6. Pampe mit Erbrochenem

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6. Pampe mit Erbrochenem

Nach dem ich zwei Stunden die Gebäudepläne durchgearbeitet habe, schlief ich endlich ein. Am nächsten Morgen musste ich leider feststellen, dass ich verschlafen hatte. 2 verdammte Stunden habe ich schon verpasst. Egal vielleicht schaffe ich es wenigstens zur 4. Stunde.

Pünktlich zur 4. Stunde stand ich tatsächlich vor meinem Klassenraum. Musik mit Frau Bauer. Allein der Name der Lehrerin könnte ein Problem für mich werden. Was ist wenn sie mir ihren Namen sagt und ich fange an zu lachen? Am Ende muss ich wieder wegen ‚unzüchtigem Verhalten‘ nachsitzen. Also beschloss ich mich zusammen zu reißen und mich vorbildlich zu benehmen. Oh man bin ich wieder Mal lustig heute. Zumindest habe ich meinen Humor in diesem Drecksloch noch nicht verloren.

Ohne zu klopfen betrat ich den Raum. Etwas peinlich berührt, da schon alle auf ihren Plätzen saßen und eine ältere Dame stand an der Tafel, beobachtete ich den Boden. Es sah mir verdächtig nach Unterricht aus. Ich schaute noch mal auf meine Uhr. Mh Kurz vor 11 Uhr. „Ach sie müssen Miss Adams sein“, kam es abwertend von der alten Dame. „Genau, vielleicht haben sie ja Lust auf eine Kennlernrunde“, grinste ich und schon war all die Verlegenheit wieder weg. Ach verdammt ich wollte mich doch benehmen! „Zu spät kommen und frech sein, das sind ja mir die liebsten!“, spottete sie. Ich versuchte mein vorlautes Mundwerk zu stoppen und setzte mich einfach neben Niall, der schon wieder nur am grinsen war.

Frau Bauer führte ihren Unterricht fort und während mein Magen anfing komische Geräusche von sich zu geben. Besser kann es doch nicht werden. Vielleicht hätte ich die 4. Stunde auch sausen lassen sollen und dafür etwas Leckeres essen sollen. Wäre auf jeden Fall nicht so langweilig wie dieser „Musikunterricht“. Was soll diese scheiße eigentlich?

Warum können wir nicht Musik machen anstatt eine Musical zu analysieren. Was nützt mir dieser Mist? Musik ist  ein praktisches Fach, da ist meiner Meinung nach kein Platz für Theorie. „Hey Niall“, flüsterte ich ihm zu. „Riley, ich kann dich echt gut leiden, aber wenn du fragst wie lange der Unterricht noch dauert, dann haben wir beide ein Problem“, grinste er. Kann der Junge mal aufhören so gut gelaunt zu sein? „Ich wollte dich eigentlich fragen ob du ein Instrument spielst“ „Gitarre“, antwortete er und man konnte wieder ein strahlen in seinen Augen sehen. Echt gruselig der Junge. „Und du?“ „Gitarre, Klavier und Schlagzeug“, grinste ich nur. „Cool, Lust auf eine Jamsession?“.

Während die alte Frau Bauer uns etwas über „Das Phantom der Oper“ erzählte, planten Niall und ich unseren heutigen Nachmittag. Nach der Musikstunde, die dank Niall nicht mehr ganz so langweilig war, gingen wir gemeinsam in die Schulkantine. Heute gab es ganz lecker „Pampe mit Erbrochenem“ natürlich versteckt unter dem Decknamen „Nudeln mit Soße“. Verarschen könn‘ diese ‚Köche‘ gerne jemand anderen, aber ich werde diese aus dem Klo gefischte Brühe nicht anfassen, egal wie hungrig ich bin. Am Ende ist das Zeug hochgradig Giftig oder ätzt mir die Speiseröhre weg.

Niall aß die Pampe natürlich als wären wir in einem Fastfood Restaurant, aber er kann mir auch 1000 Mal versichern, dass es lecker ist, ich werde das Zeug bestimmt nicht anrühren. „Man Riley ich wette du hast Hunger also stopf es  einfach in deinen Mund, so schlecht schmeckt es nicht“, grinste er wieder. „Hör zu kleiner Ire, ich werde das Zeug nicht essen!“, maulte ich wie ein kleines Kind. „Du benimmst dich wie ein Baby“ „Vielleicht will ich mich ja so benehmen“ „Du bist schrecklich“ „Geh doch einfach Kleeblätter sammeln, rutsch auf deinem Regenbogen nach Irland und klau dem Kobold auf der anderen Seite seinen Topf voller Gold!“ „Riley du bist verdammt rassistisch und glaubst echt jedes Klischee“, schmollte jetzt auch Niall. Tja wenn Riley Hunger hat ist sie halt nicht sie selbst, aber das muss Niall ja nicht unbedingt wissen.

Nach Nialls Henkersmahlzeit gingen wir auf den Campus, wo Niall mir seine Freunde vorstellen wollte. Wir gingen zusammen auf eine kleine Gruppe von Schülern zu und ich wartete nur noch darauf, dass Niall sich endlich übergeben muss. Ja ich denke, dass das Essen ihn umbringen wird. Vielleicht nicht Heute, vielleicht nicht Morgen, aber irgendwann garantiert! Und jetzt sagt mir nicht ich bin pessimistisch oder viel zu dramatisch. Fakt ist, ich bin eine Drama Queen und realistisch.

Rebellion |z.m.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt