Rebellion |z.m.|

49. "Wenn du ihn gehasst hast, wieso liebst du ihn jetzt?"

49. „Wenn du ihn gehasst hast, wieso liebst du ihn jetzt?"

Riley Sicht

„Hey Kleiner, warum weinst du denn?", fragte ich den kleinen Jungen, welchen ich mittlerweile sehr gut kannte. Sein Name ist Elijah Nolan. Er ist ein 10 jähriger Junge, der seit seiner Geburt an schwerer Arrhythmie leidet. Was genau diese Krankheit bedeutet weiß ich nicht. Elijah sagte man nennt es auch Herzrhythmusstörungen. Er hat mir erzählt, dass er manchmal einfach das Bewusstsein verliert und seine Mutter Angst hat, dass er an plötzlichem Herztod stirbt. Plötzlicher Herztod ist nicht ungewöhnlich bei schwerer Arrhythmie. Vor allem da Elijah gerade mal 10 Jahre alt ist.

Ich habe ihn kennengelernt, als ich das erste Mal in die Kinderstation des örtlichen Krankenhauses kam. Ich habe hier einen wundervollen Job ergattern können. Ich darf das Wartezimmer gestalten und deswegen sitze ich öfters in diesem Wartezimmer und zeichne Skizzen. Ich könnte dies natürlich auch zu Hause machen, aber ich versuche die Stimmung des Raumes zu analysieren.

Aber am allerliebsten komme ich jedes Mal dorthin, weil die Kinder mittlerweile wissen wer ich bin und wieso ich ständig im Krankenhaus rumlungere. Sie freuen sich unheimlich darauf, dass das Wartezimmer endlich Farbe bekommt. Elijah war der erste der mich angesprochen hatte.

Flashback

Mit einem Bleistift und einem Skizzenblock bewaffnet setzte ich mich ins Wartezimmer der Kinderstation. Es war relativ leer, nur zwei Kinder saßen an dem kleinen Tisch für Kinder und malten fröhlich vor sich hin.

Ich starrte auf die kahle weise Wand gegenüber von mir. Dieser Raum wirkte so leer und unfreundlich. Wenn man in den Raum reinkommt ist die rechte Seite voller Stühle und die linke Seite ebenfalls. Die Wand gegenüber von der Tür ist mit einigen Regalen voller Bücher und Plüschtieren dekoriert. Auch ein süßer kleiner Tisch mit kleinen Stühlen stand da. Sonst nichts.

Meine Mission? Diesen Raum in ein kleines Paradies verwandeln. Die Kinder im Krankenhaus müssen genug leiden, sie sollten zumindest diesen Raum etwas verschönert bekommen. Und wenn ich nur ein Kind mit meinem Projekt zum Lächeln bekomme, dann bin ich schon glücklich.

Während ich also die kahlen Wände anstarrte und überlegte wie man diesen Raum kinderfreundlich gestalten kann und trotzdem eine gewisse Ruhe reinbringen kann, hörte ich plötzlich ein: „Hey dieser Raum ist nur für Kinder"

Vor mir stand ein kleiner Junge mit den schönsten blauen Augen auf dieser Welt. Sie hatten das reinste Himmelblau, welches ich je gesehen habe. Seine langen blonden Haare hatten einen gewissen Gold schimmer und ließen ihn noch unschuldiger wirken. Wie ein kleiner Engel.

„Tut mir leid, Kleiner. Wie ist dein Name?", wollte ich mit einem Lächeln auf den Lippen wissen. „Elijah. Und jetzt lenken sie nicht vom Thema ab, Miss. Eltern haben ihren eigenen Warteraum, hier dürfen nur Kinder rein", erwiderte er mit seine unglaublich klaren Stimme.

Flashback ende

Nach dem ich ihm erklärte wieso ich da war, wich der Kleine nicht mehr von meiner Seite. Jedes Mal wenn ich da war, folgte er mir und erzählte von seinen neuen Ideen für das Wartezimmer. Mal wollte er ein Piratenschiff zaubern, dann ein Raumschiff. Dann sah er aber ein, dass auch die Mädchen sich in diesem Raum wohlfühlen sollten.

Momentan bin ich mit dem Skizzen fast fertig, aber ich wollte Elijah noch nicht verraten, was das Thema wird. Ich wollte ihn und die anderen Kinder überraschen. Jedoch jetzt saß er da und weinte. Und es brach mir das Herz.

„Diese Jungs aus meiner Klasse", fing er mit belegter Stimme an.

„Was haben sie getan?"

„Sie haben mich beleidigt, weil ich gesagt habe ich mag Jungs lieber als Mädchen"