achtundzwanzig

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Gelangweilt lag ich in meinem Bett und sah an meine Zimmerdecke, an welcher die Schatten von Bäumen tanzten. Draußen war es dunkel, stürmte wie verrückt und nur die Straßenlaternen und der Mond schienen in mein Zimmer hinein, weshalb jeder Gegenstand eine gruslige Gestalt mit dem Schatten in meinen Gedanken bildete.

Mein Handy lag geöffnet neben mir, da ich mir gerade eigentlich einen Film angeschaut hatte, aber dieser wurde zu langweilig, weshalb ich diesen einfach gestoppt- und mich auf meinen Rücken gedreht hatte.

Meine Hände waren auf meinem Bauch verschränkt, welcher sich regelmäßig mit meinem Brustkorb hob und senkte. Mein Herzschlag schlug laut in meinen Ohren und mein Blut rauschte in meinen Adern, sodass mir ganz warum wurde.

Stumm strampelte ich die Bettdecke von meinen Füßen und sah kurz auf mein Handy.

Wir hatten halb neun, also noch nicht allzu spät, doch ich war schon bereit im Tiefschlaf zu liegen. Aber daran war gerade nicht zu denken.

Meine Gedanken hielten mich wach und bereiteten mir Kopfschmerzen. Ich wusste nicht, wie ich diese je sortieren sollte und mit meinem Leben klarkam. Erstmal musste ich lernen damit umzugehen und alles zu regeln. Und zwar so, dass es mir dabei gut ging.

Seufzend wälzte ich mich auf den Bauch und vergrub meinen Kopf in meinem Kissen, welches nach meinem Shampoo roch, da meine Haare vereinzelt noch feucht von der Dusche waren.

In Wahrheit wollte ich einfach nur, dass das alles hier ein -wenn auch schlechter- Scherz war.

Gequält atmete ich aus und versuchte Luft zu holen, aber mein Hals schnürte sich zusammen. Erschöpft drehte ich mich auf die Seite und schnappte nach Sauerstoff, um meine Lungen zu füllen.

Meine Augen schlossen sich, sobald meine Luftröhren wieder geöffnet waren und ich ließ mich in meine Matratze sinken, sodass nur noch mein Kopf aus den Kissen schaute, da ich auch meine Decke bis an mein Kinn zog.

Jedoch riss ich meine Augen erschrocken auf, als mein Handy unerwartet klingelte. Ruckartig saß ich kerzengerade in meinem Bett und versuchte mein schnellschlagendes Herz zu beruhigen.

Wer rief mich an?

Schnell griff ich zu meinem Handy und stockte. Fast fiel es mir wieder aus der Hand, als ich den Namen las.

Unentschlossen, ob ich den Anruf wirklich annehmen wollte, biss ich mir auf die Lippe. Meine Augen huschten von meinem Handy durch den Raum und ich fing an zu schwitzen.

Ehe ich weiter überlegen konnte, hatte ich den Anruf angenommen.

"H-hallo?", stammelte ich mit angehakter Stimme.

"Haley?"

Er klang gequält, völlig außer Atem und so, als wäre es ziemlich wichtig.

"Jackson? Alles okay? Warum rufst du an?", bombardiert ich ihn mit Fragen, da ich langsam ein wenig ängstlich wurde.

"Kannst du vorbeikommen?" Seine Stimme überschlug ich fast und er zischte auf, als ich ein leises dumpfes Geräusch im Hintergrund hörte.

Ich sollte- was?

"Jackson- ich... was?" Überrumpelt stand ich von meinem Bett auf, um in meinem Zimmer auf und ab zu laufen, da ich plötzlich ganz hibbelig wurde.

"Bitte", kam es fast hauchend von ihm, weshalb ich alarmiert meine Augen weitete.

"Was ist passiert?"

"Ich will nicht, dass Grandma was mitbekommt."

Ich atmete angespannt ein und streckte meinen Rücken ein wenig durch. "Okay. Zu Fuß dauert es 20 Minuten."

look at me now | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt