sechzehn

732 31 4
                                    

Der Motor stoppte und ich hatte Angst, dass wir zur Seite kippten. Die ganze Fahrt über hatte ich wegen jeder Kleinigkeit Angst, aber ich hatte es sehr gut überlebt, weshalb ich jetzt mit wackeligen Beinen runterklettern konnte und festen Boden unter meinen Füßen hatte.

Jackson befestigte sein Moped und stieg viel eleganter als ich es jemals könnte davon ab, um vor mir zum stehen zu kommen. Er beugte sich leicht vor, um mir die Schnalle zu öffnen und mir sanft den Helm von Kopf zu nehme.

Ich wollte gar nicht wissen, wie verstrubbelt ich gerade aussah.

Gerade, als ich seine Jacke öffnen wollte, ertönte ein Klicken und ein undefinierbares Geräusch. Ein Lichtstrahl erhellte unsere Einfahrt und zwei Schatten erschienen in diesem Lichtstrahl.

Mein Blick schoss zu unserer Haustür und mein Herz entspannte sich, genau wie mein ganzer Körper, als ich meine Mutter und Isaac sah, welche prüfend in der Tür standen.

Sie mussten mir sofort ansehen, wie fertig ich war, weshalb ich meinen Blick schnell abwandte.

"Haley! Wo warst du?" Besorgt trat meine Mutter raus und hielt sich eine Hand an ihr Gesicht. "Ich dachte du wolltest auf eine Party? Wo ist Isaac's Auto?"

Mein ganzer Körper begann wieder zu schmerzen und ich sah hoch zu Jackson. "Danke, Jackson. Für alles heute. Du hättest mich nicht heimbringen müssen."

"Das war selbstverständlich." Er räusperte sich. "Du solltest zu deiner Familie."

Ich nickte schwach. "Ja."

Langsam schälte ich mich aus seiner Jacke und schloss meine Augen, als ich sie ihm überreichte. Genau wie seinen Hoodie, welchen er sich sofort überzog.

Er musste gefroren haben.

Schlechtes Gewissen überkam mich.

Als ich meine Augen wieder öffnete, waren sie glasig. Es war zu viel Stress und Aufruhr für mich. Und das nur in den letzten paar Stunden.

"Ich weiß gar nicht, wie oft ich mich noch bedanken werden." Ich seufzte erschöpft. "Komm gut nach Hause."

Er hatte sich den Helm aufgesetzt und klappte das Glas herunter. "Schlaf gut, Haley."

Ich presste meine Lippen zusammen und drehte mich um, als er sich auf sein Moped setzte.

Mit schlaffen Schritten und einem sich unregelmäßig hebenden Brustkorb kam ich an der Haustür an, als die Motorengeräusche verklangen.

Es hatte sich angefühlt wie eine Ewigkeit, bis meine Mom mich in ihre Arme nahm und mir eine Hand an den Hinterkopf legte.

Mir wurde sofort warm, jedoch drückte es sehr auf die Tränendrüse und ich konnte mich nicht davon abhalten wieder zu weinen.

Besonders, als Isaac seine Arme um uns beide schloss und seinen Kopf auf meinem ablegte.

"Was ist passiert, Schatz?", fragte meine Mutter nuschelnd und gab mir einen Kuss auf die Schläfe.

Ich schluchzte und löste mich aus der Umarmung. Mit roten, geschwollenen Augen sah ich beiden entgegen und meine Schultern sackten ein.
Ich war so unfassbar froh endlich bei den beiden zu sein und nicht mehr diesem Drama ausgesetzt, welches mich noch ein wenig verfolgen würde.

Ich hatte meinen Kopf auf dem Schoß meiner Mutter gebettet und schüttete ihr mein Herz aus. Schluchzend und weinend erzählte ich ihr alles von vorne bis hinten und entschuldigte mich tausendmal bei Isaac für sein demoliertes Auto.

look at me now | germanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt