32. Eine wimmernde Riley und ein Möchtegern Sherlock

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32. Eine wimmernde Riley und ein Möchtegern Sherlock

Nach der 34. Minute war es dann soweit, dass ich kaum noch laufen konnte. Mein rechtes Knie war so dermaßen massakriert, dass mir selbst das Stehen schwer fiel. Aber ich blieb Tapfer und erkämpfte mir immer wieder den Ball zurück.

Auch auf die Worte der Jungs in meinem Team hörte ich nicht. Auch wenn hinter ihren „Willst du dich nicht kurz auf die Bank setzten“ viel bewunderung steckte, konnte ich mich noch nicht im Kampf gegen Malik zurück ziehen. Wobei Zayn definitiv momentan auf den ersten Platz meiner Hass-Liste gestiegen ist. Dicht gefolgt von meinen Erzeugen, die sich den zweiten Platz teilen dürfen.

Kurz darauf passierte es dann endlich: Zayn grätschte mich elegant wie eh und je. Ich fiel zu Boden und stand nicht mehr auf. Wie ein Embryo rollte ich mich zusammen und versuchte meine Schmerzen in den Griff zu bekommen.

„Was sind Sie für ein Schiri?“ „Malik hätte längst eine rote Karte verdient!“ und ähnliche Rufe hörte ich von meinen Teamkameraden. Jedoch konnte ich nicht darauf eingehen, da die Schmerzen wirklich ein viel zu hohes Maß erreicht haben. Ich versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren um die Schmerzen auszublenden, jedoch scheiterte mein Versuch und ich gab ein jämmerliches Wimmern von mir.

Soweit war es also gekommen. Ich, Riley Adams, gebe jämmerliches Wimmern von mir. Jetzt fehlt nur noch, dass ich anfange zu heulen wie ein kleines Baby.

„Mister Malik, da sie scheinbar körperliche Nähe zu Miss Adams suchen, dürfen Sie sie jetzt ins Krankenzimmer begleiten!“, rief der Schiri unmotiviert. Der Kerl hat ganz eindeutig seinen Beruf verfehlt. Motivationstrainer wäre wohl ein passenderer Beruf.

So kam es eben, wie es kommen musste. Zayn kam auf mich kleines Häufchen Elend zu und untersuchte, ob ich noch lebe. „Ich glaube sie lebt nicht einmal mehr“, gab er nur zurück. Aber meine Kameraden ließen mich nicht im Stich und ich sah im Augenwinkel, wie Nilay, ein liebenswürdiger Junge mit indischer Abstammung, Zayn einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste. Urkomisch anzusehen.

Wie dem auch sei. Zayn stellte sich seinem Schicksal, an welchem er selbst schuld ist, und packte mich ungewohnt sanft unter den Kniekehlen und am Rücken um mich hochzuheben. Er bewegte sich vom Feld runter, in Richtung Unterkunft.

In dem alten Holzhäuschen gab es eine Krankenschwester, zu der mich Zayn direkt brachte. Im Krankenzimmer, welches nur aus einem unbequemen Bett und einem kleinem Tisch bestand, ließ Zayn mich ziemlich unsanft auf das Bett fallen.

Das ich sowieso schon kurz vorm Tode stand, schien ihm egal zu sein. Eine bodenlose Frechheit! „Du ignoranter Arsch!“, brach ich nur heißer raus, da meine Schmerzen zu stark waren. Es fühlte sich tatsächlich so an, als würde ein Panzer voll mit Elefanten über mein Bein fahren.

Normaler Weise habe ich ja eine hohe Schmerzensgrenze, aber dies überschritt jegliches Schmerzempfinden. Am aller liebsten wäre es, wenn man mir dieses scheiß Bein einfach abreißen würde. Jedoch tat mir keiner diesen Gefallen.

„Jo, ich hoffe für dich, dass bald eine Krankenschwester oder so kommt, weil ich kein Bock hab hier Babysitter für dich zu spielen“, gab Zayn gelassen von sich und war dabei den Raum zu verlassen. Jedoch wurde in dem Moment die Tür aufgerissen und ein junger Mann betrat den Raum.

„Ich bin Mickey und hier sind paar Tabletten oder so“, grinste er nur bevor er Zayn eine Packung Schmerzmittel in zu warf und wieder verschwand. Wenn so jeder Patient mit Todesschmerzen behandelt wird, will ich lieber sterben!

Zayn studierte interessiert die Verpackung. Genau Malik, lern du mal was fürs Leben, während ich sterbe.

„Gib mir sofort die Scheiße her!“, brüllte ich mit letzter Kraft. Darauf gab Zayn keine Antwort, sondern holte eine der weißen Tabletten aus der Packung und drückte mir diese in den Mund. Natürlich schluckte ich sie und wurde direkt müde…

Rebellion |z.m.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt