neununddreißig

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"Hey, man, was geht?", begrüßte Isaac ihn so, als wäre nie was gewesen und lief gerade auf ihn zu, um ihm die Hand hinzuhalten.

Jackson schlug überraschenderweise ein und klopfte ihm, sowie es Isaac bei Jackson auch tat, auf den Rücken. Dann trennten sie sich wieder, Jackson wissend grinsend und Isaac mit einem spielerischen Gesichtsausdruck, der kein gutes Zeichen war.

Das war eine der schlechtesten Ideen, sie ich in meinem Leben je hatte. Ich sollte das ganz schnell unterbrechen.

Gerade als Isaac ansetzen wollte etwas zu sagen, griff ich nach Jackson's Arm und zog ihn mit mir.

Bloß weg hier.

Ohne mich nochmal umzudrehen ging ich einfach davon aus, dass Isaac uns in Ruhe lassen würde, da wir ja einen ziemlichen Abgang hingelegt hatten. Zumindest ich.
Jackson musste mir gezwungenermaßen hinterher laufen, was er ziemlich amüsant fand.

Sein Arm löste sich aus meiner Hand und er umgriff diese mit seiner, um unsere Finger ineinander zu verschränken. Er holte auf, sodass er neben mir herlief und auf die Terrasse trat, deren Tür ich öffnete, um ans Gartenhaus zu kommen.

Denn wären wir länger drinnen geblieben, hätte Isaac nie aufgehört um uns herum zu schleichen. Selbst wenn wir in meinem Zimmer wären. Ich konnte mir sowieso noch immer nicht erklären, warum ich so dringend wollte, dass Jackson mitkommt.

Ich entspannte meinen Arm und blieb stehen, mit dem Blick nach vorne in unseren Garten. Langsam wandte ich meinen Kopf in die Richtung von Jackson, der neben mir stand. Er sah nach vorne, mit einem leichten Grinsen und drückte einmal meine Hand.

"Also, Hally-"

Ich hob schnell meine freie Hand, um ihm anzudeuten zu stoppen und schüttelte eilig meinen Kopf. "Wehe."

"Was willst du machen? Mich wieder deinen 'blöden Projektpartner' nennen?" Mit einem amüsierten Grinsen hob er unsere Hände leicht an und sah zu ihnen herunter. Dann wanderten seine Augen zu mir und trafen auf meine hellen. Ich musste vor Stress strahlen, aber Jackson schien das zu ignorieren. Er fand es einfach nur ziemlich witzig sich über mich lustig zu machen.

Ich zeigte ihm den Mittelfinger und zog ihn wieder mit mir zum Gartenhaus. Um dahin zu gelangen mussten wir über einen kleinen gepflasterten Weg laufen, welcher über einen kleinen Teich in unserem Garten führte. Ein wirklich mickriger Teich, wenn man bedachte, dass Isaac diesen unbedingt haben wollte, um darin zu baden. Jetzt war es die Größe eines Whirlpools. Baden konnte er also noch immer, nur nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.

Jackson musste sich leicht ducken, um durch die niedrige Tür des Gartenhauses zu treten. Er hatte eine Hand in den Türrahmen gelegt und sah sich interessiert um, als er wieder eine normale Haltung annahm.

Ich löste meine Hand aus seiner und setzte mich erschöpft auf das ausgeklappte Sofa mit den vielen Kissen und Decken, die rumlagen.

Ehrlich gesagt zog sich mein Herz zusammen, sobald ich auf Eren's Seite sah und mir genau vor Augen kam, wie sie da immer lag und sich über die Filme beschwert hatte. Oder wie sie sich bei mir über bestimmte Leute ausgekotzt hatte, die jetzt ihre Freunde waren. Wow.

Bedrückt sah ich wieder zu Jackson, der seine Hände in seine Hosentaschen steckte. Eigentlich dachte ich er könnte meinen Gesichtsausdruck wegen der herrschenden Dunkelheit nicht ausmachen, aber seine Augen sagten mir was anderes.

Sein Gesichtsausdruck wurde weicher und er räusperte sich. Es war ihm ein wenig unangenehm und, wenn ich so weit ausholen durfte, kam es so rüber, als wäre ihm das alles neu, als wüsste er nicht wirklich, wie er mit solchen Situationen umgehen sollte.
"Heute ist Sternschnuppennacht."

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