fünfundzwanzig

752 33 1
                                    

Mit zittrigen Beinen stieg ich herunter und zog meine Ärmel über meine Hände, da diese sich anfühlten wie Eisklötze.

Ich musste jedoch zugeben, dass Jackson's Hoodie mehr als nur warm hielt, weshalb ich mich auch nicht beschweren konnte, aber ich in mir diesen Drang spürte, es trotzdem zutun.

Entweder lag es daran, weil ich ihn ärgern wollte, oder weil ich einfach in letzter Zeit ziemlich schnell meine Nerven verlor.

Gereizt sah ich durch die Scheibe und meine Schultern waren eingesackt, als Jackson sich durch die Haare ging und alles absicherte. Dann fuhr er sich über den Oberarm und sah mit fragendem Blick zu mir. "So schlimm?"

Ich rümpfte meine Nase und reckte mein Kinn ein wenig in die Höhe. "Mir ist kalt."

Er hob eine Augenbraue und streckte sein Kreuz durch. "Beschwer dich nicht."

Langsam steckte ich meine Hände in meine Jackentaschen und kniff meine Augen zusammen.
Bevor ich etwas erwidern konnte, kam er näher zu mir und öffnete mir die Schnalle.

Seine Hände waren kühl als sie auf meinen Hals trafen, was mir eine Gänsehaut verpasste. Vorsichtig griff er unter die zwei kleinen Gurte und begann den Helm anzuheben.

Leicht wandte ich mich aus diesem, um ihm zu helfen und damit ich endlich aus diesem Ding kam, welches mir die Möglichkeit zu Hören einschränkte.

Stumm sah ich ihm dabei zu, wie er diesen an seinem Moped befestigte. Dabei kamen seine Oberarmmuskeln ziemlich zum Vorschein, weshalb sich meine Augen erstaunt weiteten. Auch an seinem Rücken, selbst durch das T-Shirt konnte man zwar schwer erkennen, dass er definitiv trainierte, aber man konnte es erkennen.

Ich rückte die Kapuze seines Hoodies in meinem Nacken zurecht und richtete meine Haare, welche bestimmt schrecklich aussahen.

Ein wenig hilflos stand ich nun da und hatte meine Hände ineinander verknotet, als Jackson seinen Schlüssel einmal hochwarf und wieder auffing.

"Was machen wir hier?", fragte ich neugierig und legte meinen Kopf leicht schief.

Der Junge zuckte mit den Schultern und steckte seine Hände in seine Hosentasche. "Was willst du machen?"

Ich runzelte meine Stirn und presste meine Lippen skeptisch zusammen. "Hast du irgendwas genommen?"

Er sah mich irritiert an.

"Ich meine das ernst. Du bist heute erstens gut gelaunt und zweites nett zu mir."

Er war heute wie ausgewechselt und in so einer Laune hatte ich ihn noch nie gesehen. Die ganze Zeit, seit eineinhalb Monaten war dieser Junge grimmig, gemein und absolut unfreundlich, was ich gar nicht mehr begründen musste. Und plötzlich war er nett?

Er schnalzte mit der Zunge. "Na und?"

"Du warst nie nett zu mir", stellte ich fest und zog meine Augenbrauen zusammen.

"Ich weiß."

"Warum bist du es jetzt?" Mein Herz klopfte schneller, als es sollte und ich atmete flacher.

Er verdrehte seine Augen und trat mit einem Fuß ein kleines Stück nach hinten. "Keine Ahnung."

Ich schüttelte seufzend meinen Kopf und biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Gerade schossen mir Gedanken durch den Kopf, die ziemlich weit hergeholt waren, aber mittlerweile wunderte mich nichts mehr; was, wenn er sich mit Eren zusammengetan hatte?

Ich wollte das wirklich nicht glauben, denn so dumm war Jackson nicht. Im Gegenteil, er war viel zu schlau, aber vielleicht machte er es genau deshalb, um mich auch irgendwie loszuwerden.

look at me now | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt