Schräg hinter mir stand Jackson gelangweilt und beobachtete die Verkäuferin, die unter seinem unbeeindruckten Blick fast nervös wurde.
Jetzt wusste sie, wie ich mich immer fühlte. Denn wenn dieser Blick auf einem lag, hatte man die ganze Zeit Angst etwas falsch zu machen. Innerlich verurteilte Jackson einen gerade bis auf den letzten Nerv, was ich schon mitbekommen durfte.
"-und noch das Sandwich bitte", bestellte ich und bekam dieses verpackt auf den Tresen neben das andere gelegt.
Hinter mir legte Jackson das Geld neben die zwei Tüten und hatte scheinbar genau zusammengezählt, wie viel er brauchte, denn die Frau bedankte sich nur und schob die Tüten weiter zu uns.
Mit einem Lächeln nahm ich diese an und wünschte ihr noch einen schönen Tag, bevor Jackson und ich das Café wieder verließen.
"Die willst du beide essen?", fragte er und spielte mit dem Rest Geld in seiner Hand, welches er dann geschickt wegsteckte und zu mir herunter sah.
Ich verstummte und schüttelte den Kopf. Schnell drückte ihm eins in die Hand. "Für dich."
Seine Augen weiteten sich leicht. "Du weißt was ich meine", murmelte er.
Dann legte er das Sandwich mit ausdruckslosem Blick wieder in meine Hände. "Ich will kein Sandwich."
Ich zuckte nur unbekümmert mit den Schultern. "Du wolltest dir letztens hier eins holen."
Er ließ sich wehrlos die Tüte wieder zurückgeben und öffnete diese mit den Fingerspitzen. "Ich esse keine Tomaten."
Was eine Pienze. "Dann mach sie runter."
Neben mir murmelte er irgendwas unverständliches, aber ich lachte nur darüber.
Meine gute Laune heute war mir doch nicht so gut zu verderben. Außerdem hatte ich vielleicht doch langsam den Dreh raus, wie er tickte. Vielleicht war er gar nicht so schwer gestrickt wie gedacht.
Zufrieden biss ich in mein Sandwich. "Hast du Lust in den Park zu gehen?"
Er verdrehte seine Augen, während er die Tomaten zurück in die Tüte fallen ließ. "Nein."
"Warum? Dann können wir uns irgendwo auf eine Bank setzen", meinte ich und sah zu ihm herüber.
"Das können wir auch bei mir." Er biss von seinem Sandwich ab, weshalb ich siegessicher grinste. "Aber es ist nicht der Park."
"Ich bin mit dir schon zum Café gelaufen und habe bezahlt."
"Und für dich ist auch was rausgesprungen", merkte ich an und sah, wie er überhaupt nicht begeistert seinen Hoodie mit einer Hand richtete. "Dann hast du meinen Garten noch nicht gesehen."
"Komm schon, der Park kann nicht so schlimm sein", lachte ich.
Jackson sah nur grimmig zu mir und schnaubte. "Der Park ist bescheuert. Da sind überall Leute."
Ein wenig provokant grinste ich. "Stimmt und du willst ja lieber mit mir alleine sein."
Das stimmte natürlich nicht, aber es war witzig so mit ihm zu reden.
"Ist mir lieber als ein Haufen Leute um mich herum."
"Aw, da fühl' ich mich aber geehrt."
Mit belustigtem Kopfschütteln wandte ich mich wieder nach vorne und verfolgte einen Schmetterling, der an uns vorbeiflog.
Ich sagte nichts weiter, was für Jackson wohl so viel hieß, wie dass wir wieder zu ihm gingen.
Ich mochte den Park. Gerade wegen den vielem Leuten. Es gab so unterschiedliche Menschen und es war spannend zu sehen, wie sie mit ihrem Leben umgingen. Außerdem war es nett neue Leute kennenzulernen und sich mit ihnen zu unterhalten, wenn es auch nur ganz kurz war.
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look at me now | german
Teen FictionHaley Adams- aufbrausend, ein wenig zu freundlich und am aller auffälligsten, naiv. Jackson Reed- ignorant, unfreundlich und monoton. Beide tragen die Eigenschaften des genauen Gegensatzes. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, richtig? Währ...