäck liefen. „Der Hammer hier!" Ich war beeindruckt. Wir zogen uns gemeinsam um. Da wir beide keine Hemmungen gegenüber hatten, war das kein Problem.
Fertig angezogen, verließen wir das Zelt. Alle saßen um das Feuer herum, ich setzte mich zwischen Bill und Ron, gegenüber von mir Fred der nur lächelte. „Also ich wäre wieder für Wahrheit oder Pflicht, wie wärs?" schlug Ron vor. „Gute Idee." entgegnete Bill. „Ich fang an!" rief Ginny. „Bill. Wahrheit oder Pflicht!" „Wahrheit." „Sind Fleur und du jetzt zusammen?" fragte sie trocken. Hermine und ich sahen uns geschockt an, wendeten unseren Blick aber schnell wieder dem geschehen zu. „Naja also..." „Ja! Sind wir." rief Fleur dazwischen. Bill sah sie entsetzt an, doch der entsetzte Blick, änderte sich schnell in ein Lächeln. Alle Blicke wanderten auf jedem, um zu sehen wie deren Reaktion war. Stille. Ich unterbrach sie, denn Bill half mir in so Situationen auch immer. „Bill, jetzt musst du jemanden fragen." „Ach so. Ja, entschuldige. Harry, Wahrheit oder Pflicht?" Harry überlegte eine Weile. „Pflicht." sagte er entschlossen. „Renn' einmal zum Haus und wieder zurück." ein schelmisches Lachen entwich ihm. „Och Bill, wirklich?" er nickte. „Na gut, bis gleich." Harry rannte los und wir alle kicherten. Wir sahen ihm solange zu, bis er keuchend an seinem Platz saß. „Wasser bitte!" Hermine reichte ihm mit einem besorgten Blick sein Trinken.
Wir spielten viele Runden, vor allem Ron und George waren oft an der Reihe. Als Ron dran war, zu fragen, fragte er Fred. „Fred, Wahrheit oder Pflicht?" „Ich nehm' Pflicht." Ron überlegte, er schaute mich kurz an, lächelte schelmisch und antwortete dann. Ich wusste, dass es nichts gutes werden könnte, nach seinem Blick. „Na gut, küss Lenia!" Ich verschluckte mich am meinem Wasser. „Wie bitte?" fragte Fred nach. Ich hatte mich bestimmt nur verhört. „Du sollst sie küssen." er zeigte auf mich. Alle schauten nun mich an und dann wieder Fred. Zögernd stand er auf und kam zu mir. „Nein. Das mach' ich nicht." sagte ich dann. „Warum nicht?" fragte Ron. „Nicht so." Stille.
„Wie dann?" Fred runzelte die Stirn. „Naja nicht so!" Ich wurde etwas lauter. „Ach komm, ist doch nur ein Kuss." als Fred das sagte, schossen mir die Tränen in die Augen. So gerne ich es auch getan hätte, wenn wir uns jemals küssen sollten, dann weil wir es freiwillig wollten, und nicht weil es ein Spiel war. Er kam immer näher. Ich stieß in so weit weg von mir, wie es nur ging. „Ihr habt sie wohl nicht mehr alle." Die erste Träne lief mir die Wange runter. Ich beschloss in mein Zelt zu gehen. Der Abend war so oder so für mich gelaufen.Ich wurde von allen Seiten angestarrt während ich abhaute. Ein derartiges Gefühl, fühlte ich noch nie zuvor. Mir liefen unkontrolliert die Tränen. Was sollte das nur? Und warum „nur ein Kuss"? Das tat weh. Ich hörte Schritte näher kommen. Ich rannte in das kleine Bad und schloss die Tür ab. „Ich bin's nur." Hermines vertraute Stimme. „Das war echt scheiße von den Jungs, Lenia. Ich hätte auch so reagiert." Die Tränen wurden immer mehr. „Kannst du aufmachen?" fragte sie mich. „Bist du alleine?" „Ja" Ich schloss die Tür auf und ging auf mein Bett zu. Ich legte mich rein und deckte mich zu. Hermine saß am Fußende und streichelte mein Bein. „Hör zu, ich habe keine Ahnung was das war, und warum es passiert ist, aber ich verstehe dich, und wenn du willst, dann können wir auch zum Fuchsbau zurück gehen." „Nein, du kannst raus gehen, ich bin sowieso total müde." seufzte ich. „Nein, auf keinen Fall. Ich bleib' hier, bei dir." „Nein, ich möchte deinen Abend nicht rui-" „Hör auf, wenn ihn jemand ruiniert hat, war es Ron!" Ich setzte mich auf. „Hast du gehört was Fred gesagt hat? „Nur ein Kuss". Für ihn wäre es also nur ein Kuss gewesen." „Lenia, er hat das bestimmt nicht so gemei-" „Hermine, hör endlich auf. Er fühlt nicht so! Und jetzt geh bitte wieder raus. Ich möchte, dass du dich noch amüsierst. Ich schlaf sowieso gleich ein." „Aber-" „Nein, kein aber." „Na gut, aber wenn was ist. Ruf mich bitte." „Mach ich. Jetzt geh."
Ein gespieltes Lächeln lag mir auf den Lippen, während ich ihr zusah, wie sie aus dem Zelt verschwand. Die nächste Träne kullerte mir über's Gesicht. Ich legte mich wieder hin und schlief weinend ein. Der Abend war eine Katastrophe.
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Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...