Kapitel 53

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Weitere langweilige Tage vergingen. Wir spielten meistens nur Spiele im Wohnzimmer oder wurden von Kreacher beleidigt. Dieser blöde Elf. Er tat echt alles dafür, dass wir uns unwohl fühlten, doch wir ignorierten es gekonnt. Sirius beschimpfte ihn ab und zu, dass er damit aufhören solle, doch er tat es wieder und wieder.

Eines Tages beschlossen George, Fred, Hermine, Ginny, Ron und ich, dass wir London etwas erkunden sollten. Wir alle waren die Stadt nicht gewohnt, also freuten wir uns schon darauf. Am Morgen standen wir ziemlich früh auf. Ich hatte seit längerem keine Übelkeit mehr, was mich erleichterte, genau so wie an diesem Tag. Ich war die erste im Badezimmer, machte mich fertig und ging wieder hinaus. Unten im Esszimmer wartete ich auf die anderen. Die erste die runterkam war Hermine. Sie nahm sich eine Schüssel und füllte sich Cornflakes und Milch rein, dann setzte sie sich mir gegenüber.

„Na, wie geht's dir?" fragte sie, bevor sie den ersten Löffel in den Mund schöpfte. „Ich hab' ein bisschen Unterleibschmerzen, ich bekomme bestimmt bald meine Tage." „Das ist gut, dennoch sollten wir uns heute einen Test besorgen, zur Sicherheit." meinte sie ernst, worauf ich zustimmend nickte. „Was für einen Test?" Fred kam gerade in's Zimmer. Ich wechselte einen hilflosen Blick mit Hermine, doch auch sie wusste nicht, wie sie ihm sagen sollte. „Ehm. Eine bekannte von Sirius, sie hat einen Test der unseren Prüfungen ähnelt. Da schauen wie später mal vorbei." Hermine log ohne rot zu werden. Ich musste zugeben, die Lüge war wirklich schlecht, doch was hätte sie denn sonst sagen sollen?

„Ach okay." Mein Freund konnte echt dumm sein. „Was isst du da?" fragte er Hermine. „Cornflakes, stehen in der Schublade. Die Milch ist aber alle, musst Sirius fragen wo er noch welche hat." antwortete sie ihm. „Ich frag ihn!" funkte ich dazwischen und lief los in das Wohnzimmer. Sirius saß auf der Couch und sah sich ein paar alte Bilder an. „Na du?" fragte er als er mich kommen sah. „Hey Sirius. Können wir mal reden?" „Klar, setz dich." Er machte Platz neben sich. „Schau mal, da ist ein Bild von deinem Vater." Er zeigte auf einen ca. 20 jährigen Mann der freundlich lächelte, neben ihm Remus und Sirius. Mein Vater war zwar keiner der Rumtreiber, dennoch einer der besten Freunde von ihnen. Mein Vater war vom Wesen her eher wie Remus, ruhig und liebevoll. Sirius dagegen erinnerte mich sehr an die Zwillinge. Er erzählte oft von den Streichen, die er den Lehrern damals spielte. Auch von den Streichen an Snape, an denen aber meist James verantwortlich war erzählte er oft, allerdings hörte ich diese nie gerne, denn Snape tat mir irgendwie leid, wer weiß, ob er heute genauso wäre, wenn er damals nicht so fertig gemacht worden wäre.

„Wow, ich habe noch nie ein Bild von ihm in dem Alter gesehen. Er sieht so fröhlich aus." „Ja, das sieht er." Nach kurzem Schweigen, fing Sirius an. „Worüber wolltest du reden?" Ich merkte, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, über meine Probleme zu sprechen also winkte ich ab. „Wo hast du die Milch? Die im Kühlschrank ist leer." fragte ich. „Direkt rechts im Schrank wenn du in die Küche kommst, war das alles?" „Ja, das war alles, danke." Ich lief zurück in das Esszimmer. Dort waren nun nichtmehr nur Hermine und Fred, auch Ginny und George sind dazu gekommen.

„Na, habt ihr gut geschlafen?" fragte ich die neu dazugekommenen während ich die frische Milch aus dem Schrank holte und sie Fred gab. „Danke." lächelte er. „Ja, es ist echt ziemlich ruhig für eine Wohnung in der Stadt." „Ja, das stimmt." „Bestimmt verzaubert." sagte Hermine. Sie war fertig und spülte ihre Schale ab um sie wieder sauber zurück an den Platz zu stellen. „Gehen wir hoch?" fragte ich sie worauf sie nickte. Auf dem Weg nach oben schnaufte ich erleichtert aus. „Zum Glück hat er nicht mehr gefragt, ich hätte sonst keine Ahnung gehabt, was ich antworten sollte." „Ja, aber wir sollten nicht hier darüber reden, man weiß nie, wer mithört." Sie nickte zustimmend und wir gingen in ihr Zimmer.

Nach kurzem Besprechen wie wir das heute mit dem Test anstellen würden, waren wir uns einig. „Ich zieh' mich mal um." gab ich ihr bescheid und lief in das Zimmer der Jungs, dort saßen die beiden auf ihren Betten und planten für den Scherzartikelladen. Wo, wann und wie sie das anstellen würden, doch bis sie sich das alles ausgedacht hatten, würde es noch etwas länger dauern, also fragte ich erst gar nicht. „Jungs, macht euch langsam mal fertig, sonst müsst ihr im Schlafanzug mit." lachte ich und nahm meine ausgewählte Kleidung aus dem Schrank.

Im Badezimmer merkte ich wie mein Bauch anfing zu schmerzen, es war nicht wie gewöhnliche Bauchschmerzen oder Regelschmerzen, eher wie kleine Stiche, was mir unglaubliche Angst bereitete. Ich setzte mich auf den Badewannenrand und hielt mir den Bauch. Als es nach einiger Zeit besser wurde, zog ich mich um und machte mich fertig bis es schließlich an der Tür klopfte und George rein wollte. „Moment!" rief ich ihm zu und packte alles in den Schrank zurück, bevor ich die Tür öffnete und George hereinspazierte. Ich lief zu meinem Freund in's Zimmer und legte mich in Georges Bett. „Ich bin noch so müde." klagte ich gähnend. „Ich auch, aber später sicher nicht mehr." „Sicher." sagte ich und schlief ein.

Nach einem kurzen Nickerchen kam George in das Zimmer getrambelt und legte sich auf mich, als würde ich nicht da sein. „Runter." versuchte ich zu sagen während ich Luft holte. Lachend stand er auf und gab mir seine Hand, um mich hoch zu ziehen. „Also, können wir los?" fragte er uns beide und wir nickten. Unten sammelten wir uns alle an, nur Ron fehlte. Ich rannte nach oben, klopfte an der Tür und ging hinein. Dort stand er in T-Shirt und Unterhose, doch es schien ihn nicht zu interessieren, dass ich da war.

Verwirrt ging er umher und grübelte. „Was ist denn? Wir warten auf dich." meinte ich etwas genervt. „Ich finde meine Hose nicht." „Ist doch egal, du hast genügend Hosen." „Aber das ist meine Lieblingshose!" „Ron! Bitte." Er schüttelte den Kopf und sah sogar unter dem Bett nach. Auf seinem Stuhl lag eine Jeans, doch ich dachte nicht, dass es die Hose sei, die er suchte. Nach kurzer Zeit, in der wir beide suchten und suchten sprach ich es an. „Was ist mit der hier?" Ich nahm sie von Stuhl und streckte sie ihm hin. „Da ist sie ja!" lächelnd nahm er sie und rannte in das Badezimmer.

Geschockt von solch einer Blödheit stand ich da, ging aber dann schließlich runter zu den anderen. „Was ist los?" fragte Fred. „Das willst du gar nicht wissen." antwortete ich ihm immer noch etwas geschockt. „Ich bin da! Ich bin da!" sagte Ron als er die Treppen runterkam. „Bis später!" riefen wir den Erwachsenen zu und gingen hinaus. Nach kurzem Laufen, waren wir direkt in der Innenstadt. „Wow, hier sieht es so- Naja, anders aus." sprach George etwas überwältigt. Ich merkte wie mir schon wieder etwas in den Bauch stach und fiel kurz zusammen, doch es bekam keiner mit, also ignorierte ich es. 

Wir gingen durch ein paar Läden, doch nicht die Läden waren interessant eher die Gesichter der Weasleys. Sie waren unbezahlbar. Es passierte nicht selten, dass Hermine und ich laut los lachten, weil einer der vier von einer Mikrowelle überwältigt war. „Wow! Und dann ist das Essen direkt warm?" fragte mein Freund ungläubig. „Tatsächlich." antwortete ich lachend. Sie ließen sich nicht einmal von Muggeln, die sie komisch ansahen stören, was ich echt süß aber dennoch nicht so gut fand. Hermine und ich wollten auf keinen Fall irgendetwas riskieren.

Später holten wir uns ein Eis. George stand eine halbe Ewigkeit vor der Theke und überlegte was er nehmen sollte. „Ich nehme... Erdbeere!" sagte er dann schließlich während wir anderen schon mit dem Eis in der Hand warteten. Wieder ein Stich in den Bauch, diesmal aber wie ein Messer. Ich ließ mein Eis fallen und brach in mich zusammen. All meine Freunde rannten zu mir. „Was ist los?" „Lenia! Alles in Ordnung?" „Schnell helft ihr." kam von ihnen. Das blöde daran war nur, dass nicht nur meine Freunde, sondern auch Muggel zu mir kamen und fragten. Ich sah Hermine an, die mich besorgt ansah. Ich wusste was passiert war, dennoch wollte ich nicht glauben, dass es stimmt.

Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt