"Wie klappt es denn mit euren Projekten bis jetzt?", erkundigte sich Mr. Cantrell, welcher sich vor der Klasse an die Wand gelehnt hatte und mit einem Kugelschreiber spielte.
Ich lehnte mich zurück und versteckte meine Hände in der Tasche meines Hoodies, während ich mir eine Strähne aus dem Gesicht pustete.
Das war eine sehr gute Frage, auf die ich leider keine berechtigte Antwort hatte, da ich es selber nicht wusste. Aber die Lehrer sollten uns bloß nicht so unter Druck setzen, ansonsten war ich nach der Projektwoche wegen Stress und Druck nicht mehr am Leben.
"Eren, was ist mit dir?"
Sie hob den Kopf und zwirbelte den Bändel ihres Hoodies um ihren Finger. "Es läuft gut, wir haben die ersten Folien schon fertig und arbeiten an einem Kurzfilm."Oh mein Gott, mir wurde schlecht. Niemals wurden Jackson und ich fertig. Vielleicht war ich auch zu dramatisch, aber jetzt setzte ich mich selber unter Druck.
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"Hey", begrüßte ich ihn, als er durch die Tür trat und seinen Rucksack auf einen Tisch pfefferte. Mit gesenktem Blick und seiner Kapuze auf dem Kopf lief er zu seinem ursprünglichen Platz, das jedoch eine halbe Stunde zu spät. "Wo warst du?"
Er sah nur kurz auf und sein stechender Blick sagte genug, sodass ich einfach meinen Mund hielt, während ich seine dunklen Augen, die mich eindringlich angesehen hatten noch vor meinem inneren Auge sah. Augenringe zeichneten sich leicht unter seinen Augen ab und sein Gesicht an sich schien blasser, sodass seine langen, dichten Wimpern fast Schatten warfen.
Ich zwang mich dazu ihm ein Lächeln zu schenken, da es gerade sehr offensichtlich war, dass es ihm nicht gut ging. Mit wachen Augen musterte ich ihn kurz und schob ihm dann meinen Plan hin, da ich über Eren's Kurzfilm nachgedacht hatte. Vielleicht war es das Klauen einer Idee, aber schließlich hatten wir das Filmprojekt.
"Vielleicht können wir einen kleinen Kurzfilm bearbeiten, um zu zeigen, wie ein Film entsteht."Er ballte eine Hand zu einer Faust, ließ dann aber wieder locker und leckte sich über die Lippen. Mit rauer Stimme antwortete er. "Okay."
Puh, wenigstens redete er noch mit mir.
"Perfekt. Dann können wir uns einfach verschiedene Filme aussuchen und Szenen aus Hinter den Kulissen zusammenschneiden. Dann erkläre wir kurz die Perspektive der Kamera's, den Lichteinfluss und-" Ich brach ab, als ich sah, dass er auf sein Handy schaute und mich nicht zu beachten schien. Unsicher fuhr ich fort. "U-und vielleicht können wir noch zeigen, wie man den Greenscreen bearbeitet und welche Programme oft genutzt werden."
Meine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser und ich biss mir auf die Lippe, während ich meine Hände auf den Tisch legte und den Fakt hinnahm, dass er mir gerade wahrscheinlich gar nicht zugehört hatte.
Also griff ich zu dem Blatt, dass ich ihm eigentlich zum anschauen hingeschoben hatte und drehte es so, dass ich weitere Notizen machen konnte, da mir die Idee mit dem Greenscreen erst gekommen war, als ich geredet hatte.
Das konnte ein äußerst spannender Tag werden, wenn er gerade schon zu gut anfing.
Ich presste meine Lippen zusammen und konzentrierte mich weiter auf die Notizen, während meine Haare mein Gesicht verdeckten. Irgendwann entschied ich mich dazu, nach meinen Kopfhörern zu greifen und einfach meine Musik zu hören, da mir die angespannte Stimmung gegen den Strich ging.
Dieses Projekt war mir wichtig, deshalb wollte ich mich anstrengen. Am Ende war es jedoch so, dass wir beide es vorstellten, jeder die Hälfte der Anerkennung bekam und die Note geteilt wurde. Dabei zählte hier nicht, wer mehr Arbeit geleistet hatte.
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look at me now | german
Teen FictionHaley Adams- aufbrausend, ein wenig zu freundlich und am aller auffälligsten, naiv. Jackson Reed- ignorant, unfreundlich und monoton. Beide tragen die Eigenschaften des genauen Gegensatzes. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, richtig? Währ...