4. Pseude freundliche Gesellschaft

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4. Pseude freundliche Gesellschaft

Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich früh auf, da ich mich in diesem Höllenhaus erst einmal umsehen musste und ich brauchte noch einige Dinge für die ersten kleinen Streiche. Außerdem hat mich Franky die halbe Nacht vollgeschrieben mit meinen ‚kleinen‘ Gemeinheiten, die er oder ich schon mal durchgezogen haben.

Dadurch dass ich neu bin, kennt niemand meine bisherigen Streiche. Das heißt, dass ich alle meine kleinen Gemeinheiten nochmal durchziehen kann. All die perfekt einstudierten Kleinigkeiten ziehe ich also noch mal durch. Natürlich nur als Vorbereitung auf meinen Masterplan. Die Vorfreude ist groß, aber ich darf mich nicht hetzen, sonst wird es so ein Desaster wie vor 2 Jahren.

Franky und ich hatten eine amüsante Idee, aber leider wollten wir ihn zu schnell durch ziehen. Wir wollten eine Toilette sprengen, aber das ging gehörig nach hinten los und brachte uns beiden einen Schulverweis, drei Monate Nachsitzen und 2 Wochen mussten wir den Schulhofreinigen. Tja dumm gelaufen. Aber niemand hätte wissen können, dass Mr. Schleppert genau dann ‚sein großes Geschäft‘ erledigen musste, wenn unsere ‚kleine Bombe‘ zuschlagen sollte. Aus unserer kleinen ‚Sprengung‘ wurde eine riesen Explosion.

Wir wollten eigentlich nur eine Kabine etwas demolieren, aber leider haben wir wegen unserem enormen Zeitdruck die Dosis etwas unterschätzt und Zack 3 Kabinen und der Waschraum waren vollkommen im Arsch. Tja wer kommt auch auf die dumme Idee am Freitag vor den Winterferien so eine bescheuerte Aktion durch zu führen. Auf jeden Fall hatten Franky und ich am Morgen die Idee und in der ersten Frühstückspause haben wir alles erledigt. Und das war auch der Grund warum wir viel zu viel Sprengstoff benutzt hatten.

Nach dem ich fertig geduscht sowie angezogen war und meine Haare sowie mein Makeup saßen, machte ich mich auf den Weg um irgendwie heraus zu finden, wie ich aus diesem Gebäude komme. Für das Wohnhaus habe ich keine Streiche geplant, da es weder Gemeinschaftsräume oder ähnliches gab. Auch zu den Toiletten habe ich leider keine Zugänge, da jedes Zimmer sein eigenes kleines Badezimmer hatte und ich nicht unbedingt einbrechen will. Obwohl ich im Notfall auch das durch ziehen würde. Zum Beispiel bei meinem potenziell größten Opfer, Harry Styles. Wenn der Kerl mir weiter auf die Nerven geht, werde mich an seinem Haarshampoo vergreifen. Ich denke er ist einer dieser ‚Ich bin eine Diva, fass meine Haare nicht an‘-Typen ist.

Aber auch in diesem Zaynie-Maynie-Typ sehe ich einen möglichen ‚ich werde dir den Arsch aufreißen‘-Typen. Aber jetzt wo ich mich hier umsehe, ich könnte höchstens die Zimmertüren etwas ‚dekorieren‘ oder die Zimmernummern auswechseln (was ich persönlich nicht machen würde, da es wirklich einer der schlechtesten Streiche ist, der mir je eingefallen ist). Ich schäme mich noch 5 Sekunden für meine erbärmliche Idee und machte mich dann auf den Weg einen Ausgang zu finden. Plötzlich fiel mir ein Wischmopp auf. Ich ging sofort auf ihn zu.

„Guten Morgen Styles“, grinste ich ihn an. „Guten Morgen kleine Schönheit, kann ich dir irgendwie helfen?“ „Wenn du mir etwas zu diesem Gebäude erzählst und mir zeigst wie ich zu den Unterrichtsräumen finde, hast du etwas gut bei mir“ „Das klingt nach einem Deal. Also was willst du wissen?“, fragte er mich überfreundlich. Scheiß pseudo freundliche Gesellschaft. „Feuerlöcher, Feuermelder, Gemeinschaftsräume, Fahrstühle, Treppen, Kellerabteile, alles was interessant sein könnte“, erwiderte ich. „Ich weiß nicht was für dich interessant ist, denn es hört sich an als ob du ein Feuer oder so auslösen willst“, sagte er etwas geschockt und leicht perplex. „Du bist vielleicht amüsant, ich weiß nur gerne mehr über meine Umgebung“, lächelte ich ihn zuckersüß an. „Du bist wirklich sonderbar, vielleicht etwas verrückt, ich würde es sogar Wahnsinnig nennen“, grinste er wodurch man seine Grübchen sehen konnte. „Mein Bruder nennt es besonders“.

Glücklicher Weise zeigte mir Harry alles Wichtige und ich konnte mir schon vorstellen wie in meinem Kopf, der kleine Teufelchen sich ein Plan vom Gebäude zeichnete und alle wichtigen Dinge Rot markierte.

Danach zeigte mir Harry den Campus und ich war hin und weg. Auf diesem Campus konnte ich alle meine perversen Streiche-Fantasien ausleben. Meine alte Schule hatte nur einen erbärmlichen Schulhof mit ein paar Bänken und Mülleimern. Wobei man vielleicht erwähnen sollte, dass ich mich selbst dort an den Mülleimern vergriffen habe, aber das ist wiederrum eine andere Geschichte. Dieser Campus war um Längen genialer und ich malte mir schon aus, wie ich die Stühle, Bänke, Tische präparierte, die Basketballkörbe etwas ‚veränderte‘, die Fußbälle zum explodieren brachte und vieles mehr.

Jedoch als wir dann zu dem Schulgebäude kamen wurden alle meine Träume wahr. Gemeinschaftsräume, Pausenräumen, eine riesen Kantine, zwei Schulküchen, mehrere Toiletten, einen Lehrerbereich mit Lehrertoiletten, Computerräume, Aufenthaltsräume und die Klassenräume sahen auch brauchbar aus.

Während in meinem Kopf das kleine Teufelchen Tango tanzte, grinste ich vor mich hin und bahnte mir meinen Weg durch die Mengen um meinen Stundenplan abzuholen.

Als ich das Sekretariat gefunden habe, bat mich eine viel zu hohe Stimme rein. „Guten Tag sie müssen Miss Adams sein“, lächelte sie mich an. Schon wieder diese Pseudofreundlichkeit. „Ja die bin ich“. Schon drückte sie mir hunderte Zettel in die Hand. „Deine Bücher befinden sich in deinem Schließfach, deine Kombination findest du auf einem der Zettel und wenn du Hilfe brauchst musst du einfach nur fragen“, lächelte sie wieder. Ich hasse diese unnatürliche Freundlichkeit.

Mit 20 Minuten Verspätung fand ich endlich meinen Klassenraum. Naturwissenschaften mit Mr. Simson. Unwillkürlich musste ich an Franky denken, da er ebenfalls Simson mit Nachnamen heißt. Ich klopfte mit ganz viel Enthusiasmus an der Tür. Man beachte meinen Sarkasmus, der heute mal wieder besonders auffällig war.

„Herein“, hörte ich eine tiefe Stimme. Ich öffnete die Tür und ich konnte mich kaum zusammen reißen, da dieser Mann einfach viel zu viel Ähnlichkeit mit meinem Lieblings Direktor Mr. Schleppert hat. „Und sie sind?“, fragte er. „Riley“, grinste ich. „Und weiter?“, fragte er genervt. „Adams“, grinste ich weiter. „Also Riley Adams, wie kann ich helfen?“, fragte er immer noch genervt. „Ich denke es liegt jetzt an Ihnen sich vor zu stellen“, lächelte ich überfreundlich. 

Rebellion |z.m.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt