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Mit einem schwachen Lächeln betrat ich den Raum später, da ich heute morgen verschlafen hatte, weil ich mir keinen Wecker gestellt hatte. Deshalb kam meine Mutter kurz vor knapp in mein Zimmer gestürmt und riss meine Tür fast aus den Angeln, während sie mich hektisch aus dem Bett riss. Ich war noch nie so gestresst wie heute morgen, aber mittlerweile war ich wieder auf meinem normalen Level und war bereit für die vielen Emotionen, die heute auftreten würden, wenn ich mit Jackson zusammenarbeitete.

"Hey", begrüßte ich ihn also und legte meinen Rucksack neben mir auf die Tischplatte, als er von seinem Handy hochsah. Vor ihm lagen die Blätter, die er gestern einstecken musste und er schien sie nicht mehr wirklich angerührt zu haben.

Aber anstatt meine Begrüßung zu erwidern sah er einfach wieder nach unten, ignorierte mich und packte glücklicherweise sein Handy weg.

Ich kramte meine Unterlagen aus dem Rucksack und breitete sie auf dem Tisch aus. "Ich habe gestern den Regisseur abgeschlossen, also kannst du heute Hinter den Kulissen fertig machen und dann machen wir dazu die letzte Folie."

Wenn er nicht wollte, dann machte ich. Aber nicht alleine, sondern bezog ihn inklusive noch mit ein. So, wie es sich bei einem Partner Projekt gehörte. Ich würde sicher nicht die ganze Arbeit machen.

Ich versteckte, wie erstaunt ich war, als er tatsächlich die Unterlagen zu Hinter den Kulissen annahm, welche ich zu ihm schob und widmete mich zufrieden der PowerPoint Präsentation, da ich den Laptop geholt hatte, bevor ich hierher kam.

"So?"
Er schob mir das Blatt zurück und ignorierte, dass ich ihn verwundert ansah. Er hatte von sich aus gesprochen und er hatte meine Anweisung befolgt.

Vielleicht war heute doch kein so schlechter Tag.

Ich nahm es entgegen und überflog es nur kurz, da es sein Thema war, welches ich nicht wirklich vorstellte. Dann nickte ich. "Ja, können wir so nehmen."

Ich drehte den Laptop zu ihm, dass er auf den Bildschirm schauen konnte, was er zu meiner Überraschung tat. "Sollen wir lieber mehr oder weniger schreiben?"

"Mir egal", kam seine Antwort wieder trocken und er drehte den Laptop wieder zurück, weshalb ich seufzte. Sehr interessiert war er noch immer nicht.

"Warum hast du das Thema genommen?", fragte ich ihn neugierig und schloss den Laptop, nachdem ich die Präsentation abgespeichert hatte. Interessiert stützte ich meinen Kopf auf meine Hände.

Er lehnte sich zurück und verschränkte seine Arme vor der Brust. Erst jetzt fiel mir auf, dass er eine schwarze Jeansjacke trug, die ähnlich zu meiner war, welche jedoch die übliche Jeansstoff-Farbe hatte.

Er richtete seine Kapuze des weißen Nike Sweatshirts und ließ es zu, dass seine Haare ihm wirr in die Stirn fielen, welche aus seiner schwarzen Beanie herausschauten. "Einfach so."

Ich zog meine Augenbrauen in die Höhe und lachte auf. "Du hast das Thema einfach so gewählt?"

Er zuckte mit den Schultern und senkte sein Kinn auf seine Brust, als er runter auf seine Schuhe sah. "Ich denke darüber nach am Filmset zu arbeiten."

Mein Blick wurde schon gläubiger und meine Mundwinkel hoben sich. "Will ich auch. Als Regisseur. Das wäre mein absoluter Traumberuf. Deshalb bin ich froh, dass dieses Thema angeboten wurde."

Oh, ich redete schon wieder viel zu viel. Ich sollte mich eigentlich stoppen, aber das war leider ein Thema, über welches ich Stunden lang reden konnte. Mich interessierte der Aufbau eines Filmdrehs, die Bearbeitung der Szenen und so vieles mehr. Wenn ich dieses Ziel, am Set zu arbeiten, einmal erreicht hatte, dann war ich glücklich und würde mir kein anderes Leben wünschen.

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