Ich saß auf Freds Bett und las in meinem Tagebuch, doch es war immer das selbe. Schule und Graham, das Arsch. Es machte nach einiger Zeit keinen spaß mehr, also legte ich es zur Seite. Fred war draußen und hackte Holz, damit wir heute Abend etwas zum anfeuern im Kamin hatten. Ich spürte eine Art Sehnsucht, vor allem zu meiner Mutter, doch nicht nur zu ihr, auch zu George und Hermine. Ich würde sie zwar am Montag wieder sehen, jedoch hatten sie mich nur verletzt in Erinnerung und nicht mich, so wie ich normalerweise war. Ich ging an Georges Schrank, darin war es viel ordentlicher als in Freds, was mich zum schmunzeln brachte. Ich roch an einem seiner Pullis und es roch sehr nach ihm. Auch wenn Fred und George ziemlich ähnlich rochen, war etwas anders.
„Oh mein armer Junge!" rief Molly. Ich wusste direkt was los war. Bestimmt hatte sich mein ungeschickter Freund weh getan. Ich ging runter und sah Blut auf dem Boden. „Oh meine Gott, was ist passiert?" Fred saß auf der Couch und hielt sich seine linke Hand. „Nach was siehts denn aus?" fragte er mit einem schmerzhaften Blick. Ich rannte zu ihm und setzte mich neben ihn. „Nicht mal dafür, bist du zu gebrauchen." sagte ich sarkastisch. „Ey was soll das denn heißen?" „Nichts."
„So, ich weiß was für einen Zauber ich benutze." Molly kam aus der Küche und kniete sich zu uns. „Wird das weh tun?" fragte Fred beunruhigt. „Ich denke nicht." antwortete sie. Fred schaute verdutzt. „Vulnera Sanentur, Vulnera Sanentur, Vulnera Sanentur." Sie kreiste mit ihrem Zauberstab über Freds Wunde, die verheilte langsam. „So, jetzt noch-" „Darf ich?" unterbrach ich sie worauf sie nickte. „Was machst du?" Fred sah nicht glücklich aus. „Vertrau mir. Tergeo." Das Blut an Freds verheilter Wunde verschwand und seine Hand sah aus wie vorher. „Das war's!" rief ich. Wenn jemand gut in Zaubersprüchen war, dann ich. Auch wenn man es mir nicht anmerkte, war ich Jahrgangsbeste. Ab und zu kam ein bisschen Eifersucht von Hermine, da ich kaum etwas lernen musste und sie schon.
„Hatten wir diesen Zauberspruch im Unterricht?" „Ja Fred, hatten wir." Molly und Ich lachten. Sie ging zurück in die Küche um etwas Tee zu machen. „Allerdings kannte ich den von deiner Mutter noch nicht." meinte ich. „Ich hab den auch noch nie gehört." „Naja egal, machst du dein Blut vom Boden noch weg, ja?" „Ehm, ich denke dazu ist meine Hand noch zu schwach." „Ach ja? Deine rechte aber nicht, jetzt geh schon." „Okay okay." „Braver Junge." Zungenrausstreckend lief er in die Küche um sich Tücher zu holen. Er kniete sich hin und machte das Blut weg. „So gehört sich das." belustigt sah ich ihm von der Couch aus zu. „Sei bloß still."
Kurz danach gingen wir Zwei gemeinsam nach draußen. „Lass uns das Holz reinholen." „Ja, machen wir." Als wir beim Holz ankamen sah ich ihn verwirrt an. „Wo ist das fertige Holz?" fragte ich. „Da liegt es doch." Er zeigte auf einen Haufen Holz, jedoch war es so wenig, dass es das Feuer höchstens für zehn Minuten zum brennen bringen würde. „Du machst Witze." „Nein, mach ich nicht." Etwas genervt kniete ich mich zum Haufen. „1, 2, 3, 4, 5. Fünf Stück hast du gehackt?!" „Das ist schwer!" „Oh man." Ich nahm mir die Axt und machte es selbst. „Was machst du da?" fragte er. „Na Holz hacken, du hast viel zu wenig gemacht. Setz dich da hin und schau zu." „Nichts lieber als das."
Fred saß da, angelehnt an einen Baum und sah mir zu, wie ich Holz hackte. „Machst du super!" sagte er. „Klappe." Ab und zu hielt er sich alibimäßig die Hand, doch er konnte gar keine Schmerzen mehr haben, die Wunde war komplett verheilt. Ich machte eine Pause, denn die Axt war schwer und ich hatte seitdem das Quidditchtraining ausfiel, kaum noch Kondition. Ich setzte mich neben ihn und atmete erschöpft aus. Ich lehnte mich an seine Schulter. Schnell war die Pause auch wieder vorbei und ich machte weiter. Wir unterhielten uns noch etwas über das trimagische Turnier.
„So, das wird genug sein." Neben mir lag ein hoher Haufen mit viel Holz, der würde sicherlich nicht nur für Heute reichen. „Den trägst du rein!" forderte ich meinen Freund auf. „Aber meine Ha-" Mit einem "echt jetzt - Blick" sah ich ihn an und er verstummte. Ich nahm ein wenig Holz mit und Fred den Rest. Er hatte sichtlich Schwierigkeiten, doch das war mir gerade egal, ich fand es eher lustig. Wir warfen das Holz neben die Eingangstür und gingen in's Haus direkt nach Oben.
„Ich geh duschen." sagte ich während ich meine Klamotten zusammensuchte. „Ich komm mit." meinte Fred entschlossen. „Nein, sonst könnte deine Hand wieder verletzt werden!" rief ich während ich aus der Tür ging. Ich spürte seinen verdutzten Blick, ohne ihn zu sehen. Draußen schmunzelte ich. Seit die Anderen in der Schule und Bill und Percy arbeiten waren, gab es keinen Kampf mehr um das Badezimmer. Allgemein war es etwas langweiliger ohne Alle, aber bald würde das vorbei sein, wir bleiben nur noch das Wochenende hier. Hier her zu kommen, war die beste Entscheidung für uns alle. Ich hatte genug Zeit zu trauern und Fred konnte mir dabei helfen. Auch wenn ich wusste, dass ich sicherlich wieder Rückschläge bekomme, war es so am besten.
Ich duschte mir den Schweiß ab und kam frisch und sauber wieder raus. Naja, das ist ja auch der Sinn der Dusche. Im Spiegel sah ich meine langen Haare. Erst jetzt fiel mir auf, wie lange diese waren und dass es nicht mehr wirklich schön aussah. Ich beschloss, Molly morgen zu fragen, ob sie mir wenigstens die Spitzen schneiden könnte, denn die waren sehr kaputt. Sie tat das sonst auch immer. In den Sommerferien gab es einen Tag, an dem alle Weasleys die Haare geschnitten bekamen, inklusive mir. Ich musste zugeben, es sah professioneller aus als gedacht, obwohl Molly nur eine Küchenschere benutzt hatte.
Angezogen sah ich aus dem Fenster und konnte erkennen, dass ein Sturm im Anmarsch war. Ich lief schnell aus dem Badezimmer um Molly bescheid zu geben, denn auch wenn dieses Haus groß und stark aussah, wusste ich nicht ob es einen richtigen Sturm aushalten würde. „Wir werden schauen, ob der Sturm so schlimm ist, aber gut, dass du mir bescheid gegeben hast." meinte Molly. „Ach Schätzchen, ich wollte sowieso noch etwas mit dir alleine besprechen." „Ja klar, was gibt es?" „Ich wollte vorschlagen, dass du vielleicht bei uns einziehst, bis du alt genug bist um alleine zu wohnen." „Oh wow Molly." „Du musst das nicht gleich entscheiden, du kannst auch jetzt schon alleine bei dir wohnen, aber wir könnten auch morgen einfach deine Sachen holen." „Ich weiß meine Antwort schon, also wenn es für Keinen hier in der Familie ein Problem ist, würde ich mich freuen, hier wohnen zu können." „Na dann, willkommen Daheim!" Ich umarmte sie dankend. „Danke Molly!" „Dank nicht mir, Fred hat das vorgeschlagen." Ich wollte gerade nach Oben rennen. „Ach und das Essen ist in einer halben Stunde fertig!" „Okay, danke!"
Ich rannte direkt in Freds Zimmer. Er saß in seinem Bett und zeichnete etwas. Ich setzte mich zu ihm und umarmte ihn fest. „Für was war das denn?" fragte er. „Also nicht, dass ich es blöd fand, nur ich wunder mich." fügte er hinzu. „Ich bin ab jetzt deine Mitbewohnerin!" „Du hast ja gesagt?" Ich nickte und er umarmte mich ein zweites Mal. „Wann holen wir deine Sachen?" „Morgen schon, aber ich denke wir sollten etwas mehr Zeit einplanen, Freddie." „Es wird schwer für dich, hab ich recht?" Wieder nickte ich. „Das schaffst du schon." Er legte seine Zeichnung zur Seite und zog mich auf seinen Schoß. „Oh mein Gott, hast du das gezeichnet?" ungläubig sah ich ihn an. „Ja, wieso?" „Das ist unglaublich gut! Weiß George das?" „Nein, ich hab damit erst letztens angefangen." „Das sieht klasse aus, Fred." „Danke." „Das musst du deinen Eltern zeigen!" „Hey Lenia, mach mal langsam." „Du hast recht, tut mir leid." „Schon gut."
Auf der Zeichnung war der Ort an dem ich immer saß, um heimlich Gitarre zu spielen und zu singen. Ich merkte erst jetzt, wie gut sein Gedächtnis sein muss, wenn er das aus dem Kopf heraus zeichnen konnte. Ich bewunderte ihn dafür, denn wenn ich etwas nicht konnte, dann zeichnen.
Die halbe Stunde war vergangen, Fred und Ich liefen die Treppe runter. Arthur kam gerade aus der Tür. „Na? Bist du unsere neue Mitbewohnerin?" fragte er fröhlich. „Tatsächlich." sagte ich stolz und er nahm mich in den Arm. „Na los, kommt! Es gibt etwas Neues. Arthur hat mir von diesen Pommes erzählt und ich habe sie direkt mal ausprobiert." freudig sah mir Molly in die Augen. „Kennst du die, Lenia?" „Ja, die kenn ich." Ich lachte etwas, denn es war zu süß wie die Weasleys auf Muggelprodukte reagierten.
Wir aßen gemeinsam und erzählten von früher. Viele Geschichten brachten mich unglaublich zum lachen, vor allem wenn es um Ron oder die Zwillinge ging. Lange saßen wir noch zusammen, redeten über alles mögliche und spielten ein Spiel.
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Komplizierte Wege (Fred Weasley FF)
FanfictionDie 16 Jährige Lenia Grey geht in den 5. Jahrgang der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei. Sie ist ein Gryffindor, wie ihr verstorbener Vater auch schon vor ihr war. Ihre besten Freunde, Fred und George Weasley bringen sie in einige kompliziert...