Ich rannte so schnell wie noch nie und kam an den Treppen zum Astronomieturm an. Schnell lief ich nach oben, doch es war nicht still, wie ich eigentlich dachte. Es waren zwei Stimmen und eine kam von einem Mädchen. Ich näherte mich und konnte nicht glauben was ich da hörte. Langsam lief ich in den Raum rein. Unkontrollierte Tränen liefen mir die Wangen hinunter. Fred und Angelina saßen auf dem Boden und unterhielten sich. „Das- das meinst du nicht ernst." sagte ich. Die beiden sahen mich mit großen Augen an. „Du hast mir nicht einmal zugehört und hast direkt jemand neuen?" „Wenn du mir frem-" „Ich bin dir nicht fremdgegangen!!" schrie ich ihn an. „Ich denke ich sollte gehen." meinte Angelina. „Nein, ich gehe. Fred, das mit uns ist vorbei, du kannst mich mal." Ohne weiteres ging ich raus die Treppen runter.
Ich fing bitterlich an zu weinen, doch fand keinen ruhigen Platz, wo ich hin konnte. Auf dem Weg lief ich in jemanden rein. „Tut mir leid." sagte ich und wollte weiter gehen. Es war George. „Lenia, was ist passiert?" Ich sah ihm in die Augen und umarmte ihn. Ich fing noch mehr an zu weinen und er drückte mich fester an sich. „Fred und Angelina. Sie sitzen da oben alleine." Ich spürte die Enttäuschung von George. „Es tut mir ja so leid, aber das mit Fred und mir ist vorbei." „Nein, bitte ihr müsst das klären." „Ich habe gerade keine Lust darauf. Bringst du mich in mein Zimmer?" „Natürlich."
Da liefen wir. Zwei beste Freunde, die enttäuschter nicht sein könnten. Gemeinsam traten wir in den Gemeinschaftsraum ein und wurden mit Fragen bombardiert. „Was ist passiert?" „Wo ist Fred?" „Habt ihr es geklärt?" Ohne auf eine Frage zu antworten, lief ich nach oben in mein Zimmer. George brachte mich bis vor die Tür, umarmte mich und ging dann in sein Zimmer. Wie sollte ich hier noch schlafen können, wenn Angelina auch hier schläft.
Kurze Zeit später klopfte es an der Tür. „Nein." rief ich. „Ich bin's." Hermines vertraute Stimme. Sie kam zögerlich rein und sah mich weinend auf dem Boden vor meinem Bett sitzen. Sie schloss die Tür hinter sich und kam zu mir. Sie setzte sich neben mich und bot mir ihre Schulter an. „Hör zu, egal was passiert ist. Ihr bekommt das wieder hin." sagte sie hoffnungsvoll. „Wir streiten uns und er holt direkt Angelina zu sich, was soll das?" „Bist du dir sicher?" „Ja, sie saßen oben gemeinsam im Turm." „Das war bestimmt ein riesen Missverständnis." „Nein, Hermine. Ich habe keine Lust mehr auf diesen Beziehungsscheiß. Ich bin dafür einfach nicht gemacht." „Was redest du da? Ich kenne keine andere Person die so aufblüht in einer Beziehung." „Das war's."
Stumm saßen wir da, bis Hermine die Stille brach. „Was war das mit Draco?" fragte sie zögernd. „Ich kann dir sagen, was das war." Ich gab ihr den Brief, der auf dem Boden lag. Sie las ihn sich genau durch. „Er denkt, ich würde fremdgehen." meinte ich. „Naja, ein bisschen könnte man das aus dem Brief schon meinen, aber er sollte dich ausreden lassen, bevor er das festlegt." „Ja natürlich, aber das hat er nicht und sich direkt mit Angelina getroffen. Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?" „Natürlich." Sie lächelte mich an, doch ich konnte nicht anders, als wieder anfangen zu weinen. „Was mache ich denn falsch? Warum passiert mir sowas immer?" seufzte ich. „Shhh. Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass du das alles nicht verdienst. Du bist so ein toller Mensch und dir widerfahren solch schreckliche Dinge. Es tut mir ja so leid." Ich umarmte sie fest.
Wir liefen gemeinsam rüber zu ihrem Zimmer. Doch auf dem Weg dahin kam uns Angelina entgegen. „Hey Lenia, ich-" „Lass stecken. Du bist für mich absolut gestorben. Du hattest deine Chance bei mir." sagte ich trocken und lief weiter. Mit diesem Mädchen, wollte ich nichts mehr zutun haben. „Denkst du nicht, dass das etwas hart war?" fragte Hermine. „Nein, wir hatten schon oft genug Streit. Ich hab echt keine Lust und Nerven mehr für sie." „Verstehe."
Ich legte mich in ihre Bett und war fast eingeschlafen. Hermine war im Badezimmer, als es gerade klopfte. Sie machte die Tür auf. „Wie geht's ihr?" fragte Ron sie. „Sie schläft, ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Sie tut mir so leid." „Denkst du sie und Draco-" „Nein, Ronald. Auf keinen Fall. Sie liebt Fred." „Gut, was anderes hätte ich auch nicht erwartet." Kurze Stille. „Na dann, gute Nacht." sagte er. „Gute Nacht." sie schloss die Tür und atmete tief aus.
„Was ist mit dir und Krum?" Ich drehte mich um und sah ihr in die Augen. „Du bist ja noch wach. Krum und ich. Das würde niemals etwas werden. Er ist viel zu ruhig und anhänglich, das passt einfach nicht." „Okay. Ron passt eh viel besser, hör auf es abzustreiten." Ich drehte mich wieder zur Wand und bevor Hermine irgendetwas sagen konnte, war ich eingeschlafen.
Am nächsten Morgen war Sonntag. Wir schliefen etwas länger. Parvati, die in Hermines Zimmer schlief und ein paar andere Gryffindors aus dem Zimmer, waren schon weg. Nur noch Hermine und ich schliefen in ihrem Bett. Ich wachte langsam auf und sah Hermine friedlich schlafen. Ich beobachtete sie etwas dabei und malte mir im Kopf aus, über was sie wohl träumen würde. „Beobachtest du mich?" fragte sie plötzlich. „Nein, ich überlege nur, über was du so träumst." „Lenia Grey, das geht dich überhaupt nichts an." „Ist gut." lachte ich.
Wir machten uns fertig und liefen nach unten. Auf der Couch saß George, der als er uns gesehen hatte, sofort aufstand. „Ich hab auf euch gewartet." Wir nickten und liefen dann zu dritt in die Große Halle, auf unsere normalen Plätze. Ron, Harry, Lee und Fred saßen schon dort. Etwas weiter weg Katie und Angelina, bei der wenn ich sie sah, einen Kotzreiz bekam. „Morgen." sagte ich und setzte mich neben George.
Mein Blick war durchgängig auf meinen Teller gerichtet. Kurze Zeit später tippte mir jemand auf meine Schulter. „Hey." Oh nein. Diese Stimme kannte ich. Ich drehte mich um und da stand Draco. „Können wir kurz reden?" fügte er hinzu. Ich schluckte. „Klar." Ich wechselte einen Blick mit Hermine und lief dann mit ihm mit. Jemand hielt mich am Arm fest, es war Fred. „Lass mich bloß in ruhe." sagte ich und befreite mich von seinem Griff. Es folgte ein wütender Blick, doch das war mir egal.
Draco nahm mich mit nach draußen und wir setzten uns auf das Gras. „Was ist?" fragte ich. „Hast du meinen Brief bekommen?" „Ja, das hab ich." sagte ich traurig. „Was ist los?" „Fred und ich haben uns getrennt." Er stockte. „Bitte was?" „Ja, er meinte, ich wäre mit dir fremdgegangen." „Oh mein Gott, Lenia. Das wollte ich nicht." „Es war nicht deine Schuld. Endgültig getrennt waren wir erst, als er sich dann mit Angelina aus dem Staub gemacht hat." „Ich- Ich- es tut mir leid." „Alles in Ordnung. Was wolltest du jetzt eigentlich?" „Naja, also ich mag dich, aber eben nur freundschaftlich und nicht so, wie Fred es denkt. Wenn du willst rede ich mit ihm." „Danke Draco, aber er würde dir wahrscheinlich gar nicht zuhören und ich weiß selbst noch nicht, ob ich überhaupt wieder eine Beziehung mit ihm möchte." Ich musste mich echt zusammenreißen, nicht zu weinen. „Verstehe. Es wäre aber sehr schade. Ihr wart immer ein sehr schönes Paar und ich bin mir sicher, viele hatten euch als Vorbild." „Danke, Draco. Das ist echt lieb von dir." Er lächelte, stand auf und bot mir seine Hand an. Ich nahm sie und er half mir hoch. „Ich denke ich geh wieder zurück." meinte ich. „Ist gut, wir sehen uns." Ich lief davon, blieb aber doch kurz stehen. „Und Draco, ich mag dich auch, natürlich nur freundschaftlich." rief ich ihm zu, worauf er lächelte.
Zurück in der Großen Halle setzte ich mich an meinen Platz. Alle saßen noch dort und redeten miteinander. Nur Fred war stumm. „Hey." sagte ich während ich mich hinsetzte. „Was wollte er?" fragte George neugierig. „Nicht besonderes." antwortete ich. „Wer's glaubt." sprach Fred, stand auf und ging. Es interessierte mich jedoch nicht was er sich dachte. Draco war ein guter Freund und ich bereute nicht, mit ihm befreundet zu sein. Fred konnte sich denken was er will.
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Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...