Lieblingsperson im Krankenhaus (Mormor)

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Wörter: 1433
/Jim und Sebby sind nicht zusammen/

Jim saß in einem Meeting, einem furchtbar langweiligem Meeting. Wenn er eins an seinem Job hasste, dann waren es diese, Ultra wichtigen, aber viel zu langweiligen Meetings. Sie waren so normal.
Plötzlich klingelte sein Handy und sofort waren alle Augen auf ihn gerichtet, denn eigentlich mussten alle Handys vor dem Meeting abgegeben werden, um die Gefahr abgehört zu werden zu verringern, aber natürlich hatte James mehr als nur ein Handy. Dumm von den anderen zu glauben, dass er wegen solch einem belanglosen Meeting wirklich alle Kommunikations Wege durchtrennen würde.
Wer auch immer ihn jetzt anrief hatte besser einen triftigen Grund, sonst würde er definitiv den nächsten morgen nicht mehr erleben, dafür würde Jim sorgen.

„Jim Moriarty, hii. Das hier ist besser wichtig, ich hab durch den Anruf schon genug Probleme!"
Am anderen Ende der Leitung meldete sich einer seiner Buchhalter. Jim wusste nicht wie er hieß, aber das war auch nicht von Bedeutung, denn in spätestens ein paar Wochen würde er eh tot sein. So verringerte Jim die Gefahr, dass Informationen von seinem Netzwerk an die Außenwelt gerieten und die Methode war äußerst effektiv.
„Sir, ich entschuldige mich für die Störung, aber-aber es geht um Sebastian Moran."
Sofort wurde Jim hellhörig. Sebastian war sein sniper und seine rechte Hand, er war äußerst treu und würde niemals wegen etwas belanglosem um die Hilfe seines Bosses bitten, es musste also irgendetwas schlimmes passiert sein.
„Was ist mit ihm!" schrie Jim vielleicht etwas zu laut.
„Er-Sebastian liegt im Krankenhaus und wird im Moment operiert. Es besteht Lebensgefahr. Er wurde ehm er wurde drei mal in den Bauch geschossen." rückte der Buchhalter vorsichtig mit der Sprache raus. Jeder wusste wie wichtig Sebastian für Jim war und er hatte Angst vor der Reaktion seines Bosses.
„In welchem ist er?!"
Sofort sprang Jim auf, dass Meeting war schon vergessen. Mit schnellen Schritten verließ er das Gebäude, während er sich die Adresse vom Krankenhaus geben lies.

Im Krankenhaus selbst musste er erstmal eine gefühlte Ewigkeit warten, bis eine Schwester endlich zu ihm kam und berichtete, dass Sebastian endlich aus dem OP gekommen war und jetzt auf der Intensivstation lag, allerdings gute Chancen hatte.
Zu ihm ließ die Schwester Jim aber nicht. Er diskutierte solange mit der Schwester, bis schließlich der Chefarzt dazu kam.
„Es tut mir leid Sir, aber wir dürfen nur Familienmitglieder zu ihm auf die Intensivstation lassen. Sie können jetzt nicht zu ihm."
Jim wurde sauer und überlegte den Arzt umzubringende, allerdings stellte er fest, dass Sebastian diesen vermutlich noch brauchen könnte und das es dann eher unpraktisch wäre, wenn er ihn getötet hätte. Also musste er einen anderen Weg finden. Urgh es ist schon echt anstrengend, wenn man nicht einfach jeden töten kann, um an sein Ziel zu gelangen.
Schließlich kam Jim aber dann doch noch eine Idee.
„Das ist wirklich eine Frechheit! Mein Verlobter stirbt darin vielleicht und sie lassen mich nicht zu ihm. Etwa nur weil ich ein Mann bin? Hätte eine Frau gedurft?!" fing Jim an eine Szene zu machen, natürlich war er nicht wirklich mit Sebastian verlobt, aber besondere Situationen erfordern besondere Lösungen.
Der Arzt wurde unglaublich rot und spätestens jetzt beobachtete sie jeder im Wartezimmer.
„Sir-ich-es tut mir leid. Wir wussten nicht, dass sie mit ihm verlobt sind. Sie können natürlich sofort zu ihm."
Der Arzt schickte Jim mit einer Schwester zum Zimmer von Sebastian. Jim grinste stolz, dass war genauso abgelaufen, wie er es geplant hatte.

Bei Sebastian im Zimmer angekommen ging die Schwester sofort wieder und ließ die beiden alleine.
Sebastian schlief noch. Er sah so friedlich und gleichzeitig so verletzlich aus.
Kurz zögerte Jim und zog sich dann aber doch einen Stuhl neben das Bett. Er setzte sich zu Sebastian und beobachtete ihn beim schlafen, hörte zu wie er friedlich und gleichmäßig atmete.
Irgendwann wanderte Jims Hand unterbewusst zu der von Sebastian, welche kalt und reglos neben seinem Körper lag, und fing sie an vorsichtig zu streicheln. Als er müde wurde nahm er sie einfach in seine und schloss dann seine Augen.
Nur wenige Minuten später schlief er auf dem Stuhl, mit Sebastians Hand in seiner eigenen, ein.

Einige Stunden später schreckte Jim schließlich auf, als er ein Husten und Stöhnen vernahm.
Er war sofort hellwach und sein Blick traf den von Jim.
Schmerzen erfüllten Sebastian Blick. Er wirkte so schwach und hilflos, dass Jim beinahe schlecht wurde. Sebastian an der anderen Hand blickte in die warmen, irgendwie besorgten Augen von Jim. Insgeheim hatte er sich so sehr gewünscht, dass Jim bei ihm sein würde, wenn er überleben würde, aber wirklich dran geglaubt hatte er nicht. Schließlich war Jim nicht die Art von Person, die sich für seine Mitmenschen interessierte und trotzdem war er hier. Hier bei ihm.

„H-hast du nicht ein Netzwerk um dass du dich kümmern musst?" fragte Sebastian schließlich.
„Keine Zeit, meine Lieblingsperson liegt im Krankenhaus."
Jim lächelte ihn an, woraufhin sich Sebastian ebenfalls zu einem schmerzverzerrtem Lächeln zwang.
„Aber du bist der Boss, du musst dich doch um alles kümmern."
„Ich bin der Boss und deshalb entscheide ich, dass das warten kann!"
„Ich glaube nicht das das so funktioniert."
Sebastian musste lachen, hörte aber schnell wieder auf, als ihn ein starker stückender Schmerz durchfuhr. Er stöhnte auf. Jim betrachtete ihn besorgt und fing an ihm zögernd, aber beruhigend durch die Haare zu fahren.
„Ach komm, halt die Klappe. Bisher haben meine Pläne immer funktioniert." scherzte Jim herum und versuchte verzweifelt die Stimmung zu heben. Irgendwie schien ihm Sebastians Verletzung näher zugehen, als er es gerne hätte.
„Aber nur weil du mich hast."
Sebastian schloss die Augen, teils wegen den Schmerzen, teils um die Berührung von Jim mehr genießen zu können.
„Richtig. Ich habe dich. Ich besitze dich. Aber ohne mich bist du ein Niemand. Du brauchst mich!"
Langsam öffnete Sebastian die Augen wieder, um Jim in die Augen blicken zu können.
„Natürlich, Boss." er schenkte ihm ein schwaches Lächeln.

Eine kurze Stille viel zwischen die beiden, bis Jim schließlich beschloss drauf zu scheißen und das zu tun, was er schon viel früher hätte tun sollen. Sebastian küssen.
Vorsichtig, bedacht Sebastian nicht zu verletzen, lehnte er sich zu ihm runter und küsste ihn.
Ruhig, aber bestimmend. Sebastian erwiderte den Kuss sofort und ein wohlig warmes Gefühl durchflutete ihn. Linderte den Schmerz. Er wollte, dass der Kuss mit Jim niemals enden würde, aber natürlich musste er das früher oder später.
Als sie sich lösten teilten sie sich ein Lächeln, bevor Jim sich wieder auf den Stuhl fallen ließ und ihre Hände miteinander verband.

Er wäre fast erneut eingenickt, als Sebastian Druck auf seine Hand ausübte, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Sofort riss Jim seine halb geschlossenen Augen auf und schenkte Sebastian einen warmen, liebenden Blick.
„Ähm, Boss. Wie haben sie es eigentlich geschafft, dass sie zu mir gelassen wurden? Du hast doch nicht etwa einen der Ärzte getötet oder?"
„Natürlich nich, die brauchen wir noch! Ich hab einfach behauptet wir wären verlobt."
Stolz, dass er auf diesen genialen Plan gekommen war, zeigte Jim mit dem Finger auf den Diamant Ring an seinem Finger, welchen er eigentlich von Sebastian besorgen lassen hatte um die Kronjuwelen zu stehlen.
Sebastian war ziemlich überfordert von der Situation, aber nicht abgeneigt von der Idee mit Jim verlobt sein zu wären.
„Du-äh-was-w-was-wir-du-"
„Naja es durften halt nur Familienmitglieder zu dir, also habe ich mich zu einem gemacht."Jim schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln „Außerdem wer würde nicht gerne mit mir verlobt sein?!"
„Du hast Recht. Ich fühle mich zutiefst geehrt." Sebastian stoppte für einen Moment, sah schüchtern auf den Boden, bevor sein Blick wieder den von Jim traf und er weiter sprach. „Wie dumm wäre es sich wirklich mit dir zu verloben?" er zwang sich zu einem schüchternem Lächeln.
„Äußerst dumm. Wir sollten es machen!"

Sofort ließ Jim von Sebastian ab und sprang vom Stuhl. Schnell zog er sich den Ring vom Finger und ging auf seine Knie.
Sebastian blickte ihn Unglaubwürdig an. Passierte das gerade wirklich?
„Sebastian Moran, willst du mich heiraten?" Jim grinste ihn an.
Sebastian zögerte keine Sekunde mit seiner Antwort.
„Natürlich, Boss. Ich würde ja jetzt auch zu dir kommen und dich in den Arm nehmen und so, aber ich wurde gerade 3 mal in den Bauch geschossen, falls du das schon vergessen hast, also musst du wohl zu mir."
„Oh ja stimmt. Sofort."
Schnell sprang Jim vom Boden auf und ging wieder zu Sebastian.
Vorsichtig nahm er dessen Hand und steckte ihm den Ring an, bevor er sich zu ihm runter beugte und ihn in einen liebenden Kuss zog.

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