dreiundfünfzig

819 39 21
                                    

"Hey Mom", begrüßte ich sie leise, als ich merkte, dass sie nicht wieder eingeschlafen war, sondern in einer Zeitschrift blätterte.

Sie sah auf und ihr Blick brachte mich zum lächeln.

Ich war so froh, dass sie hier bei mir war.

"Haley, mein Schatz. Alles okay? Wie geht es ihm?" Ihre Augen strahlten Besorgnis aus, ihre Haltung wurde aufrechter und die Zeitschrift schloss sie in einer schnellen Bewegung.

Ich ließ mich neben ihr nieder.
"Ich weiß es nicht. Aber, uhm... ist es für dich okay, wenn-"

Sie unterbrach mich mit einem wachsenden Lächeln. "Geh zurück zu ihm. Ruf mich an, wenn du möchtest, dass ich morgen wieder komme."

Meine Augen weiteten sich ein wenig, doch mein Herz machte einen erfreuten Sprung.
Ehrlich blickte ich ihr entgegen. "Danke Mom. Komm gut nach Hause, fahr vorsichtig."

Sie lachte leicht auf. "Ich habe dich lieb, Hally."

Dann stand sie auf, die Zeitschrift zur Seite legend. "Jetzt muss ich erstmal eine Ausrede für Isaac erfinden."

Sie entlockte mir ein kleines Lachen und ich nickte zustimmend. "Er ist bestimmt am durchdrehen."

Sie wank ab. "Bestimmt, aber egal. Bis morgen."

Ich nickte grinsend und hob meine Hand, um ihr zu winken, als sie ihre Tasche zur Hand nahm und mir einen Luftkuss schenkte, bevor sie aus meinem Blickfeld verschwand.

Ich wusste nicht, was ich erwartete hatte, aber es war nicht das. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass Mom mich die Nacht im Krankenhaus verbringen ließ- und dann auch noch mit Jackson; einem Junge.

Positiv überrascht drehte ich mich um, um leise zu Jackson's Zimmer zurückzugehen. Meine Schritte hallten im Gang wieder, welcher komplett leer war und von grellen Lichtern beleuchtet wurde, was unheimlich aussah.

Ein wenig erleichtert, als ich zurück in seinem Zimmer war, schloss ich die Tür hinter mir. Mein Blick fand das Bett mit dem Jungen darauf, seine Augen friedlich geschlossen, noch immer in derselben Position wie zuvor, sodass ich einfach wieder zurück in seine Arme kriechen konnte.

Ein wenig unsicher, ob ich das tatsächlich machen sollte, trat ich näher an sein Bett. Kurz betrachtete ich den Stuhl daneben, doch dieser sah zu unbequem aus, um meinen Schlafmangel nachzuholen.

Kurzerhand schaltete ich das Licht aus, zog meine Schuhe aus und kroch in der Dunkelheit auf das Bett, was leicht raschelte.

Es schien ihn nicht zu wecken, weshalb ich ausatmete und mir den Weg in seine Arme bahnte- der einzige Platz in dem kleinen Bett.

Vorsichtig ließ ich mich nieder, mein Kopf nur halb auf dem Kissen, halb auf der Matratze, genau unter seinem ausgestreckten Arm. Ich positionierte meinen Köper so, dass ich nicht all zu viel Kontakt zu seinem hatte, da ich ihn weder verletzten wollte, noch mir sicher war, ob er wirklich damit einverstanden war.

"Ich dachte du hast mich angelogen", kam es plötzlich heiser von ihm, weshalb ich meine Augen vor Schock aufriss.

Seine Stimme hatte mich unglaublich erschreckt, weshalb ich sogar leicht zusammengezuckt war. Das brachte ihn leise zum Lachen und sein anderer Arm schlang sich um meine Hüfte, um mich zu sich zu ziehen.

"I-ich", stammelte ich erschrocken und musste kurz durchatmen. "Man, ich dachte du schläfst."

"Mhm", brummte er nur und drückte mich an sich.

Ohne großen Widerstand machte ich es mir gemütlich und legte meinen Kopf an seinem Brustkorb ab. "Schlaf gut, Jackson."

"Du auch, Haley."

look at me now | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt