37. „Also für blöd halte ich sie eigentlich nicht"

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37. „Also für blöd halte ich sie eigentlich nicht“

Riley Sicht

Ich erinnere mich gerne an Grandpa’s Worte, dass man ein in dieser Gesellschaft von Heute herausstechen muss. Was er genau damit sagen  wollte, weiß ich bis heute nicht. Was ich aber weiß ist, dass jedes Mal wenn er dies sagte, ich meine eigene Vorstellung von dieser Gesellschaft hatte.

Ich bin nämlich der Meinung, in unserer Gesellschaft eine Persönlichkeit zu sein ist in etwa so, als wäre man das Rosenblatt auf einem See aus Scheiße. Aber vielleicht bin ich auch etwas negativ veranlagt. Immerhin hat meine Grandma die ganze Welt und ihre Bevölkerung gehasst und meine Mutter–Tut mir leid für dieses böse M-Wort, ich meinte natürlich Erzeugerin- hat mich gehasst.

Jedoch der größte Zwiespalt meines Lebens war immer die Aussage von Grandpa: „Am Ende des Tages musst nur du selbst mit dir zufrieden sein. Nicht die anderen.“

Der Mann muss wohl mächtig stolz darauf gewesen sein eine alte Hexe geheiratet zu haben, eine noch größere Hexe großgezogen zu haben und seine zwei Enkel bei sich wohnen zu lassen. Logisch das er jeden Abend eine Flasche Wodka auf diesen Erfolg getrunken hat.

Meine Antwort darauf wider rum  war immer, dass das Leben zu kurz sei um sich mit halben Sachen zufrieden zu geben. Meine Grandpa hat darüber immer nur gelacht und meinte ich sei zu Naiv für dich Welt. Jetzt jedoch denke ich, dass dieser alte Sack einfach nur zu verbittert war um mir recht zu geben.

Immerhin hat er doch auf meine Weisheit gehört und täglich nicht nur eine halbe Flasche Alkohol geleert sondern eine Ganze. Ganz nach dem Motto, warum mit halben Sachen zufrieden geben.

„Für was halten Sie mich eigentlich? Einen blöden Vollidioten?“, riss mich Mr. Calvin plötzlich aus meinen Gedanken. Vielleicht sollte ich dazu erklären, dass der nette Vertrauenslehrer Mr. Sloane mich doch noch gefunden hat und mich bat ins Büro der Internatsleiterin Mrs. Dakota zu kommen. Ich habe es ja gesagt, wenn der Vertrauenslehrer dich sucht, heißt es nie etwas Gutes.

Tja jetzt sitze ich seit ungefähr 2 ½ Stunden in dem Büro von Mrs. Dakota. Mr. Calvin und Mrs. Dakota sitzen auf der einen Seite meiner Bruder –der extra herbestellt wurde- und ich auf der anderen Seite.

Ich durfte mir die Anschuldigungen von Mr. Calvin anhören. Scheinbar ist er fest davon überzeugt, dass ich Schuld für die Stinkbomben Attacke bin.

Natürlich hat er recht, aber da er keine Handfesten Beweise hat, kann er sagen was er will.

„Ich habe Sie etwas gefragt!“, brüllte der fiese alte Sack. Vielleicht sollte ihn ja jemand mal aufklären, dass nur weil er schreit, er nicht gleich recht hat.

„Ob Sie mich für einen blöden Vollidioten halten!“, wiederholte er sich.

„Also für blöd halte ich sie eigentlich nicht“, grinste ich nur belustigt. Dies handelte mir zwar einen bösen Blick von Toby und Mr. Calvin, aber ich war so wütend auf alles und jeden. Vor allem aber darauf, dass Toby hier ist.

„Mrs. Dakota bei allem Respekt, aber dieses Mädchen muss der Schule verwiesen werden. Sie ist eine Bedrohung für das friedliche Lernen! Ich habe ihre Schülerakte gelesen und finde man sollte sie auf eine Militärschule für Schwererziehbare schicken!“, schrie der alte Sack weiter und spuckte dabei wie ein Lama.

Mrs. Dakota beobachtet ihn nur interessiert, jedoch in diesem Moment platze mir der Kragen. Woher nimmt sich dieser Arrogante Arsch das Recht raus, über mich zu urteilen?

„Hören Sie Mr. Calvin! Es steht uns nicht zu über andere Menschen zu urteilen. Wer sind wir, dass uns das anmaßen? Was wissen wir überhaupt über unsere Mitmenschen? Wir wissen nichts! Sie wissen nichts! Wir kennen uns doch selber kaum!“, erwiderte ich sauer.

Rebellion |z.m.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt