Mein Blick schweifte von der Tür zu dem Holzregal, auf welchem ein Paar Schuhe stand, welches jedoch kreuz und quer lag. Auffällig waren auch die Hefte, welche verteilt auf dem Regal und vor diesem auf dem Boden lagen.
Besorgt zog ich meine Augenbrauen zusammen und zog meine Hand langsam an meinen Körper heran, bevor ich meinen Hals leicht reckte und hoffte, dass ich einen Einblick in den Flur erhaschen konnte, der mir durch den kleinen Spalt geboten war.
Jedoch sah ich nicht viel außer einen Stuhl, der mitten im Gang stand.
Ich runzelte meine Stirn, mein Herz klopfte wild. Mit einem mulmigen Gefühl trat ich einen Schritt zurück, um in das Küchenfenster zu schauen, welches mein Spiegelbild reflektierte.
Ohne zu zögern lehnte ich mich über den länglichen Blumentopf auf der Fensterbank, um das Licht mit meiner Hand vor meinen Augen abzuschirmen, als ich mein Gesicht fast an das Glas presste.
Die Küche stand leer.
Ich sah die vier Barstühle an der blitzblanken Kücheninsel, gleich gegenüber war der Herd, darunter der Backofen; jedoch nichts ungewöhnliches.
Gerade, als ich meinen Kopf verwirrt zurückziehen wollte, blieb mein Blick an etwas hängen. Im Durchgang zum Wohnzimmer lag eine kaputte Vase, die Blumen direkt daneben und ein Haufen an Erde über den weißen Teppich verteilt.
Doch ein roter, dunkler Fleck zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Er pragte fast übersehbar auf dem Rand des weißen Stoffs und zog sich auf den hellen Holzboden.
Mir kam mein Mittagessen hoch und mein Kopf begann sich zu drehen, als mir die Realisation wie ein Schlag ins Gesicht in den Kopf kam.
Blut. Das auf dem Teppich war Blut.
Mein Herz hämmerte wie wild gegen meinen Brustkorb, sodass dieser zu schmerzen anfing, während meine Gedanken um das Bild kreisten, welches sich in meinen Verstand eingebrannt hatte.
Mit einem Mal schien das gemütliche Haus von Jackson und seiner Grandma kalt, ungemütlich und vor allem gruselig.
In mir stieg das Gefühl von Angst auf, als ich die erste Stufe der Veranda nach unten trat, nur um die restlichen beiden zu überspringen, um schnellstmöglich zur Garage zu gelangen.
Meine Beine waren wackelig, als ich einen Schritt in den dämmernden Raum trat. Kein Geräusch war zu hören und das Haus sah aus, als würde es leer stehen.
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und nur das Gefühl von Angst wandelte sich in richtige, unglaubliche Angst um, da ich keine Ahnung hatte, was mich erwarten würde.
Bevor ich die Tür jedoch mutig aufstoßen wollte, nahm ich mein Handy zur Hand und wählte Jackson's Kontakt, um ihn anzurufen.
Vielleicht würde ich seinen Klingelton hören- vielleicht würde er den Anruf sogar annehmen und ich wusste, dass er sicher war.
Doch meine Nervosität stieg, als seine Mailbox anging. Ich meinte jedoch einen Ton gehört zu haben, aber in meinem jetzigen Zustand konnte ich es mir genau so gut eingebildet haben.
Eine unangenehme Gänsehaut überzog mich und ich hatte das unbequeme Gefühl, dass ich mich an einem Tatort befand, was meine Angst nicht milderte.
"Jackson?", fragte ich leise, doch meine Stimme brach und selbst ich hatte mich fast nicht verstanden, so leise hatte ich gesprochen.
Eingenommen von Angst, unter welche sich ernsthafte Sorge mischte, trat ich mutig einen Schritt in den gewohnten Flur. Doch gerade schien er so fremd, dass ich am liebsten wegrennen würde.
DU LIEST GERADE
look at me now | german
Ficção AdolescenteHaley Adams- aufbrausend, ein wenig zu freundlich und am aller auffälligsten, naiv. Jackson Reed- ignorant, unfreundlich und monoton. Beide tragen die Eigenschaften des genauen Gegensatzes. Aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, richtig? Währ...