17. Zu viele Mordgedanken für einen Tag

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17. Zu viele Mordgedanken für einen Tag

Die Woche verging relativ schnell und so haben wir schon Freitag. Morgen ist einer dieser besonderen Samstage, an denen wir, wie jeder normale Schüler, auch frei haben. Immer noch finde ich dieses System beschissen. Als ob 5 Tage Unterricht nicht reichen würden. NEIN da hängen wir einfach mal einen Samstag hinten dran. Zwei Tage Wochenende wären aber auch wirklich zu viel verlangt. Blödes Internat Schrägstrich Gefängnis.

Meinen „Kantinendienst“ durfte ich am Mittwoch sausen lassen, da ich an irgendeinem bescheuerten Mathe Wettbewerb teilnehmen soll und mich deswegen darauf vorbereiten sollte. Wirklich lustig. Jedoch ist dieser bescheuerte Wettbewerb um einiges besser als den Rest der Woche „Kantinendienst“ zu haben.

Am Donnerstag war ist beim Cheerleader Training und meine Fresse, diese Weiber haben noch so viel Arbeit vor sich. Natürlich habe ich ihnen das nicht gesagt sondern meinte, dass ich ihnen fast nichts mehr beibringen könnte. Ganz so gelogen war es nun auch nicht, denn ich habe all meine Hoffnung aufgegeben. Diesen Weibern ist nicht mehr zu helfen.

Zumindest konnte ich mich mit den meisten „anfreunden“ und fand raus, dass Zayn, der böse Badboy, ein begehrtes ‚Objekt‘ ist. Aber auch diese ganzen anderen Vollhirnis scheinen nicht unbeliebt bei den Cheerleadern zu sein. Nun gut, wenn man auf Inkompetente Idioten steht, hat man ja eine riesen Auswahl an dieser Schule. Jedoch wurden meine Gebete erhört und viele Cheerleader fahren total auf die Basketballer ab. Nach dem Cheerleader Training oder Desaster, wie auch immer man es nennen mag, traf ich mich noch mal mit Bradley.

Er erzählte mir von dem ‚tollen‘ Racheplan der Basketballer. Es war schon süß wie stolz Bradley auf die Idee war, während des Fußball Training den Feueralam auszulösen. Natürlich tat ich einen auf „Oh mein Gott das habt ihr nicht vor“, aber innerlich konnte ich die Basketballer für diese jämerliche Idee nur auslachen. Vergeltung muss böse sein. Rache muss dem anderen Schaden. Es heißt doch nicht umsonst: wie du mir so ich dir. ALSO WARUM SIND DIESE DUMMEN BASKETBALLER NICHT DAZU IM STANDE SICH WIE RICHTIGE MÄNNER ZU RÄCHEN.

Ich begehe noch Selbstmord bei so vielen inkompetenten Sportlern.

Egal heute ist Freitag und ich konnte Zayn so gut es ging aus dem Weg gehen. Außerdem kommt Owen heute mit Toby und seinem neuen bescheuerten Freund. Joshua. Immer noch könnte ich kotzen wenn ich nur den Namen höre. Jedenfalls stehe ich mit Niall seit 44 Minuten auf dem Parkplatz und warte. Als ich Niall erzählte, dass Toby dieses Wochenende wieder kommt und mein bester Freund ebenfalls da sein wird, wollte er unbedingt mit. Mir machte das natürlich nichts aus, da Niall eine gute Gesellschaft darstellt und er mich hoffentlich von Owens neuem Freund ablenken wird. Blöder Joshua.

„Ich hab kein Bock mehr zu warten. Ich wette dieser blöde Joshua ist schuld an der Verspätung“, maulte ich rum. „Hey Riley nur weil Owen einen neuen Freund hat, bist du ihm nicht weniger Wichtig“, munterte Niall mich auf. Aber wenn wir ehrlich sind wird es doch so ablaufen: Owen und Joshua heiraten, adoptieren ein kleinen Asiaten, der intelligenter ist als ich, dann ziehen sie in eine Vorstadt oder so, leben in einem total süßen Haus mit Garten, kaufen sich einen Hund und vergessen mich. Natürlich wird Toby deren super cooler Nachbar und sie werden immer zusammen mit ihren bescheuerten Hunden Gassi gehen. Niall wird erfolgreicher Fußballstar und gemeinsam mit Toby eine Stiftung gründen die „Rettet arme Hundewelpen und vergesst die liebenswürdige Riley“ heißt. Dann werde ich abstürzten, ein Drogenjunkie ohne Perspektiven. Irgendwann kann ich meinen Dealer nicht mehr bezahlen und dann knallt er mich ohne Gnade ab. Natürlich wird Zayn mein Dealer sein, weil er der gefürchtetste Dealer der Gegend sein wird.  

Mir steht wirklich eine tolle Zukunft bevor. Irgendwann wird meine Leiche in einer dunklen Gasse gefunden und Toby muss mich identifizieren. Dadurch dass er mich aber vergessen hat, kann ich nicht identifiziert werden und dann bekomme ich nicht mal mein eigenes Grab. Der einzige der um mich trauern wird, wäre Mr. Calvin, da er dann niemanden mehr zum runtermachen hätte. Meine Mutter wird dann bei Ehemann Nummer 243375897 sein und Dad wird mittlerweile jede erdenkliche Geschlechtskrankheit haben.

Ok vielleicht sollte ich alles nicht so schwarz sehen. Immerhin könnte ich Zayn davon überzeugen, mich  nicht direkt zu ermorden sondern mich als sowas wie seinen persönlichen Sklaven zu halten. Natürlich werden seine 6 Sexsklaven ein Problem damit haben und dann werden die mich eben kaltblütig ermorden. Also habe ich eine tolle Zukunft in Aussicht.

Als auch nach weiteren 23 Minuten keiner kam, hatte ich die Schnauze gestrichen voll. Sollen sie doch lieber Tobys neuen Hund besuchen oder so. Mir doch egal. Ich kam schon immer allein bestens aus. Ich brauche keinen doofen Toby und auch keinen doofen Owen. Sollen sie doch zusammen in ihrer blöden Vorstadt glücklich werden.

„Hey wo willst du hin?“, hörte ich Niall als ich mich gerade auf den Weg in mein Zimmer machen wollte. Diesmal hatte ich tatsächlich meine Schlüssel dabei. Ich werde gleich Harold fragen wo die nächste Party stattfindet und dann wird sich schön vollgesoffen. Auf mich und meine tolle Zukunft. Allein.

Dank Harold wusste ich, dass etwas weiter weg vom Internat eine nette Party gefeiert wird. Er machte mir sogar das Angebot mit ihm zufahren. Es ist zwar Harold, aber ich will mir sowieso die Kante geben und es ist vielleicht gar nicht so falsch jemanden dabei zu haben, den ich kenne.

Party hin oder her, meine schwarze Hotpants und ein schwarzes Bandshirt sind eben ein Muss. Meine schwarzen Locken band ich zu einem Zopf zusammen, da es wirklich nichts noch Widerlicheres als Haare im Alkohol gibt.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass Harold eigentlich schwul ist. Ich meine er hat sich seine Haare perfekt gestylt und sein Outfit hat garantiert mehr Aufwand gekostet als meines. Außerdem sind seine Hosen meistens noch enger als meine. Wirklich ich habe noch nie einen Kerl mit solch engen Hosen gesehen. Selbst Owen sieht weniger Schwul aus. (Ich habe nichts gegen Harry und ich wette er ist in der Realität total anders, aber in meine Geschichte passt es ganz gut und ich habe auch nichts gegen Schwule oder sonstiges)

Wir fuhren zusammen mit Harolds Zimmergenossen Louis in einem Taxi. Louis schien eigentlich ganz witzig. Jedenfalls ist er mir momentan lieber als Harold, der schon wieder alles versuchte um Körperkontakt auf zu bauen. Das seine Hand dabei öfters gefährlich nah an.. meine Privaten Zonen kommt brachte mich fast zu einem typischen Riley-Ausbruch. Ich konnte mich aber noch beherrschen. Vielleicht weil mein letzter Ausbruch ganz schön in die Hose ging und ich in einem fahrenden Auto keinen tollen Abgang liefern könnte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir an einem Club an. Es war nichts besonderes, aber auch nicht heruntergekommen. Also perfekt um sich voll laufen zu lassen und sich so richtig schön zum Affen zu machen. Mein größtes Problem war eigentlich nur die riesen Schlange vor dem Club. Wären wir in einem guten Film, würden die beiden Quatschköpfe neben mir den Türsteher kennen. Dadurch würden wir einfach rein kommen und ich könnte den Leuten in der Schlange einige Selbstgefällige Blicke schenken. So richtig Bitch-Like. Aber mein Leben ist kein guter Film sondern höchstens eine Tragödie mit vielen Momenten die einer schlechten Komödie gleichen. Deswegen mussten wir uns nach ganz hinten stellen.

Das anstehen war wirklich eine harte Geduldsprobe. Harolds Glück war, dass ich Louis ganz ok finde und er mich zurück halten konnte bevor ich Harolds Gesicht zerstückeln konnte. Gerade als noch 4 Leute vor uns standen kam plötzlich Mister-Zayn-Möchtegern-Badboy-Malik und natürlich kannte er den Türsteher und wurde einfach rein gelassen. Allein die Tatsache, dass diese Mistkerl nicht warten musste, während ich eine ganze Stunde in der Kälte stand brachte mich zu einem halben Nervenzusammenbruch. Normaler Weise bin ich ja nicht so aufbrausend und eigentlich die Ruhe in Person, aber heute ist einfach nicht mein Tag. Mal wieder nicht. Ich bin aber Optimistisch. Sobald ich aus dem Internat raus bin, Zayn und Harold ermordet habe und Toby und Owen mich auf Knien angebettelt haben sie nicht zu ermorden, dann werde ich ein glückliches, erfülltes und zufriedenes Leben führen.

Ich werde das Gefühl nicht los, ich sollte mich bei einem Antiaggression Training oder so anmelden. Das heute waren wirklich zu viele Mordgedanken für einen Tag.

Als wir endlich rein durften führte mein Weg direkt zur Bar. Nüchtern werde ich heute nichts mehr machen. 

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Tut mir leid, diesmal etwas kürzer. Bin momentan etwas im stress und deswegen wird das nächste Kapitel auch etwas länger auf sich warten lassen.

Rebellion |z.m.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt