Chemie (Teenlock/Johnlock)

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Wörter: 1475

Sherlock saß in seinem Zimmer auf dem Fußboden und starrte an die kahle Wand vor ihm, dort wo früher sein Periodensystem gehangen hatte. Jetzt lag es zerrissen vor ihm auf dem Boden. Sherlock weinte nicht, er saß einfach nur da, die Beine angezogen, die Arme fest umschlungen, den Kopf müde auf die Knie gelegt, der Blick starr und leer. 

Vor Sherlocks Tür stand Mycroft und hämmerte mit der Faust gegen die Tür. „William. Sherlock. Scott. Holmes. Du machst jetzt diese gottverdammte Tür auf!" Aber Sherlock rührte sich nicht. Sagte nichts. 

Mycrofts Schläge wurden fester und schneller. „Ich schwöre, wenn ich diese verdammte Tür aufbrechen muss, bringen Mom und Dad dich um!"  

Greg hatte bisher in Mycrofts Zimmer auf seinen Freund gewartet, aber er konnte die streitenden Brüder nicht mehr ertragen. „Liebling," Greg umarmte Mycroft von hinten und küsste ihn auf die Wange. „Lass ihn doch, wenn er nicht rauskommen möchte." „Das- du verstehst das nicht!" Greg wich einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Hände. 

Niemand außerhalb der Holmes Familie wusste von Sherlocks Drogenproblemen. Deshalb waren sie vor einiger Zeit hierhin gezogen, damit sie von neuem Anfangen konnten und Sherlock nicht mehr für seine Probleme gemobbt wurde. 

Mycroft machten sich große Sorgen um seinen kleinen Bruder. Dieser war heute nach der Schule weinend in sein Zimmer gerannt, hatte die Tür verschlossen und Mycroft hatte gehört, wie etwas von der Wand gerissen und zerstört worden war. Er wusste nicht ob Sherlock wieder mit Drogen angefangen hatte. Vielleicht nahm er sie jetzt gerade in diesem Moment. Und so ungern Mycroft sich das eingestand, musste er doch auch befürchten, dass Sherlock sich in seinem Zimmer das Leben nehmen würde. 

Eigentlich wollte Greg Mycroft anschreien, ihm sagen wie sehr er es hasste, dass alle immer Geheimnisse voreinander hatten, aber als er den verängstigten Blick seines Freundes sah und sich Tränen anfingen in Mycrofts Augen zu sammeln, verblasste seine Wut auf der Stelle. 

„Myc-" er ging einen Schritt auf ihn zu und legte seine Hand an Mycrofts Wange, wischte ihm eine Träne weg. „Was ist passiert?" fragte er vorsichtig, aber Mycroft ignorierte ihn und sagte stattdessen mit zitternder Stimme: „Wir müssen ihn da rausholen." Gregorie hatte zwar immer noch keine Ahnung was eigentlich los war, aber er willigte ein. „Okay, okay. Wir bekommen das hin." er küsste Mycroft, bevor er selbst an die Tür trat. 

„Sherlock? Ich bins, Greg, Mycrofts Freund. Du kennst mich. Du weist ich tue dir nichts. Wenn du da raus kommst können wir dir helfen." Gebannt wartete das Paar auf eine Reaktion, aber nicht das geringste geschah. Sie bekamen keine Antwort, noch hörten sie Sherlock sich bewegen.

Mycroft drehte langsam durch und war wirklich kurz davor die verdammte zur aufzubrechen. Er ließ sich gegenüber mit dem Rücken die Wand runter rutschen und vergrub seinen Kopf in seinen Hände.

"Er wird nicht rauskommen!" Greg kniete sich vor seinen Freund und küsste ihn beruhigend auf die Haare. "Es wird alles gut, ich hab eine Idee. Ich ruf jetzt John an."

Natürlich, John. Mycroft könnte sich dafür schlagen, das er nicht schon selbst auf die Idee gekommen war. Es war sowieso verwunderlich, dass John nicht schon längst hier war. Normalerweise kam John immer mit zu Sherlock nach der Schule und auch so verbrachten sie eigentlich jede freie Minute miteinander.

John saß an seinem Schreibtisch und knobelte an seinen Chemie Aufgaben. Ein paar getrocknete Tränen klebten noch auf seinen Wangen.

Er war heute erst zur 3 Stunden gekommen, da er noch einen Arzt Termin gehabt hatte. Da hatte er Sherlock schon weinend auf dem Schulklo vorgefunden. Allerdings hatte Sherlock sich nicht helfen lassen, hatte John stattdessen angeschrien und ich weggeschickt. Den Rest vom Tag war Sherlock seinem Freund aus dem Weg gegangen.

Sherlock One-shotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt