Überdosis (Johnlock)

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Wunsch von @Shary77
Wörter: 1396
/Mary ist Tod, aber John hatte nie ein Kind mit ihr./

Geplagt von Alpträumen drehte John sich in seinem Bett von einer Seite zu der anderen. Nach Marys Tod hatte er es bei Sherlock nicht mehr ausgehalten und war weggezogen, seit dem waren seine Alpträume unerträglich geworden. Mit Sherlock hatten sie aufgehört und genauso fingen sie ohne ihn wieder an.
Schweißgebadet wachte John auf. Mehrere Tränen liefen ihm übers Gesicht. Er atmete schwer, immer noch traumatisiert von seinem eigenem Albtraum. Müde rieb er sich mit den Händen durchs Gesicht und starrte für einige Minuten an die Decke, um seine Gedanken loszuwerden. Er drehte sich zur Seite und kniff die Augen zusammen, um die Uhrzeit auf seinem Wecker lesen zu können.
4:44 Uhr.
Kurz überlegte John, ob er nochmal versuchten sollte zu schlafen. Er beschloss dann aber doch schonmal aufzustehen, da er eh um 6 Uhr zur Arbeit musste.
Langsam stand er auf und ging in die Küche, wo er sich eine Tasse Tee kochte. Mit dieser setzte er sich dann ans Fenster und sah raus auf die Straße, wo er die Autos beobachtete. Nach einigen Minuten stellte er fest, dass es ausnahmsweise mal nicht regnete und das Wetter wirklich angenehm aus sah. Weshalb er beschloss raus auf einen Spaziergang zu gehen.
Er schlenderte durch die Straßen, ohne wirklich darauf zu achten, wo er hin ging und ehe er sich versah fand er sich in der Baker Street wieder, seinem alten zu Hause.
Langsam ging er auf die Tür zu: 221B. Vor ihr blieb er stehen, er musterte sie von oben bis unten und stellte fest, dass sich nichts verändert hatte, seit er das letzte mal hier gewesen war. Das war jetzt 2 1/2 Monate her und er bereute es jeden einzelnen Tag. Umso länger er die Tür anstarrte umso mehr realisierte er, wie sehr er die Wohnung und Sherlock eigentlich vermisste. Also griff er zögernd nach der Tür Klinke. Er hatte sie schon etwas runtergedrückt, als er plötzlich stoppte: Sollte er wirklich um 5 Uhr morgens nach 2 1/2 Monaten einfach so wieder bei Sherlock aufkreuzten? Schließlich beschloss er es doch zu tun, da Sherlock sowieso nicht schlafen würde.
Leise trat er ein, er wollte Misses Hudson schließlich nicht aufwecken. Vorsichtig ging er die Treppen nach oben, eine Stufe nach der anderen, welche unter seinem Gewicht leicht knarzten. Da stand er nun vor der Tür. Erneut zögerte, riss sich aber zusammen und trat vorsichtig ein.
Neugierig huschten seine Augen durch den Raum: Hier hatte sich ebenfalls nichts verändert. Er suchte nach Sherlock, immer noch ohne sich von der Stelle zu bewegen, denn so richtig traute er sich doch nicht einzutreten. Das Licht brannte in der Küche und eine Tasse Tee stand auf dem Wohnzimmertisch. Sherlock konnte nicht weit sein. Vorsichtig ging John durchs Wohnzimmer. Wo war Sherlock nur? Da sah er Licht aus dem Badezimmer kommen und ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen: Endlich würde er Sherlock wieder sehen.
Vorsichtig trat er an die Badezimmer Tür und klopfte an.
„Sher-Sherlock? Ich bin's Joh-John...Ich ich wollte dich sehen....mit dir reden."
Aufgeregt wachtete John auf eine Antwort, bekam allerdings keine.
„Sherlock, ich verstehe wenn du sauer bist, aber bitte lass mich mit dir reden. Es tut mir leid. Ich weiß ich hab dich im Stichgelassen und bin einfach verschwunden und das tut mir wirklich leid."
Doch auch diesmal bekam John keine Antwort. Langsam begann John sich sorgen zu machen.
„Sherlock? Geht es dir gut? Wenn du nicht mit mir reden willst kann ich auch gehen, aber bitte sag irgendwas damit ich weiß, dass es dir gut geht."
Als auch diesmal keine Antwort von Sherlock kam, begann John sich ernsthafte Sorgen zu machen. Vorsichtig lauschte er an der Tür, in der Hoffnung irgendetwas zu hören, aber ohne Erfolg.
„Sherlock ich mach mir sorgen und wenn du jetzt nicht sofort irgendetwas sagst, dann trete ich diese verdammte Tür ein."
Erneut nur Stille, also atmete John tief ein und trat schließlich wirklich die Badezimmer Tür von Sherlock ein. Im nächsten Moment erkannte er auch, warum Sherlock nicht reagiert hatte, er lag bewusstlos am Boden, eine leere Spritze neben sich.
„SHERLOCK! OMG! WAS HAST DU NUR GETAN?!" schrie John in Panik.
Er versuchte sich wieder zu beruhigen und hockte sich neben Sherlock, um seinen Puls und seine Atmung zu kontrollieren. Schließlich hob John Sherlock hoch und trug ihn in sein Bett.
Sherlock musste in ein Krankenhaus. John konnte ihm hier nicht helfen. Sherlock musste zu ihm in die Praxis. Dringend! Aber alleine bekam John ihn dort niemals hin, weshalb er beschloss Mycroft anzurufen.
Schnell griff er nach seinem Handy und wählte Mycrofts Nummer. Kurz klingelte es, bis eine verschlafene Stimme dran ging.
„Wa-Was gibts?"
„My-mycroft?! Hier ist John. Ich ich bin bei Sherlock und hab ihn mit einer Überdosis im Badezimmer gefunden. Er braucht dringend Hilfe, aber ich kann ihm hier zu Hause nicht helfen. Er muss in meine Praxis, aber da bekomm ich ihn alleine nicht hin. Ich brauch deine Hilfe! Bitte?"
„Uh Uh ähm ja. John? Hier hier ist Greg. Ich ich geb dir mal Mycroft."
John war verwirrt: Warum ging Greg an einen Anruf für Mycroft ran, um 5 Uhr morgens?
„John? Was ist passiert?" meldete sich jetzt Mycroft.
„Wa-warum ist Greg um 5 Uhr morgens bei dir?"
„Ähm...Warum Gregorie in meinem Bett liegt ist jetzt egal! Was ist passiert John?!"
„Oh okay. Also ich hab Sherlock mit ner Überdosis gefunden und brauch DRINGEND deine Hilfe, um ihn in meine Praxis zu bekommen, damit ich ihm helfen kann. Und das schnell!"
„Okay John, als erstes beruhigst du dich okay? Es wird alles gut. Ich bin unterwegs, gib mir 2 Minuten. Während ich zu dir unterwegs bin, könntest du mir einen Gefallen tun? Greifst du bitte in Sherlocks Hosentasche? Da müsste eine Liste sein und auf dieser steht was genau er genommen hat."
Konzentriert hörte John Mycroft zu und befolgte seine Anweisungen.
„Ich-ich hab die Liste." flüsterte John, panisch am Atmen, er hatte Angst um Sherlock.
„Okay John. Atmen okay? Du musst ruhig bleiben. Sherlock braucht dich jetzt. Und dann erzählst du mir, was da steht, was er genommen hat."
„Heroin" stammelte John.
Er wusste natürlich wie schnell eine Überdosis an Heroin zum Tod führen konnte, vor allem wenn man es sich gespritzt hatte, sowie Sherlock.
„Okay John ich bin jetzt bei dir und komm hoch." sagte Mycroft und beendete das Telefonat.
Keine Minute später stand Mycroft auch schon neben John, mit drei Bodyguards.
„Ihr zwei tragt ihn runter und bringt ihn zur Praxis und du fährst mich und John hinterher." befiel Mycroft und so geschah es auch.
In der Praxis angekommen wurde Sherlock sofort auf die Intensivstation gebracht und John folgte kurze Zeit später mit einem Gegenmittel in den Händen. Vorsichtig spritze er dieses Sherlock und beobachtete seine Vitalwerte. Zum Glück wirkte das Mittel schon nach kürzester Zeit und Sherlocks Vitalwerte stiegen. Erleichtert setzte sich John neben Sherlock ans Bett, auf einen Stuhl und beobachtete ihm beim schlafen.

Vorsichtig öffnete Sherlock seine müden Augen. Er hatte schmerzen und wusste nicht wo er war. Panisch riss er seinen Kopf nach oben und versuchte verzweifelt nachzuvollziehen, was geschehen war, aber irgendetwas ließ ihn nicht klar denken. Im nächsten Moment spürte er zwei warme Hände auf seinem Gesicht. Er drehte seinen Kopf und blickte John in die Augen.
„Jo-John..." murmelte er, nicht wirklich in der Lage Worte zu formen.
„Es wird alles gut Sherlock. Leg dich wieder hin. Ich bin bei dir, du bist jetzt sicher."
Sherlock machte es Angst, dass er nicht klar denken konnte und nicht wusste was passiert war. Panisch und Hilfesuchende sah er John an.
„Du musst dich beruhigen, Sherlock. Du bist jetzt in Sicherheit. Du bist in der Praxis, mit mir. Es wird alles wieder gut. Du hattest eine Überdosis an Heroin und hättest sterben können, aber ich war zum Glück in der Lage dir rechtzeitig das Gegenmittel zu spritzen. Dass du nicht klar denken kannst liegt an dem Gegenmittel. Ich weiß das macht dir Angst, aber bitte vertrau mir einfach und leg dich wieder hin."
Sherlock viel es unglaublich schwer sich auf Johns Worte zu konzentrieren, aber er verstand, dass John auf ihn acht geben würde, also ließ er sich wieder ins Bett fallen und schlief schließlich ruhig ein, während John ihm angenehm durch die Haare fuhr.

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