"Bist du heute morgen schon hier vorbeigelaufen?", fragte ich, vollkommen direkt und gerade heraus, bevor er überhaupt irgendwas sagen konnte. Mit kalter Miene sah ich ihn an, weshalb er seine Hand wieder an seinen Nacken legte und mir mit der anderen Hand Papiere hinhielt.
"Da steht alles drin", ging er meiner Frage aus dem Weg, genau wie meinem Blick.
Ich hatte keine Lust mehr, mich von jedem rumschubsen zu lassen. Vielleicht hatten alle Recht und ich war naiv, aber das würde sich definitiv ändern.
Wenn ich schon meiner angeblichen besten Freundin nicht vertrauen konnte, wem dann?"Bist du?", harkte ich nach und umgriff noch immer die Klinke der Tür, welche nur so weit geöffnet war, dass man mich gerade so sehen konnte, aber kein Weg an mir vorbei führte.
"Ich wollte dir zuerst Bescheid sagen", brummte er, als er merkte, dass genau so wenig ein Weg an der Frage vorbeiführte. Als ich die Papiere annahm steckte er seine Hände in seine Jackentaschen. "Adams, hör mir zu, e-"
Ich schüttelte meinen Kopf und unterbrach ihn. "Ich will es nicht hören."
"Es gibt eine Erklärung, okay?"
Meine Augenbrauen zogen sich immer weiter zusammen. "Trotzdem."
Er hob seine Hände abwehrend. "Okay, dann nicht. Bleib weiter wütend auf mich. Nochmal komme ich nicht vorbei."
Bevor diese Worte seinen Mund verlassen hatten, war ich einfach nur gereizt. Doch mit seinem Satz, wurde ich tatsächlich wütend.
"Du hast es doch noch nicht mal probiert."Er verdrehte seine Augen. "Soll ich auf die Knie gehen?"
Mein Herz wurde mit jeder Sekunde schwerer und ich konnte es mir nicht wirklich erklären. "Du glaubst nicht, dass ich wollte das du kommst."
Er wandte seinen Blick von mir ab und atmete laut aus. "Ich habe mich schlecht gefühlt."
Ich schnaubte. "Freut mich."
Langsam trat ich vor die Tür, nur in meiner Jogginghose und dem bequemen Hoodie meines Bruders. "Lass mich in Ruhe, Jackson."
Er zog seine Augenbrauen zusammen und seine Schultern hoch, als er seine Hände in seinen Hosentaschen verstaut hatte.
"Okay."
Seine Stimme klang wieder kälter, wie davor. Er schien nicht so begeistert von diesem Gespräch, genau so wenig wie ich.
Wer weiß, vielleicht hätte ich ja ein wenig mehr Aufwand für eine Entschuldigung erwartet?
Denn ganz tief in mir wusste ich, dass ich ihm verzeihen würde. Und ich hatte keinen blassen Schimmer warum.
"Okay", meinte ich noch und zerknitterte unabsichtlich die Papiere in meiner Hand. Langsam war ich gerade dabei die Tür zu schließen, als er mir zuvorkam.
"Ich will nur, dass du weißt, dass Eren mich angesprochen hat, nicht andersrum." Er räusperte sich und fuhr sich durch die dunklen Haare, als ich die Tür sogar ein wenig weiter als zuvor öffnete.
Es interessierte mich, warum. Ich war wirklich neugierig, wogegen ich mich gerade wehren wollte, da ich kein einziges Wort mehr mit ihm reden wollte, konnte aber nichts dagegen tun. Denn die Neugier würde mich quälen.
"Warum?"
Jackson sah vom Boden auf und Überraschung blitzte in seinem attraktiven Gesicht auf, jedoch versteckte er diese schnell. Er zog seine Schultern an und trat einen Schritt nach vorne.
"Sie-" Er stoppte und reckte dann mit geschlossenen Augen sein Kinn. Seine Arme waren leicht nach vorne gestreckt. "Eren hat mich gefragt, wie es dir geht."
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look at me now | german
Teen FictionHaley Adams- aufbrausend, ein wenig zu freundlich und am aller auffälligsten, naiv. Jackson Reed- ignorant, unfreundlich und monoton. Beide tragen die Eigenschaften des genauen Gegensatzes. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, richtig? Währ...