Sleeping (Johnlock)

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Wörter: 770

Mycroft

Schläfst du gerne?

Ja, wieso?

Ich auch. Wir sollten mal zusammen schlafen.

Immer und immer wieder las Sherlock den Chat Verlauf zwischen seinem Bruder und Lestrade, während er Gavins Handy in der Hand hielt und es anstarrte, als würde sich der Text ändern, wenn er nur lange genug hinsah.
„Ich wollte nur eine Akte bei meinem Bruder abholen und erwische sie dabei ungünstig auf dem Sofa mit meinem Bruder küssen, Gevin und jetzt wollen sie mir auch noch sagen, dass sie ihn damit überzeugt haben?"
Greg nickte stolz und grinste,während Mycroft etwas abseits saß und sich Kopfschüttelnd dir Schläfen massierte.
„Das- ich-"
„Jaja ich weiß, Gefühle machen einen Schwach und die Konversation ist äußerst lächerlich und trotzdem hab ich mich verliebt, Bruder. Willkommen im wahren Leben." unterbrach Mycroft ihm.
Genervt verdrehte Sherlock seine Augen, bevor er aufstand und Wortlos ging.

Auf dem Weg zurück zur Bakerstreet musste er an vieles gleichzeitig denken und eine Frage kam dabei immer wieder auf: „Sind Menschen wirklich so einfach gestrickt, dass etwas so simples funktioniert?"
Noch bevor er eine Antwort zu seiner Frage fand stand er schon wieder vor der all zu bekannten Tür.
Ohne Miss. Hudson zu grüßen ging Sherlock mit festem Schritt hoch in die Wohnung, wo er sich auf seinem Sessel, in seine typische Denkerpose, fallen ließ und angestrengt nachdachte.

Wie lange er da so gesessen und nachgedacht hatte wusste er nicht, aber es mussten über zwei Stunden gewesen sein, denn mittlerweile war John von der Arbeit gekommen.
Wie jeden Abend, nach der Arbeit, ging John sich zu erst ein Brot schmieren, wobei er über neue Leichenteile im Kühlschrank die Augen verdrehte. Dann setzte er sich in seinen Sessel, schrieb an seinem Blog und/oder unterhielt sich mit Sherlock, bevor er duschen ging und schließlich zu Bett.
Sherlock konnte John Abendroutine auswendig und wie immer beobachtete er John dabei, wobei er sich fragte wie John immer das gleiche tun konnte, ohne das ihm langweilig wurde.

„Sherlock?"
„Huh?" Sherlocks Blick schnellte hoch zu John.
„Ob du die Akten von deinem Bruder bekommen hast, die du brauchtest?" wiederholte John seine Frage.
Sherlock nickte nur, worauf ihm ein Lächeln von John geschenkt wurde, was ihn sofort wieder in seine Gedanken abdriften ließ. Das Lächeln würde er an einem ganz besonderem Ort in seinem Gedankenpalast speichern, so wie jedes weitere Johns Lächeln an ihn und all die netten Bemerkungen, sowie Komplimente.

John klappte gerade sein Laptop zu und Sherlock wusste er würde jetzt duschen gehen, als Sherlock anfing zu reden.
„John?" sofort bekam Sherlock Johns ungeteilte Aufmerksamkeit. „Willst du mit mir schlafen?"
Sofort fing John unglaublich dolle an zu lachen. Er lachte so sehr, dass beinahe sein Laptop vom Schoß gefallen wäre.
Ein leichter Schmerz durchfuhr Sherlock, was er versuchte sich nicht anmerken zu lassen. Er mochte John sehr, das tat er wirklich, aber diese machte sich über seine Gefühle lustig?! Sherlock blinzelte ein paar Tränen weg, aber der Schmerz in seinen Augen war trotz des gedimmten Lichtes unverkennbar.
„John, warum-"
In dem Moment realisierte John erst wie falsch Sherlock sein Lachen deutete und sie weh es ihm zu tun schien.
„Omg, nein Sherlock, ich lach nicht darüber, dass du mich magst! Ich dachte nur immer du wärest a-sexuell, weshalb deine Frage gerade etwas überraschend kam."
„Aber ich bin ja auch a-sexuell. Warte- was heißt dann- omg." Plötzlich ging Sherlock ein Licht auf und er realisierte, was er da eben eigentlich zu John gesagt hatte. Er hatte ihn nicht danach gefragt mit ihm heute Abend kuschelnd einzuschlafen, anstatt alleine in getrennten Betten, so wie er es vorerst angenommen hatte, was die Frage zu bedeuten schien. Er wurde unglaublich rot und versteckte sein Gesicht in seinen Händen, erneut den Tränen nah.
John hatte unvorstellbares Mitleid mit Sherlock, aber irgendwie war es auch niedlich, wie unschuldig dieser über die Frage nachgedacht hatte.

Vorsichtig stand John auf und hockte sich vor Sherlock. Er griff nach dessen Händen und zwang Sherlock dazu ihn anzusehen, indem er ihre Finger miteinander verschränkte und die Hände, runter, weg von Sherlocks Gesicht, in dessen Schoß führte.
Er ließ eine Hand wieder los und legte sie am Sherlocks Wange, bevor er diesen zu sich zog und ihn küsste.
Als sie sich lösten sah John in diese unglaublich schönen Augen Sherlocks, überschwemmt mit Emotionen aller Art, am funkeln und erneut kurz vorm weinen.
John vergrub beide seine Hände in Sherlocks Haaren, bevor er seine Stirn an Sherlocks lehnte, welcher vorsichtig Johns Hüfte umklammerte, und die Augen schloss.
„Ich liebe dich auch, Sherlock." flüsterte John. „Und ich werde liebend gerne mit dir heute Arm in Arm in deinem Bett einschlafen."

Sherlock One-shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt