Rebellion |z.m.|

1. Autoritätsperson

1. Autoritätsperson

Rileys pov

„Riley Adams!", hörte ich den Schuldirektor über den ganzen Sportplatz brüllen. Oh Bullshit, das heißt böses. Alle meine Teamkollegen und sogar die Footballspieler, die ebenfalls momentan Training haben, schauten zu mir. „Verdammt Riley was hast du wieder angestellt?", flüsterte mir Alina sauer zu. „Scheiße es gibt so viel wofür ich noch keinen Anschiss bekommen habe", seufzte ich frustriert. In Gedanken ging ich gerade durch, wie ich Abführmittel in den Kaffee unserer Musiklehrerin gekippt habe und ich immer noch nicht Nachsitzen musste dafür. Vielleicht haben sie in meinem Schließfach das Fläschchen mit dem Rest des Abführmittels gefunden.

Kurze Zeit später stand Direktor Schleppert vor mir. Ja der Mann bevorzugt es mich immer höchstpersönlich zusammen zu scheißen. Dazu gehörte immer mich möglichst vor der ganzen Schule zu sich ins Büro zu holen und dabei eine böse Miene auf zu setzten. 

Ich glaube in Wahrheit erfreut er sich jedesmal meiner Anwesenheit in seinem kleinen, schäbigen Büros. Dazu muss man aber sagen, dass man vor diesem Mann einfach keinen Respekt haben kann. Er ist winzig klein, ziemlich rund, kahl und trägt eine fette Hornbrille. Kurz gesagt sieht er aus wie eine fette Kugel mit einer Brille. Daraus folgt: er ist keine Autoritätsperson. Er ist der klassische Idiot über den jeder Witze macht. Mich eingeschlossen und deswegen hasst er mich auch so sehr.

Ich grinste in mich hinein, als mir seine geweiteten Nasenlöcher und die pulsierende Ader an seiner Stirn auffielen. Ich habe diesen Mann noch nie freundlich gesehen, zumindest nicht zu mir. Zu seiner Verteidigung, übel kann ich es ihm nun wirklich nehmen. Ich habe in den letzten Jahren mehr scheiße gebaut, als alle Schüler vor mir zusammen. 

Von einfachen Sachen wie Überschwemmungen, Rauchbomben, Stinkbomben, mit Graffiti vollgesprühte Tafeln bis zu etwas überstürzten Aktionen wie Lahmlegen des Schulsystems, Umgestaltung des Lehrerzimmers, zerstören von Arbeiten, Farbbomben auf der Lehrertoilette und viel mehr. Ich könnte eine unendliche Liste anfertigen. Kurz gesagt ich bin ein typischer Lehrerschreck. 2 Schulstrafen, 4 mündliche Verweise, 3 schriftliche Verweise und insgesamt wurde ich schon 13-mal von Unterricht suspendiert. 

Aber ingeheim mögen mich alle und warten nur auf neuen Tratsch, deswegen bin ich noch nicht von der Schule geflogen.

„Miss Adams, sie werden in meinem Büro erwartet!", meinte Mr. Schleppert und  man sah ihm an, dass er sich zusammen reißen musste um nicht vollkommen auszurasten. „Hey Adams, das 4 Mal in dieser Woche", jubelte mein größter Konkurrent Simson. 

Franky Simson. Ein langweiliger Klassenclown, der denkt er könnte mich von meinem Thron stürzen. Er ist ein typischer Footballspieler. Dumm aber leider eine Sportskanone. Man muss ihm zu gute halten, dass er geniale Ideen hat, aber einfach viel zu dumm für ihre Ausführung ist. Einige Male haben wir uns schon zusammen getan. 

Zum Beispiel vor 3 Wochen erst haben wir gemeinsam das Auto von unserem Physiklehrer neulackiert. Er meinte zu uns, dass wir es nie zu etwas bringen würden und unser Leben kein Sinn hat. Das wollten und konnten wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen und haben uns kurzer Hand zusammen getan. Simson mag ein Idiot sein, aber dafür hatte er die geniale Idee und ich hatte genug Intelligenz um seine Idee auszuführen.

Wie ein Gefangener lief ich hinter Schleppert her. Etwas unpassend gekleidet in meiner knappen Cheerleader Uniform, aber damit hatte ich kein Problem, denn ich bin zufrieden mit meinem sportlichen Körper. Er öffnete die Tür und ließ mir den Vortritt. 

Welch ein Gentleman, dacht ich mir. Auf einem der Lederstühle vor dem riesen Tisch von Schleppert saß mein großer Bruder. 

Toby ist mein Bruder und gleichzeitig Erziehungsberechtigter. Ich sah, dass Toby sich das Lachen verkneifen musste als er mich sah. Ich grinste ihn siegessicher an, weil ich wusste wieso er sich so freute. Wir haben erst gestern Abend gewettet, wann er das nächste Mal zum Direktor gerufen wird. Ich meinte natürlich ganz selbstsicher: „Wetten ich halte 2 Tage durch", aber wie man sieht, halte ich eben nicht zwei Tage durch. Toll jetzt bin ich 50$ ärmer, vielen Dank Mister Schleppert.

„Mister Adams, ich muss Ihnen sagen, dass Riley vollkommen außer Kontrolle ist! Sie war in einer Schlägerei mit dem Footballteam einer anderen Schule verwickelt und langsam kann ich nicht mehr für die Sicherheit meiner Schüler garantieren", sprach Mr. Schleppert ernst. Regt er sich ernsthaft auf, weil ich sein verdammtes Footballteam verteidigt habe? 

Diese Aktion war vor ca. 1-2 Wochen. Unser Footballteam hat natürlich gegen die Ärsche einer anderen Schule gewonnen, leider wollten diese inkompetenten Schwachköpfe nicht einsehen, dass unser Team besser ist. Also gab es nach dem Spiel eine heftige Schlägerei und da ich eine loyale Person bin, hab ich unserem Team natürlich geholfen. Dafür Ärger zu bekommen ist eine Frechheit. Toby war kurz vorm Lachanfall, aber versuchte vor Mr. Schleppert einen auf strenger großen Bruder zu machen.

„Ich empfehle Ihnen Riley für einige Zeit auf ein Internat zu schicken. Es würde ihr gut tun. Ich weiß wirklich nicht was wir noch tun sollen. Ihre Noten sind wirklich außergewöhnlich gut aber ihr Verhalten ist nicht mehr Akzeptabel! Wir haben uns mit allen Lehrern betraten und erteilen hiermit Riley Adams ihren dritten und damit letzten Schulverweis".

Scheiße so war das nicht geplant. 

„Warten sie, was wollen sie damit sagen?", fragte Toby ebenfalls etwas geschockt. „Wir schmeißen Riley von der Schule". „Was? Nein! Das können sie nicht machen, in zwei Wochen sind die Cheerleader Meisterschaften! Ich bin der Kapitän des Cheerleader Teams. Wir können da nicht teilnehmen, wenn sie mich jetzt von der Schule schmeißen", gab ich empört zurück. 3 Monate schon trainieren wir hart an der Choreo und das alles jetzt einfach auf zu geben ist echt nicht drin. „Das hättest du dir früher überlegen müssen!"

Scheiße.